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Abgesagt: Plauener Galashows „NOBELNIGHTS“ fallen aus

Zukunftsängste statt nobler Nächte

Die Showsensation zum Plauener Stadtjubiläum muss abgesagt werden. Veranstalter Martin Reißmann gibt Auskunft und nennt Gründe, wie es zu dieser Entscheidung kam.

Nobelnights-Plauen-Absage
Einfach bitter: Veranstalter Martin Reißmann baut die Werbung für die nun abgesagten Galashows „NOBELNIGHTS PLAUEN“ zurück. Überall in Plauen warb der junge Mann für seine niveauvollen Veranstaltungen anlässlich des 900. Geburtstages der Spitzenstadt. Foto: Sebastian Höfer

„Wir müssen unsere beiden Shows zum Stadtjubiläum am 9. und 10. September 2022 schweren Herzens absagen. Das ist nach drei Jahren Vorbereitung bitter und hart für unsere Künstler, Tänzerinnen, Tänzer, für alle Partner und Unterstützer sowie für uns als Organisatoren. Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen Personen, die mit uns noble Nächte feiern wollten und nun durch die Absage leider abermals enttäuscht werden. Ein großes Dankeschön geht auch an unsere Sponsoren, die uns treu weiter unterstützen werden“, sagt Martin Reißmann vom Veranstaltungs-Team.

Inflation und globale Ereignisse verängstigen Besucher

Hatten die Show-Initiatoren noch Anfang des Jahres gehofft, aufgrund der damals geltenden Corona-Auflagen, die Shows zu retten und in den Herbst zu verschieben, machte die kriegerische Auseinandersetzung in der Ukraine einen neuerlichen Strich durch die Planungen der Veranstalter. Nahezu in täglicher Regelmäßigkeit werden Menschen medial auf ein baldiges Gefahrenszenario getrimmt und halten spürbar ihr Geld bei vermeidbaren Ausgaben zurück. „Allein die Verteuerung der Lebensmittel, des Gasabschlages und der monatlichen Nebenkosten zwingen die Vogtländer zu Sparmaßnahmen. Um ein drohendes Minus im fünfstelligen Bereich abzuwenden, bleibt uns nur die finale Absage der Shows“, resigniert Veranstalter Reißmann.

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„Wir haben allein in den letzten Tagen mehr Stornierungen als neue Buchungen erhalten. Wir mussten jetzt die Reißleine ziehen, um einen weiteren finanziellen Schaden abzuwenden. Unter diesen Bedingungen können wir unsere hochwertig geplanten Veranstaltungen leider nicht durchführen. Wir haben so viele positive Reaktionen, über die gesamte Zeit auf unser Showkonzept erhalten, doch nur mit guten Worten aus allen Ebenen der Gesellschaft, kann eine Veranstaltung nicht erfolgreich für die Stadt Plauen organisiert werden.“

Martin Reißmann, Ideengeber der Galashows

Trotz Verschiebung und Absage ein Besuch der Spitzenstadt

Durch die Verschiebung der „NOBELNIGHTS“ in die zweite Jahreshälfte entstand ein Erstattungsanspruch für jeden Käufer. Diesen nutzten – in den vergangenen Monaten – eine Vielzahl der Ticketbesitzer mit Verweis auf die allgemeine wirtschaftliche Lage. Bis in die Hauptstadt nach Berlin wurden Tickets für die Galashows mit Dagmar Frederic verkauft. „Ich habe meine Tickets bereits vor über einem Jahr gekauft. Die erste Verschiebung war schon bedauerlich, da ich die Reise zusammen mit meinem Mann umplanen musste. Unser gebuchtes Hotel zeigte Verständnis und ermöglichte uns eine kostenlose Umbuchung. Es ist bedauerlich für uns Käufer und die Macher der Veranstaltungen. Dennoch machen wir jetzt das Beste draus und fahren trotzdem nach Plauen. Ich kenne die Stadt noch aus meinen Kindertagen und freue mich auf die Reise“, erzählt die rüstige Berlinerin Karin Strobel, die zwei Karten für die „NOBELNIGHTS” erworben hatte, ihre Gedanken im Gespräch mit Spitzenstadt.de.

„Die Jubiläums-Show war fester Bestandteil der städtischen Festlichkeiten in diesem Jahr. Umso trauriger ist die jetzige Absage, nach der wir die Veranstaltung bereits von März auf September wegen der Corona-Pandemie bereits verschieben mussten“

Martin Reißmann, Veranstalter

Zukunftssorgen und kein Geld für die Kultur

Die Ungewissheit über die zukünftigen Entwicklungen im Energiesektor, im Ukraine-Konflikt und dessen Folgen, der Inflationsrate und etwaiger Corona-Maßnahmen drosseln vor allem im Vogtland die Bereitschaft für Unterhaltung und Kultur Geld auszugeben. Nahezu alle Veranstaltungen in der Region sind von fernbleibenden Besuchern betroffen. Ob in den kommenden Wochen Lösungen gefunden werden, die eine Normalisierung in unserem Alltag einziehen lassen und letztendlich wieder Freude auf kulturelle Veranstaltungen im Vogtland einkehren, bleibt abzuwarten.

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