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Plauen Nachrichten
  • Donnerstag, 26 Januar 2017, 17:45 Uhr | Lesezeit ca. 2 Min.

Leider Keil: Pfretzschner singt Schmähgedicht für Landrat Keil

Satirisches Lied für Vogtland-Landrat Rolf Keil

Upps, das wird Vogtland-Landrat Rolf Keil sicher nicht gefallen: Jens Pfretzschner hat für seinen „alten Arbeitgeber“ den Song „Leider Keil“ produziert und veröffentlicht. „Weil Satire ein Mittel ist, um auf politische Fehlentwicklungen aufmerksam zu machen“, sagt Jens Pfretzschner Spitzenstadt.de.

Weil der Tourismusverband Vogtland die Verwendung des Vogtland-Logos im Video untersagt hat, wurde der Clip zwischenzeitlich aus dem Netz genommen. Nun hat Pfretzschner ein neues Video gedreht und den Clip wieder bei YouTube eingestellt.

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Der Vogtländer kritisiert mit seinem Satire-Lied den Landrat oder wie er sagt den “Vogtland-Fürst”, der bis vor einem halben Jahr Pfretzschners Vorgesetzter war, Pfretschner war Chef der kreiseigenen Vogtland-Kultur GmbH, die mehrere Kulturhäuser in der Region hegt und pflegt, unter anderem das Neuberinhaus in Reichenbach oder die Göltzschtalgalerie in Auerbach. Keil entließ seinen Mitarbeiter. „Es war ein Rauswurf. Ich habe mich für meine Mitarbeiter eingesetzt, als ich durch die Presse erfuhr, dass im Bereich Kultur eingespart werden sollte. Keil hat mir das Vertrauen entzogen und mich durch den Kreistag abberufen lassen.“

Schmähgedicht à la Böhmermann

Leider Keil: Pfretzschner singt Schmähgedicht für Landrat KeilDer Reichenbacher ist unter anderem auch als Solist und Organisator bei Philharmonic Rock an der Göltzschtalbrücke bekannt. Seit kurzem ist der Song auf YouTube zu sehen. Rolf Keil als Star des Videoclips kommt alles andere als „gut“ weg. Pfretzschner listet im Hiphop-Style Kritikpunkt an Kritikpunkt.

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Und er beruft sich mit seinem beinah schon als „Schmähgedicht“ bezeichenbares Lied auf Artikel 5 des Grundgesetzes. „Kunst ist frei“, sagt der Reichenbacher. Pfretzschner weiter: „Wenn ich mir die Entwicklung unseres Vogtlandkreises in den letzten Monaten anschaue, wird mir angst und bange.“

Jens Pfretzschner rechnet ab:

„Ich erinnere an Böhmermann. Wie sollen wir uns anders zu Wort melden, wenn konstruktive Kritik einfach ignoriert wird bzw. man sich von unangenehmen Zeitgenossen einfach brüskiert abwendet. Kritik gehört zu unser aller Leben und ohne diese Kritik gibt es keine Entwicklung. Aber „mächtige“ Amtsträger kennen nur schwarz oder weiß. Bist Du nicht für mich, bist Du mein Feind“, führt der Musiker und Sänger weiter aus.

Vor drei Jahren landete der Reichenbacher schon einmal einen regionalen Hit mit „Das Vogtland ist toll!“. Mit seinem „Liebeslied“ an die Region erreichte er mehr als 45.000 Aufrufe bei YouTube. (f.blenz, mar, foto: privat)

2017-01-12

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