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Talsperre Pirk: Baden durch Sedimentberäumung eingeschränkt

Absenkung des Stauspiegels an Haupt- und Vorsperre um rund 4,5 Meter

Zur Vorbereitung einer Sedimentberäumung an der Vorsperre Dobeneck wird die Talsperre Pirk (Vogtlandkreis) derzeit um 4,50 Meter abgesenkt. Dadurch kommt es zu Einschränkungen der touristischen Nutzung der Talsperre. Die Beräumung selbst beginnt im Frühjahr 2024 und wird etwa ein Jahr dauern, so dass der Wiedereinstau voraussichtlich im Frühjahr 2025 beginnen kann. Die Arbeiten kosten rund drei Millionen Euro und werden aus Bundesmitteln des Aufbauhilfefonds 2013 finanziert.

Vorsicht beim Baden in der Talsperre Pirk.
Die Talsperre Pirk. Foto: Archiv/Spitzenstadt.de

Ab Frühjahr 2024 wird die Vorsperre dann vom Einlaufbereich bis etwa zur Mitte des Stauraumes beräumt. Das ist nötig, weil durch die großen Hochwasser in den Jahren 2013 und 2018 verstärkt Sedimente eingetragen wurden, wodurch sich das Stauvolumen der Vorsperre verkleinerte. Um das ursprüngliche Volumen der Vorsperre wiederherzustellen, müssen diese Ablagerungen entfernt werden. Die Sedimentberäumung ist eine notwendige Maßnahme zur Unterhaltung der Talsperre Pirk.

Bei einer vorangegangenen Beräumung in den Jahren 2007 bis 2009 entstanden im rechten Uferbereich eine sogenannte Aufhaldungsfläche*. Diese wird nun erneut für die Ablagerung der Sedimente genutzt.  Um diese dorthin abtransportieren zu können, müssen im Stauraum der Vorsperre Baustraßen errichtet werden. Zudem werden am Längsdamm des Vogelschutzbeckens (linkes Vorbecken) Hochwasserschäden beseitigt, so dass die Böschung des Beckens auf der Elsterseite dauerhaft gesichert wird.

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In der Weißen Elster, dem unmittelbaren Einlaufbereich der Vorsperre, werden zudem Buhnen eingebaut, um einen gleichmäßigen Geschiebetransport in die Vorsperre zu ermöglichen. Damit wird künftig verhindert, dass sich das Material im Flusslauf der Weißen Elster oberhalb der Vorsperre ablagert.

Die Maßnahme wurde im Vorfeld sowohl mit den zuständigen Naturschutz-, Fischerei- und Genehmigungsbehörden als auch mit der Stadt Oelsnitz sowie der Fischerei- und Tourismuswirtschaft abgestimmt. Ehrenamtliche Naturschützer werden die Umsetzung der gesamten Maßnahme begleiten und bei der Klärung naturschutzrechtlicher Fragen unterstützen. Ausgleichsmaßnahmen für den Eingriff in die Natur werden mit der Unteren Naturschutzbehörde des Vogtlandkreises abgestimmt und durchgeführt.

Wege und Plätze an der Vorsperre Dobeneck werden für den Baustellenverkehr genutzt. Bitte beachten Sie auch die örtlichen Hinweise zur Verkehrsführung. Wir bitten um Verständnis!

Hintergrundinformationen

*Die Talsperre Pirk wurde zwischen 1935 und 1939 gebaut. Zwischen 2007 und 2009 wurde sie zum ersten Mal vollständig beräumt. Damals wurde das Sediment im linken Uferbereich der Vorsperre Dobeneck umgelagert und es entstand eine Aufhaldungsfläche. Dort werden auch bei der nun geplanten Beräumung die Sedimente eingebaut.

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Gebaut wurde die Talsperre ursprünglich für die Textilindustrie der Region. Heute spielt sie vor allem für die Niederigwasseraufhöhung der Weißen Elster eine große Rolle. Für ihr riesiges Einzugsgebiet von rund 374 Quadratkilometer ist die Talsperre Pirk recht klein. Deshalb hat sie nur bei kleineren und mittleren Hochwassern eine Schutzwirkung. Die Talsperre Pirk hat sich zu einem wichtigen Freizeit- und Naherholungszentrum entwickelt. Sie ist ein europäisches Badegewässer.

Die Sedimentberäumung ist nicht die erste Baumaßnahme an der Talsperre in der jüngsten Vergangenheit. In den vergangenen zwei Jahren erhielt sie zwei neue Ringkolbenventile zur Regulierung der Wasserabgabe und einen neuen Zugang in den Kontrollgang der Staumauer.

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