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Kai Grünler druckt in Plauen kostenlos Gesichtsmasken

Im Netz bekommt der Plauener nicht nur positive Resonanz

Mit 3D-Druckern druckt der gebürtige Plauener Kai Grünler seit März Gesichtsmasken. Mehr als 220 Stück hat er im Homeoffice dank Spenden schon produziert. Warum der Plauener dafür nicht nur positive Reaktionen erfahren hat, erzählt er Spitzenstadt.de im Interview. Deutschlandweit verteilt Grünler die Masken kostenlos. Wer solche Schutzmasken benötigt, kann sich bei dem Plauener melden. Kai Grünler arbeitet im IT-Bereich und ist ehrenamtlich beratender Bürger im Verwaltungsausschuss der Stadt Plauen. Das Interview mit ihm könnt Ihr hier lesen.

Kai Grünler druckt in Plauen kostenlos Gesichtsmasken

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Seit mehreren Wochen drucken Sie nun schon Gesichtsmasken – wie kam es zu Ihrer Privatinitiative?

Aufgrund der Covid-19-Pademie konnte man in den Nachrichten verfolgen, dass es zu Engpässen in der Versorgung mit Schutzbekleidung und Atemmasken im Gesundheitswesen und auch sonst gekommen ist. Im Internet begannen einige Personen mit 3D-Druckern (Maker) selbst erste Modelle für selbstgedruckte Gesichtsmasken zur Verfügung zu stellen. Da ich selbst auch einen 3D-Drucker besitze, lag es nahe, sich daran zu beteiligen. Ich wurde auch von dem Plauener Robert Oppel (wir berichteten) daraufhin angeschrieben, ob ich mich nicht beteiligen würde, er stellte mir auch Druckdateien zur Verfügung. So begann ich am 28. März 2020, diese Bügel für die Faceshields zu drucken und drucke seitdem fast Nonstop. Ich habe nicht genau mitgezählt, aber bislang habe ich über 220 Stück gedruckt und davon gut 150 Stück kostenlos verteilt.

Kai Grünler druckt in Plauen kostenlos Gesichtsmasken

Wie sind bisher die Reaktionen auf Ihre Aktion?

Es gab nicht nur positive Reaktionen, aber zum Glück überwiegend positive und nur wenige negative Reaktionen. Interessanterweise kamen die positiven Reaktionen vor allem eher von außerhalb des Vogtlandes und die negativen eher aus meiner Heimatstadt. Einige Personen verstanden nicht, warum ich aktiv zu Spenden aufgerufen hatte und einen weiteren Drucker davon gekauft hatte. Mir ging es darum, vor allem meine eigene Produktivität zu steigern, ich bin nicht gerne abhängig von anderen. Man hat mir sogar vorgeworfen, ich würde mich bereichern wollen aufgrund der aktuellen Lage, was aber völliger Unfug ist, denn ich stecke selbst viel Zeit und Energie in die Arbeit und auch eigenes Geld und werde – wie bei gemeinnützigen Projekten üblich – ein Ergebnis von plus-minus Null anstreben. Ich finde daran nichts Verwerfliches.

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Wie hast du Spenden bekommen und was kostet das Maskendrucken?

Im Gegensatz zu anderen Makern, wie z.B. Robert Oppel, habe ich direkt zu Spenden aufgerufen, um meine Aktion finanzieren zu können und Material usw. kaufen zu können. Viele der Abnehmer haben mir zwischen 1 bis 5 Euro das Stück zukommen lassen. Die Produktionskosten betragen etwa einen Euro pro Stück. Über die sozialen Medien konnte ich noch weitere Spenden von Leuten generieren, die meine Aktivität unterstützen möchten, aber selbst keine Möglichkeit haben, zu drucken. Alles in allem konnte ich so einen weiteren 3D-Drucker anschaffen und somit den Ausstoß verdoppeln. Der Drucker und auch das Geld und Material was nach der Pandemie übrig bleibt, spende ich in Absprache mit meinen Geldgebern komplett weiter an eine Schule hier in Plauen.

Kai Grünler druckt in Plauen kostenlos Gesichtsmasken

Welchen Vereinen und Einrichtungen konntest du bisher schon helfen?

Die größten Posten gingen regional an den Wohn- und Lebensräume e.V. mit 40 Stück und Brücke Plauen e.V. mit 20 Stück und überregional an das Seniorenpflegeheim Usingens-Senioren-Adresse GmbH in Usingen bei Frankfurt/M. mit 50 Stück, welche mich über die Sozialen Medien entdeckt hatten. Sonst habe ich eher kleinere Mengen hier und da verteilt, im eigenen Haus, in der Bekanntschaft, aber auch an eine Zahnarztpraxis in Oelsnitz, einen Immobilienservice in Plauen oder per Post nach Leipzig und Dresden.

Kai Grünler druckt in Plauen kostenlos Gesichtsmasken

Wie geht es mit deiner Initiative weiter?

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Vorerst drucke ich erstmal weiter, solange ich noch Material habe, denn die Preise für den benötigten Kunststoff und die Lieferzeiten haben arg angezogen. Ich habe schon einige Kontakte zum Pflegenetzwerk im Vogtlandkreis geknüpft und auch Kliniken im Vogtland und in Sachsen angeschrieben, jedoch habe ich von dort bislang absolut keinerlei Reaktionen erhalten. Sollte also die eine oder der andere Bedarf an solchen Gesichtschutzschildern haben, gerne auf mich zukommen. Aktuell habe ich noch welche zur Verfügung.

Kai Grünler ist per E-Mail unter kai@gruenler.de zu erreichen. (mr, fotos: privat/k.grünler)

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2020-04-21

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