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Spielothek in Plauen steht leer

Betreiber wirft das Handtuch

280611 MerkurDas Geschäft mit dem Glück ging in Plauen nicht auf. Der Spielothek-Betreiber Merkur verlor das Spiel mit den Vogtländern und schloss Anfang Juni. Es hat sich vorerst ausgespielt:

Die vor nicht mal ganz einem Jahr eröffnete Spielothek der Merkur-Kette an der Friedrich-Eckardt-Straße im Plauener Stadtteil Chrieschwitz ist wieder geschlossen. Die Betreiber haben aus unterschiedlichen Gründen das Handtuch werfen müssen. “Wir bedauern das sehr. Wir sind an den Rahmenbedingungen vor Ort gescheitert”, sagt Unternehmenssprecher Mario Hoffmeister dem Vogtland-Anzeiger auf Anfrage. Drei Hauptgründe seien für den Schritt verantwortlich gewesen. Dazu gehöre die im Vergleich zu anderen Standorten verhältnismäßig hohe Vergnügungssteuer von 15 Prozent auf den Bruttoumsatz. Die Höhe der Abgabe bestimmt die jeweilige Kommune, in der die Spielhölle steht. Merkur hätte dazu mehrmals Bedenken bei der Stadt geäußert, so Hoffmeister. Auch die Sperrzeitregelung hätte zu der Entwicklung geführt. “Alle unsere Anträge auf Verlängerung wurden von der Stadt negativ beschieden.”

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Geöffnet war täglich bis 23 Uhr. Zudem sei nicht genehmigt worden, dass im Raucherbereich mehr als vier Spielgeräte aufgestellt werden durften, heißt es. “Der überwiegende Teil der Kundschaft sind Raucher.” In der Summe konnte nicht genügend Publikum in die Spielothek gelockt werden, um den Standort wirtschaftlich zu führen, so Sprecher Hoffmeister. Seit Anfang des Monats ist der schwarze Hallenneubau neben der Tankstelle nun dicht. Auch bereits ein buntes Graffiti mit dem Schriftzug “Ärscher” ziert die Fassade. Plakate an der Eingangstür weisen auf die Schließung hin.

Merkur investierte nach eigenen Angaben rund eine Millionen Euro in den Standort. Die konzessionierte Spielfläche betrug knapp 600 Quadratmeter. Die Gäste konnten an 44 Spielplätzen ihr Glück versuchen. Gearbeitet haben im Schichtbetrieb sechs Mitarbeiter. Auch ausgebildet werden sollte in Plauen. Was nun mit dem Gebäude passiert, ist noch nicht klar. Eventuell könnte ein Mitbewerber Interesse haben, spekuliert Hoffmeister.

Merkur ist ein Tochterunternehmen der Gauselmann-Gruppe mit Sitz in Espelkamp. In ganz Ostdeutschland betreibt Merkur mit Zwickau, Halle und Leipzig insgesamt nur drei Standorte. Europaweit hat die Kette mehr als 400 Spielcenter. (mr)

2011-06-28

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