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Frostschäden in Plauen sind “gigantisch”

„Einige größere Löcher haben wir mit Kaltmischgut geflickt.“

 

Schlaglöcher Der lange Atem des Winters hinterlässt in Plauen nicht nur immer mehr Schäden auf den Straßen. Bleibt es weiter frostig greift der hartnäckige Winter auch immer tiefer in die Stadtkasse.

 

Denn schon jetzt zeigt sich, dass die Schäden auf den Straßen gigantisch sind, sagt Kerstin Schicker, Leiterin des Plauener Tiefbauamtes.

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Gesamtes Ausmaß noch unklar
 
 Das gesamte Ausmaß der Frostschäden kann noch nicht beziffert werden. „Wir haben noch überhaupt keinen Überblick, wie der Zustand der Straßen aussieht“, sagt Schicker und fügt an, dass die Straßen noch zu verschneit sind und der Frost noch zu sehr drin steckt, um eine genaue Bestandsaufnahme durchzuführen. Erst nach langanhaltendem Tauwetter wird der gesamte Umfang der Schäden sichtbar werden. In einigen Ausnahmen sind aber bereits Schäden auf den Fahrbahnen behoben worden. „Einige größere Löcher haben wir mit Kaltmischgut geflickt.“

 Fast täglich frisst der Frost neue Löcher in den Asphalt. Wasser dringt bei Tauwetter in Fugen und Ritzen ein und gefriert beim nächsten Kälteeinbruch, bei der Ausdehnung wird der Straßenbelag dann förmlich zersprengt. Vor allem um Gullideckel und an verfüllten Ausgrabungsbereichen träten häufig Schäden auf. Probleme bereiten auch immer wieder Pflasterstraßen. Diese sind in Plauen vieler Orts ohnehin in einem schlechten Zustand, so die Expertin vom Tiefbauamt.

 Die Stadt Plauen ist für rund 340 Straßenkilometern zuständig. Für deren Unterhaltung stehen jährlich etwa 650 000 Euro zur Verfügung. Diese Summe muss für die Instandhaltung des gesamten Straßennetzes genügen. „Das Budget wird mit dem schlechter werdenden Zustand immer weniger ausreichen“, sagt Kerstin Schicker. Müssen im Vergleich zu den vergangenen Wintern mehr Frostlöcher auf den Straßen verfüllt werden als sonst, bleiben andere Reparaturarbeiten dafür auf der Strecke.

 Wenn es das Wetter in den kommenden Wochen zulässt, sollen die Löcher Straßenzug für Straßenzug verfüllt werden. Im letzten Jahr ist die Situation durch den milden Winter in Plauen etwas entspannter gewesen. Für das beseitigen von entstandenen Schlaglöchern seien rund 70000 Euro ausgegeben worden, heißt es. Diese Summe wird in diesem Jahr laut Schicker sicher nicht ausreichen. Die Tiefbauamtschefin geht sogar von einer möglichen Verdopplung aus.

 
Keine Hilfen bisher in Sicht
 
Die Stadt Plauen hofft bei der Beseitigung der Winterschäden im Angesicht leerer Kassen auf Hilfen des Landes. Bisher sei aber ein Sofortprogramm der Regierung nicht in Sicht, sagt Kerstin Schicker. Im Rekordwinter 2006 gab es für sächsische Kommunen finanzielle Unterstützung durch ein aufgelegtes Winterschadensprogramm.

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Von Martin Reißmann

 

2010-02-22

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