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Sachsen-Franken-Magistrale: “Strecke bis Plauen elektrifizierbar”

„Wer sagt, dass die Elektrifizierung der Sachsen-Franken-Magistrale gefährdet ist, geht meines Erachtens nicht realistisch an das Gesamtvorhaben heran“, erklärt der vogtländische FDP-Bundestagsabgeordnete Joachim Günther. Die Theorie alles oder nichts sei nicht haltbar.

„Fachleute haben mir versichert, dass eine Elektrifizierung der Strecke bis Plauen problemlos möglich ist. Sie sollte deshalb auch schnellstmöglich realisiert werden“, so Günthers Forderung. Nach Recherchen des Abgeordneten, der Mitglied des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestages ist, erfordert eine Elektrifizierung bis Plauen keine zusätzlichen Investitionen in die Bahnstromversorgung. Der für den Abschnitt Reichenbach/Plauen benötigte Bahnstrom könne aus dem angrenzenden Bestandsnetz (Unterwerke Gößnitz und Chemnitz) bereitgestellt werden.

Insofern sei das am Standort Hof vorgesehene Unterwerk zur Energieeinspeisung, das den Ausbau so teuer mache, erst bei einer weiterführenden Elektrifizierung Plauen/Hof erforderlich. Auch die baulichen Voraussetzungen für eine Elektrifizierung der Strecke bis Plauen wurden durch das neue Stellwerk auf dem Bahnhof der Spitzenstadt bereits geschaffen.

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Nach Günthers Recherchen könne man etwa zwei Jahre Zeit bei der Gesamtelektrifizierung der Strecke gewinnen, wenn 2009 die Planung der Elektrifizierung bis Plauen umgesetzt wird. Der Bund und Bayern werden sich früher oder später über die Finanzierung der Strecke bis Hof einigen. Da ist Joachim Günther sicher. Nach seiner Meinung wäre es gut, die Zeit bis dahin zu nutzen, um schon einmal einen Bauabschnitt fertig zu stellen. Dies sei für die Region umso wichtiger, als dass es darum gehe, dafür die bis 2012 zur Verfügung stehenden Fördermittel aus dem EFRE-Programm zu nutzen. Die Verhandlungen zur Finanzierung des bayrischen Abschnitts Gutenfürst/Hof könnten somit ohne negativen Einfluss auf den Ausbau des Abschnitts Reichenbach/Plauen fortgeführt werden.

In der Anbindung von Plauen als Oberzentrum des Vogtlands an das elektrifizierte Streckennetz der Deutschen Bahn sieht Joachim Günther eine infrastrukturelle Voraussetzung für eine schnellere und komfortable Anbindung der Region an die Großräume Leipzig und Dresden. Zugleich eröffne sich der Region die Chance für eine Wiederanbindung der Region an den Fernverkehr der Bahn. Diese Hoffnungen würden zusätzlich genährt durch den Bau des Citytunnels in Leipzig.

„Natürlich ist auch die direkte Anbindung an die Ballungsgebiete Bayerns wichtig für das Vogtland – und dafür werde ich mich als Mitglied des Verkehrsausschusses auch nach wie vor einsetzen. Doch Schritt für Schritt ist mir in dieser Frage lieber als ein jahreslanges Auf-der-Stelle-treten, weil man glaubt, alles auf einmal erreichen zu müssen“, so Joachim Günther.

Die Kostenaufteilung für den Fall einer Realisierung der Gesamtelektrifizierung in zwei Bauabschnitten sieht laut Günther wie folgt aus:

1. Bauabschnitt – Reichenbach/Plauen: 46 Millionen Euro
2. Bauabschnitt – Plauen/Hof: 66 Millionen Euro

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Der Anteil, den Sachsen zu erbringen habe, betrage 30 Millionen Euro, der des Freistaates Bayern 33 Millionen Euro. (mr)

06.11.2008

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