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Plauener Spitze: Eine wichtige Größe für die hiesige Wirtschaft

Historie & Moderne der weltbekannten Spitze

Seit vielen Jahrzehnten macht sich Plauener Spitze als Qualitätsprodukt einen Namen. Allerdings kommt Plauener Spitze nicht nur für die Modebranche zum Einsatz. Zugleich ist die Sticktechnik dafür geeignet, um sogenannte intelligente Textilien für Technik herzustellen.

Plauen bekommt seinen XXL Schriftzug zurück. Foto: Spitzenstadt.de
Der einstige Schriftzug der Plauener Spitze. Foto: Spitzenstadt.de

Ein wichtiger Exportschlager in der DDR

Plauener Spitze ist ein Verkaufsschlager, welcher der DDR hohe Devisen einbrachte. Doch die Wende verursachte Unsicherheit. Deshalb wurde 1990 der Branchenverband Plauener Spitze und Stickereien e. V. gegründet, um Plauener Spitze als Marke zu schützen. Dieser Markenschutz dauert nach Aussagen von Andreas Reinhard als Vorsitzendem des Branchenverbands bis heute an. Dadurch ist es anderen Unternehmen nicht möglich, vergleichbare Erzeugnisse zu produzieren und diese zu vermarkten.

Mehrere Unternehmen mit verschiedenen Spezialisierungen

Informationsquellen wie das Branchenbuch für Plauen auf unternehmensauskunft.com geben zu verstehen, dass es acht Unternehmen gibt, die ihre Erzeugnisse als „Plauener Spitze“ vermarkten dürfen. Diese Firmen stellen beispielsweise Produkte wie aus Einzelteilen gefertigte Spitzendecken her. Verfahren zur Erstellung der Spitzendecken sind sehr aufwändig. Zuerst werden Einzelteile auf einer Maschine gestickt, um daraufhin noch einmal in Handarbeit zusammengesetzt zu werden. Dadurch kostet ein Teil bis zu 600 Euro.

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Viele kleinere Label

Derzeit arbeiten ungefähr 400 Angestellte für die Textilbranche. Damit ist der Anteil im Vergleich zu DDR-Betrieben zwar deutlich geschrumpft. Dennoch gelingt es, auf dem Markt mit Nischenprodukten zu bestehen. Die Bandbreite reicht vom gestickten Mundschutz bis hin zum Fensterschmuck. Außerdem sind Plauener Spitzen für gestickte Schneeballkugeln bekannt. Die Zukunft der Plauener Spitze geht vermutlich mit kleinen, aber feinen Produktionen einher. Die Spitzenwaren werden nur in Ausnahmefällen in Serienproduktion gefertigt. Stattdessen existieren in der Modebranche eher kleinere Label, welche die Exklusivität der Marke mit kleinen Kreationen betonen. Ein Beispiel ist das Leipziger Atelier „Schleifenfänger“, das Brautmode als Einzelstücke oder in Kleinserien herstellt.

Kooperationen mit Unternehmen verschiedener Branchen

Zugleich hat Plauener Spitze das Interesse von Unternehmen und Firmen verschiedenster Branchen geweckt. Ein Segment ist die Hochtechnologie. So wird die traditionelle Stickerei am Thüringischen Textilforschungsinstitut Greiz beispielsweise dafür genutzt, um Leiterplatten per Stick zu erstellen. Für Segmente wie diese bietet Sticken den Vorteil, dass Geometrien frei wählbar sind. Dadurch ist es mithilfe eines elektrisch leitfähigen Fadens möglich, Sensoren, Leiterplatten oder Bauelemente zu sticken. In Mittweida gibt es mittlerweile ebenfalls gestickte Sensoren. Diese Geräte kommen bei einer Rehabilitation von Schlaganfallpatienten zum Einsatz.

Plauener Spitze im Wandel der Zeit

Auf diese Weise gelingt es dem Branchenverband, mit unterschiedlichen Forschungsinstituten zu kooperieren. Dem Verband ist es wichtig, Geschichte und Zukunft zu vereinen. Deshalb gilt die Schaustickerei Plauen als weiteres wichtiges Mitglied des Branchenverbands. Während viele Unternehmen die Plauener Spitzen für zukunftsträchtige Projekte einsetzen, gewährt das Museum den Blick in die Vergangenheit. Die Ausstellung beinhaltet beispielsweise eine große Auswahl an 100 Jahre alten Musterbüchern oder historischen und lochstreifengesteuerten Strickmaschinen. In regelmäßigen Veranstaltungen wie dem Spitzenfest lebt die Tradition ebenfalls fort. Gleiches gilt für regelmäßige Ehrungen der Spitzen-Prinzessin. Durch Besonderheiten wie diese lebt die Plauener Spitze als wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Stadt Plauen in vielen Bereichen fort.

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