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Genehmigung für Kommunalisierung des Busverkehrs im Vogtland erteilt

Regionalbusverkehr im Vogtland wieder in kommunaler Hand

Die am Ende des vergangenen Jahres durch Landrat Thomas Hennig kurzfristig in die Wege geleitete Kommunalisierung des regionalen Busverkehrs im Vogtlandkreis kann jetzt umgesetzt werden. Die Landesdirektion Sachsen hat vorfristig den durch den Zweckverband ÖPNV Vogtland eingereichten Prüfauftrag genehmigt.

Erste Busse fahren den Rodewischer Busbahnhof nach der Kernsanierung an. Foto: Verkehrsverbund Vogtland GmbH
Erste Busse fahren den Rodewischer Busbahnhof nach der Kernsanierung an. Foto: Archiv/Verkehrsverbund Vogtland GmbH

Damit steht dem Kauf der Geschäftsanteile der Bietergemeinschaft Bus (BG Bus) nichts mehr im Wege.

Landrat Thomas Hennig: „Der Regionalbusverkehr im Vogtlandkreis ist endlich wieder in kommunaler Hand. Das bedeutet Sicherheit und Verlässlichkeit sowohl für die Schülerbeförderung als auch für den klassischen Personennahverkehr in unserer Region. Es ist aber auch ein wichtiges Zeichen für die Zukunft der Mitarbeitenden in den beiden Busunternehmen“.

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Auf der für nächste Woche angesetzten Verbandsversammlung sollen die weiteren Schritte besprochen werden. Im Zuge der Erstellung eines tragfähigen Konzeptes für die nächsten Jahre wird gemäß einem jüngst gefassten Kreistagsbeschluss die gesamte ÖPNV-Struktur im Vogtlandkreis Betrachtung finden.

Verbandsversammlung bereitet Kommunalisierung vor

Die Themenliste zur Verbandsversammlung des Zweckverbandes Öffentlicher Personennahverkehr Vogtland (ZVV) war umfangreich, doch rückte besonders das Thema der Kommunalisierung des Regionalbusverkehrs in den Vordergrund. Denn am letzten Donnerstag, den 13. April 2023 ist die Bescheinigung der Landesdirektion Sachsen eingegangen, dass der ZVV die Gesellschaftsanteile der Bietergemeinschaft Bus, bestehend aus der Plauener Omnibusbetrieb GmbH und der Verkehrsgesellschaft Vogtland mbH, erwerben darf. Hierzu hielt der Verbandsvorsitzende und Landrat des Vogtlandkreises Thomas Hennig fest: „In Rekordzeit konnte die Vorbereitung zur Kommunalisierung bewältigt werden. Mit der nun vorliegenden Bescheinigung der Landesdirektion Sachsen haben wir die letzte juristische Hürde genommen, dass nun der Weg frei ist den Regionalbusverkehr in unserem Landkreis in die eigenen Hände zu nehmen. Damit können Linien- und Schülerverkehr auf sichere Beine gestellt und zukunftssicher ausgerichtet werden!“ Im nächsten Schritt wird der Kaufpreis für die Gesellschafteranteile in Höhe von 400.000 € fällig gestellt werden. Mit der Übernahme der Anteile wird der ZVV 100%iger Gesellschafter beider Unternehmen. Zeitgleich erfolgt die weitere strategische und operative Planung gemeinsam mit der Geschäftsführung der Bietergemeinschaft und einem externen Berater. Damit einher geht auch die bedarfsorientierte Planung. So machte die Verbandsversammlung den Weg frei für vier neue Busse, darunter zwei Gelenkbusse, welche auf stark frequentierten Linien wie der PlusBus-Linie 10 ab spätestens Herbst für erweiterte Fahrgastkapazitäten sorgen sollen und ältere sowie wartungsintensive Fahrzeuge ersetzen werden.

Im Fokus der Planungen stand dabei nicht nur der Bereich Bus, sondern bei den Verbandsräten fand die gesamtheitliche zukunftssichere Aufstellung des ÖPNV im Vogtlandkreis Betrachtung. So wurde beschlossen, dass alle Formen der Beförderung einschließlich des öffentlichen Straßenpersonennahverkehr (ÖSPV) inkl. der Plauener Straßenbahn in den folgenden Planungen einzubeziehen sind. Hierunter fallen auch die kompletten Organisationsstrukturen, damit ein ganzheitlicher und gesicherter ÖPNV im Landkreis vorgehalten wird. Hierfür soll ein externer Dienstleister gefunden werden, der mit dem Verbund alles auf den Prüfstand stellt.

Im weiteren Verlauf wurde der Haushalt des ZVV für das Jahr 2023 beschlossen. Der verspätete Beschluss zum Haushalt begründet sich darin, dass die Verordnung des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr zur Finanzierung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNVFinVO) aufgrund der der Anpassung der Regionalisierungsmittel im Zuge der Energiekostenerhöhung im letzten Jahr noch nicht veröffentlich wurde. Im Haushalte enthalten sind neben den genannten Maßnahmen u. a. die noch ausstehenden Zuschüsse für den Busbahnhof Rodewisch oder auch die Sanierung am Reichenbacher Postplatz mit bspw. digitalen Fahrzielanzeigern.

Auch die Verkehrserhebung für die kommenden Jahre wurde auf den Weg gebracht. Der Zweckverband stellt für die Jahre 2023 bis 2025 rund 500.000 € bereit, um das Nutzerverhalten und die Kostenverteilung im Vogtlandnetz unter ‚normalen‘ Bedingungen nach den coronabedingten Einschränkungen besser evaluieren und folgend bedarfsgerecht planen zu können. Zugleich wurden rund 9.300 € an Drittmittel für die Stadt Plauen bewilligt, um am Oberen Bahnhof eine abschließbare Fahrradsammelgarage inklusive moderner Fahrradständer errichten zu lassen. Das Projekt ist für den Zeitraum von August bis Dezember 2023 geplant und mit etwa 93.000 € Gesamtkosten veranschlagt.

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