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BINZ rettet in Plauen MAN-Werk

Mitarbeiter in Plauen werden übernommen

Es geht weiter: Die Schließung des MAN-Werkes in Plauen ist abgewendet. Es wurde ein Käufer für das Traditionswerk gefunden. Der erfolgreiche Sonderfahrzeugbauer BINZ (Ambulance- und Umwelttechnik GmbH) aus Ilmenau in Thüringen übernimmt den Standort in Plauen zum 1. April offiziell. Mit der Übernahme will das Unternehmen weiter wachsen.

MAN Werk Plauen
Das MAN Werk in Plauen. BINZ wird es zum 1. April 2021 übernehmen. Foto: Archiv/Spitzenstadt.de

Die Unternehmensführung von MAN hat sich mit BINZ in Grundzügen über einen Verkauf der MAN-Betriebsstätte in Plauen verständigt. Dazu unterzeichneten die Parteien ein entsprechendes Eckpunktepapier. Im September 2020 hatte MAN angekündigt, die Betriebsstätte im Vogtland im Rahmen der tiefgreifenden Neuausrichtung des Unternehmens zu schließen. In den letzten Woche wurde eine Schließung oder der Verkauf geprüft.

BINZ ist ein traditionsreicher Hersteller von Sonderfahrzeugen mit Sitz in Ilmenau, Thüringen. Neben der räumlichen Nähe ist die umfangreiche Expertise der Plauener Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich der Fahrzeugmodifikation ausschlaggebend für das Interesse von BINZ an einer Übernahme des Standorts. Das Thüringer Unternehmen wird neben den Liegenschaften und Fertigungsanlagen alle der rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übernehmen.

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Andreas Tostmann, Vorsitzender des Vorstands der MAN Truck & Bus SE, zeigt sich zufrieden: „Ich bin froh, dass wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an unserer Betriebsstätte in Plauen unter einem anderen Eigentümer eine Zukunftsperspektive aufzeigen können. Es freut mich, dass mit BINZ ein renommiertes Unternehmen aus der Region die Nutzfahrzeugtradition am Standort fortführen will.“

“BINZ hat in den vergangenen Jahren ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 25 Prozent per annum erwirtschaftet.”

Cathrin Wilhelm, geschäftsführende Gesellschafterin

Die geschäftsführende Gesellschafterin von BINZ, Cathrin Wilhelm zeigt sich zuversichtlich, die Industriearbeitsplätze in Plauen langfristig zu sichern. „BINZ hat in den vergangenen Jahren ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 25 Prozent per annum erwirtschaftet. Für die vielen anstehenden Projekte und Aufträge brauchen wir dringend Verstärkung. Umso mehr freuen wir uns auf die neuen Kolleginnen und Kollegen in Plauen und heißen sie herzlich in der BINZ Familie willkommen.“

Die anspruchsvolle Kundschaft im Sonderfahrzeugbau fordert Liefertreue, hohe Qualität und aktive Innovationsbereitschaft. Mit dieser Akquisition ist BINZ einmal mehr in der Lage, diesen Anforderungen und dem weiteren Wachstum auch in Zukunft gerecht zu werden.

Plauens Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer bedankt sich besonders beim Betriebsrat, der beteiligten Gewerkschaft IG Metall, der Betriebsleitung in Plauen sowie den Mitarbeitern der Wirtschaftsförderung in der Plauener Stadtverwaltung. “Für unsere Stadt Plauen ist jeder Arbeitsplatz wichtig, erst recht 150 Industriearbeitsplätze. Damit findet die Tradition von mehr als 100 Jahren Busbau in Plauen ihre Fortführung. Nach Wochen des Bangens endlich eine Wende zum Positiven und für die Beschäftigten ein Lichtblick”, sagt Oberdorfer.

BINZ stellt Rettungs- und Polizeiwagen her

BINZ zählt zu den führenden Unternehmen im Sonderfahrzeugbau in Deutschland. Hergestellt werden Rettungswagen (RTW, KTW, NEF), Polizei- und andere Behördenfahrzeuge (BOS), Einsatzleitwagen für Feuerwehren und mobile Medizintechnik für den militärischen Einsatz. Seit der Übernahme durch die Hauptgesellschafterin in 2015 wird das Ilmenauer Unternehmen zusammen mit dem gesamten BINZ Team konsequent zum Technologieführer im Sonderfahrzeugbau ausgebaut. BINZ beschäftigt rund 220 Mitarbeiter und erwirtschaftete in 2020 eine Betriebsleistung von rund 56 Mio Euro.

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