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Entwarnung im Syratal: Keine Bombe in Plauen gefunden

Glück im Unglück – Alles nur Schrott

Der Kampfmittelbeseitigungsdienst aus Dresden gab am Freitagmittag Entwarnung zum Bombenverdacht in der Plauener Hainstraße. Zuvor untersuchten die Bomben-Experten, die bei Sondierungsbohrungen gefundenen Verdachtsobjekte. Diese stellten sich als Schrottteile heraus. Den rund 12.000 Plauenern im betroffenen Räumungsradius bleibt ein Evakuierungs-Szenario erspart.

Ein Spezialbagger (gepanzert) legte am Freitag an der Hainstraße in Plauen die drei Verdachtsbereiche frei. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst aus Dresden untersuchte die betreffenden Stellen und gab Entwarnung. Foto: Sebastian Höfer

An der Hainstraße im Plauener Syratal wurden in den letzten Tagen zur Vorbereitung von Tiefbauarbeiten Sondierungsbohrungen wegen des Verdachtes auf Kampfmittel durchgeführt. Die anschließende Auswertung ergab, dass noch drei begrenzte Verdachtsbereiche übrig bleiben und für diese noch keine Entwarnung gegeben werden kann. Aufgrund dessen rückte am Freitag ein gepanzerten Spezialbagger in der Hainstraße an und legte die Verdachtsbereiche frei. Anschließend erfolgte eine Kontrolle durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst. 

Der bestehende Verdacht auf einen nicht gezündeten Sprengkörper aus dem 2. Weltkrieg wurde glücklicherweise nicht bestätigt. Die bei den Sondierungsarbeiten ausgelösten „Anomalien im Erdmagnetfeld“ waren letztendlich Schrottteile, die an verschiedenen Stellen ausgegraben wurden. Den Plauener Behörden blieb ein gewaltiger Kraftakt im Falle der vorbereiteten Evakuierung erspart. Rund 12.000 Anwohnern einschließlich Schulen, Kinder- und Pflegeeinrichtungen hätten in Sicherheit gebracht werden müssen.

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Alles nur Schrott: Verdachtsflächen erweisen sich als Metallschrott. Foto: Stadt Plauen

Starkregen in 2018 hinterließ Schäden

Grund für die terminierten Arbeiten am Ufer der Syra in der Hainstraße sind Schäden am Bachufer, die im Jahr 2018 durch Starkregen entstanden sind und jetzt saniert werden. Dazu wird bis zu 3 Meter tief ins Erdreich eingegriffen, um die Böschung standsicher aufzubauen. Bei Erreichen standsicherer Schichten erfolgt ein Aufbau mit stabilem Material und Beton. Die Maßnahme wird zu 90 Prozent durch Zuwendungen des Freistaates Sachsen zur Schadensbeseitigung bei der Straßeninfrastruktur im Nachgang des Starkregenereignisses im Mai 2018 unterstützt. 

75 Prozent der Plauener Gebäude zerstört

Kein Jahr vergeht in Plauen, in dem nicht mindestens einmal der Kampfmittelbeseitigungsdienst aus Dresden vor Ort ist. Letztmalig im November des vergangenen Jahres bei der Bomben-Entschärfung unterhalb des Plauener Krankenhauses. Die Experten aus der Landeshauptstadt kommen immer dann zum Einsatz, wenn bei Bauarbeiten in der Spitzenstadt verdächtige Objekte oder direkt Kampfmittel gefunden werden. Insgesamt wurden im 2.Weltkrieg rund 75 Prozent aller Gebäude der damaligen Großstadt zerstört. Insgesamt ging rund 5.000 Tonnen Bombenlast auf die Spitzenstadt nieder. Daraus resultierend einige Blindgänger, die nach wie vor im Plauener Boden vor sich hin altern.

Auf den Quadratkilometer hochgerechnet, erlitt Plauen die schwersten Angriffe aller Großstädte in Sachsen. Beim schwersten Bombenangriff auf Plauen – in der Nacht auf den 11. April 1945verloren 890 Einwohner ihr Leben. Noch in 100 Kilometer Entfernung sahen, laut Berichten von Zeitzeugen, die Besatzungen der Bomber den Feuerkegel der brennenden Großstadt Plauen.

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