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Schwerster Bombenangriff auf Plauen jährt sich

Stille Kranzniederlegung

Innerhalb des 2. Weltkrieges war Plauen 14 Mal Ziel von Bombenangriffen aus der Luft. Der schwerste wurde am 10. April 1945 geflogen. Die Spitzenstädter gedenken dieses Tages jährlich, diesmal zum 67. Mal.

An der Gedenkstätte für die Bombenopfer des 2. Weltkrieges auf dem Hauptfriedhof gibt es eine stille Kranzniederlegung. 890 Menschen waren es, die offiziell bei dem halbstündigen Angriff in der Nacht vom 10. zum 11. April 1945 starben. Die Erinnerung an sie und an die schicksalhafte Nacht soll bei einer Kranzniederlegung am 10. April auf dem Hauptfriedhof (16.00 Uhr) wach gehalten werden. Als Reaktion auf den von Deutschland ausgelösten 2. Weltkrieg wurde im Februar 1942 eine „area-bombing-Direktive“ erlassen, die festlegte, wie und mit welchem Ziel die britischen Luftwaffe Deutschland angreifen sollte.

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Zwischen den Fernbomberkräften der Amerikaner und Briten wurde am 7. und 8. Februar 1945 eine Zielliste vereinbart, in der das vorher unscheinbare Plauen in die erste Riege von Zielen aufstieg. Gerd Naumann, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Vogtlandmuseums: „Plauen sollte durch Flächenbombardierung zerstört werden.“ Drei Gründe waren dafür ausschlaggebend: Plauen war Großstadt, Verkehrsknotenpunkt und wichtiger Rüstungsstandort. In der bedeutendsten Rüstungsfirma der Stadt, der Vomag, wurden bis zum entscheidenden Schlag am 26. März 1945 Jagdpanzer montiert.

Der letzte, aber auch schwerste Angriff auf Plauen wurde von den Briten am 10. April geflogen. „Vor allem die Bahnhofsanlagen Unterer und Oberer Bahnhof sollten – laut britischen Angaben – zerstört werden“, berichtet Naumann. Dies wurde auch erreicht. „Aber auch weite Teile der Stadt wurden verwüstet. Vor allem große Teile der oberen Bahnhofsvorstadt wiesen nach dem Flächenangriff einen Zerstörungsgrad von 99 Prozent auf.“ Nur sechs Tage nach diesem schrecklichen Ereignis kam die amerikanische Infanterie in Plauen an. (pl)

2012-04-10

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