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Bier-Reklame soll verboten werden – Sportvereine befürchten Verluste

Bierwerbung Das Ehrenamt droht auszusterben, Sportvereine leiden wie verrückt unter der aktuellen Kosten-Explosion und neue Sponsoren zu finden, das wird für die hiesigen Klubs immer schwieriger. Als Tritt in den Allerwertesten müssen die führenden Vertreter des Sports das nun drohende Verbot von Bier-Reklame verstehen.

 

Sabine Bätzing, die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, steckt hinter diesem Ansinnen. Nach Ansicht der Politikerin schadet Bier-Reklame dem Bewusstsein von Kindern und Jugendlichen. Eine Einschränkung beziehungsweise das vollständige Verbieten könnte nach Meinung der Suchtexpertin die zweifelsohne vorhandene Alkohol-Problematik entschärfen.

 

Die Frage lautet nur: Liegt Frau Bätzing da richtig? „Wie weit sind Politiker eigentlich vom realen Leben entfernt?“ Mit dieser Gegenfrage antwortet Olaf Albrecht. Der Sponsoringleiter einer deutschen Brauerei kann gar nicht fassen, dass man in Berlin allen Ernstes über ein Werbeverbot für Brauereien nachdenkt. 800 Millionen Euro „buttern“ die deutschen Brauhäuser jährlich in den Sport. „Der Bierkonsum in der Bundesrepublik ist aber nachweislich trotzdem zurückgegangen“, schiebt der Marketing-Experte einen wesentlichen Fakt nach. Äußerst fraglich ist, ob ein Werbeverbot überhaupt etwas bewirken kann. Larsen Schaarschmidt (19) berichtet: „Man sieht schon ein paar Biertrinker in der Disco. Aber die meisten von uns trinken Mixgetränke verschiedenster Marken.“

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Der Plauener weiß: „Koma-Saufen und Bier haben nichts miteinander zu tun. Die Leute, die sich besaufen wollen, die trinken Schnaps, also Spirituosen.“ Die Schizophrenie dieser Diskussion wird erst dann deutlich wenn man weiß, dass beispielsweise die Sternquell-Brauerei Plauen sehr viel Geld in den regionalen Jugendsport investiert. „Ohne dieses Unternehmen wäre der 1. FC Wacker nie zu dem geworden, was er heute ist. Sollte dieser Sponsor ausfallen, weil es Politiker so wollen, dann hätten wir ein echtes, unlösbares Problem“, weiß Wacker-Manager Wolfgang Dörschel. Und das gilt ziemlich sicher für mehrere „Sternquell-Sportvereine“, die in der Region wohl kaum einen „Ersatz-Sponsor“ finden werden. (kare)

 

07.09.2008 Bild : Noch dürfen Sternquell-Chef Jörg Sachse (links) und Produktmanager Thomas Münzer für ihre Produkte werben. Die Bundespolitikerin Sabine Bätzing will das ändern. Foto: Karsten Repert

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