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Vogtland Nachrichten
  • Mittwoch, 10 Februar 2021, 12:21 Uhr | Lesezeit ca. 4 Min.

Behördliches Geoportal im Vogtland mit neuen Funktionen

Hinzukommen die Anzeige des 15-km-Radius und des Impfzentrums Eich

Geoportale gibt es mittlerweile an vielen Stellen und Orten in Deutschland. Und diese in der unterschiedlichsten Art. „Unseres gibt es als eines der ersten behördlichen im Freistaat seit Frühjahr 2011“, blickt Uwe Lang, Amtsleiter für Kataster und Geoinformation im Landratsamt des Vogtlandkreises zurück.

Im Bild: Uwe Lang (foto:vogtlandkreis)

Seitdem erfährt es Jahr für Jahr eine inhaltliche Erweiterung hinsichtlich Themen und Funktionalitäten. Schon gut ein Jahr nach dem Start „stand“ schon die Mehrsprachigkeit. Lediglich der Bezirk Karlsbad in der Tschechischen Republik, der Projektpartner für die Mehrsprachigkeit, war damals zeitgleich online.

Nun ist eine weitere Funktion hinzugekommen – die der individuellen Anzeige des 15-km-Radius‘ um den eigenen Wohnort. Diese Möglichkeit macht es den Vogtländern noch einfacher, sich räumlich zu orientieren, wenn es um den zugelassenen und mobil erreichbaren Corona-Bewegungsradius geht. Damit erhält eine der wichtigsten Datenbanken und grafischen Darstellungssysteme im Vogtland eine zusätzliche Aufwertung. Als weiterer Pluspunkt ist ab heute, 3. Februar 2021 das Impfzentrums Eich im Geoportal verzeichnet.

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Zum Verständnis: Ein Geoportal ist mittlerweile ein ganz fundamentales Werkzeug, um dem Bürger, den Institutionen und Unternehmen wesentliche (Geo-)Fachdaten eines Landkreises und darüber hinaus bereitzustellen. Dies kann in tabellarischer, textlicher oder grafischer Form geschehen. Viele der Informationen haben schließlich einen Raumbezug. Der Nutzer muss sie irgendwie „verorten“ können. Dabei ist es egal, ob es sich um einen touristisch, kulturell oder wirtschaftlich wichtigen Standort handelt. „Durch die grafische Visualisierung auf der Webseite bringe ich die Information natürlich wesentlich besser rüber“, weiß Amtsleiter Uwe Lang.

Ein Geo-Informationssystem wie das vogtländische besteht aus zwei Teilen. Dem Sachdatenteil steht immer die grafische Darstellung gegenüber. Auf dieser Basis hat der Vogtlandkreis als einer der ersten Landkreise 2014 seine regionalen Bodenrichtwerte grafisch darstellen und veröffentlichen können. Somit haben alle Nutzer 7 Tage die Woche und rund um die Uhr die Möglichkeit, sich über gesuchte Informationen zu informieren.

„Für uns ist das System ‚Open Data‘ inhaltliche Verpflichtung. Für die Bürger und die Wirtschaft werden Fachdaten jederzeit direkt verfügbar, ja sogar kostenfrei zur Nutzung bereitgestellt. Und das wird auch weiter so bleiben“, so der Amtsleiter. „Heutzutage werden private, politische und wirtschaftliche Entscheidungen häufig auf Basis von Geofachdaten entschieden. Dabei wird geschätzt, dass etwa 80% aller öffentlichen und privaten Entscheidungen einen direkten Raumbezug haben.

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Wir brauchen also möglichst viele dieser Daten und vor allem aktuell. Und wenn wir einmal die Daten besitzen, ist es nur ein folgerichtiger Schritt, diese grafisch darzustellen. So auch im Fall der gerade gültigen 15-km-Regel im Rahmen der Corona-Pandemie. Beispiel: Wo darf ich hin, wenn ich dort oder dort wohne?“, erklärt Uwe Lang.

Dass dieses Angebot einen immensen Zuspruch erfährt, beweisen die durchschnittlich mehr als 200.000 Zugriffe im Quartal. Tendenz steigend. Dabei reicht die Spanne der Nutzer von Fachleuten aus dem Bereich Umwelt und Naturschutz, Verkehrsrecht, Tourismus bis hin zum Gesundheitsbereich. Hier ist beispielsweise der Pflegemonitor ein Profiteur des Geoportals.

„Wenn man bedenkt, was wir erreicht und wie wenige Leute daran gearbeitet haben, so ist das Geoportal ein riesiger Erfolg. Schließlich sind es nur drei Mitarbeiter, an den Datenbanken agieren. Sie sind es auch, die unsere zentrale Datenhaltung über die unterschiedlichsten Schnittstellen zu anderen Datenbanken befüllen. Von dort kommen die ergänzenden Daten, die dann in das Geoportal des Vogtlandkreises einfließen.
Betrachtet man die Kostenseite, so wäre das System ohne die insgesamt rund 60.000 Euro aus dem europäischen Clara-II und III-Fonds undenkbar gewesen. Eine Summe, die sich für die Gemeinschaft absolut rechnet“, so Uwe Lang. Über die Fachleute, die hinter der Pflege und Weiterentwicklung des Geoportales stecken, schwärmt der Amtsleiter ohne Wenn und Aber. „Das sind Kollegen, die mit Herzblut am Werk sind und allesamt aus dem Vermessungsbereich kommen“, so Uwe Lang.

Sachbearbeiter Hans-Jürgen Arndt (GIS/Geoverfahren) ergänzt: „Da wir kreativ und mit vielen Denk- und Handlungsfreiräumen arbeiten können, ist es ein so gelungenes Werk geworden. Wir können unsere Gedanken und Ideen weitestgehend frei umsetzen. Das fördert unser enorm gutes Arbeitsklima.“
Und wenn jeden Tag mehr Nutzer das Geoportal für ihre Zwecke entdecken, dann wäre das das schönste Dankeschön für mich, meine Mitarbeiter und die Initiative des Vogtlandkreises, so Uwe Lang. (vogtlandkreis)

Service:
Geoportal Vogtlandkreis: https://geoportal.vogtlandkreis.de

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