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Minister spricht in Plauen mit vogtländischen Gastronomen

Kretschmer kann sich weitere Lockerungen vorstellen

Seit drei Monaten macht die Coronapandemie den Gastronomen zu schaffen. Bei einem Arbeitsbesuch hat Ministerpräsident Michael Kretschmer Wirtsleuten und Gästen im Vogtland Hoffnung gemacht, dass jetzt wieder bessere Zeiten anbrechen. Im Schalander der Sternquell-Brauerei in Plauen kam der volksnahe Politiker ins Gespräch mit Vertretern aus dem Hotel- und Gaststättengewerbe. Es gab jede Menge Diskussionsstoff.

Minister spricht in Plauen mit vogtländischen Gastronomen

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Im Bild: Die Sternquell-Geschäftsführer Günther Spindler (links) und Jan Gerbeth (3. von links) begrüßten auf dem Brauerei-Gelände die Gastronomen der Initiative „Leere Stühle“. Foto: Sternquell-Brauerei Plauen

Der Ministerpräsident kann sich demnach nochmals Lockerungen vorstellen, wenn die Branche weiter mit Vorsicht, Verantwortungsbewusstsein und Disziplin agiert. „Bestätigen sich die Hoffnungen, dass die Infektionsgefahr im nun einsetzenden Sommer weiter sinkt, dann sind die nächsten Schritte denkbar“, stellte der Landesvater in Aussicht. Eingeladen hatte die Initiative „Leere Stühle“, die zuvor im Vogtland durch verschiedene Aktionen auf die Lage der Gastronomen aufmerksam gemacht hatte. Gastwirt Enrico Todt vom „Holzfäller“ in Mehltheuer lud als Hauptinitiator auf das historische Brauerei-Gelände in die Dobenaustraße ein. Dort begrüßten die Sternquell-Geschäftsführer Jan Gerbeth und Günther Spindler auch Vogtlandkreis-Landrat Rolf Keil sowie in begrenzter Anzahl Landtagsabgeordnete beziehungsweise Vertreter der Stadt Plauen, vom Dehoga und der IHK Regionalkammer Plauen.

Sternquell-Geschäftsführer Jan Gerbeth stellte voran: „Ich möchte mich bei unseren Gastronomen bedanken. Dafür, dass Sie uns als Gastgeber mit ins Boot geholt haben und wir heute diese Veranstaltung ausrichten dürfen. Das signalisiert uns, dass Sie uns als Partner der Gastronomie wahrnehmen und das ist für uns alle ein großes Lob, worauf wir als Sternquell sehr stolz sind!“ Im ältesten Gebäude der Brauerei, die seit über 160 Jahren existiert, verdeutlichte Jan Gerbeth das gewachsene Miteinander: „Wir sehen uns ganz natürlich als aktiver Partner der Gastronomie, aber auch des gesellschaftlichen Lebens. Wir unterstützen hier auf breiter Ebene viele Vereine, genauso wie kulturelle, soziale und Umweltprojekte und wir versuchen immer, einen Teil unserer Einnahmen auch wieder in die Region zurückzugeben. Unseren Slogan ‚Sternquell des Vogtlands – Heimat inklusive…’ leben wir dabei auch jetzt, wo es um Zusammenhalt und Charakter geht.“ Sternquell-Geschäftsführer Günther Spindler brachte zum Ausdruck, „dass die Gastronomie für uns alle auch ein Stück Kultur und Lebensqualität ist, was wir uns unbedingt bewahren müssen.“

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Kretschmer kündigt weitere Hilfsprogramme an

In der folgenden Gesprächsrunde hörte Ministerpräsiden Michael Kretschmer den Gastronomen zu. Sie sprachen von ihren Sorgen und natürlich standen Maskenpflicht und Abstand ganz oben auf der Tagesordnung. Michael Kretschmer hob hervor, dass der Freistaat Sachsen als ein Land der Freiheit im Gegensatz zu anderen Bundesländern gerade im Bereich der Gastronomie einige andere Lockerungsregeln praktiziert hat.“ So vertrauen sich die Sachsen zum Beispiel gegenseitig. „Wir lassen nicht jeden Gast registrieren!“ Weil der Freistaat deutlich weniger Covid-19-Erkrankungen beklagt als andere Bundesländer, kündigte Michael Kretschmer an. „Wir probieren jetzt und schauen, was geht. Ich bin sehr interessiert zu hören, wie unsere Gastronomen die Dinge sehen.“ Die auf 22 Personen begrenzte Gesprächsrunde vertrat mehr als 700 Betriebe der Branche in der Region. Michael Kretschmer kündigte weitere Hilfsprogramme des Landes an. „Und zwar dort, wo die Maßnahmen der Bundesregierung Lücken in der Bewältigung der Krise offen lassen. Mir kommt es darauf an, dass wir mit Zuversicht und Freude in den Sommer gehen und ihn in Biergärten genießen.“

Besprochen wurden auch noch Themen wie die im nächsten Jahr in Plauen stattfindende Kegel-WM, deren Ausrichter – die SG Grün-Weiß Mehltheuer – aktuell wirtschaftliche Unsicherheiten signalisierten und den Ministerpräsidenten um Rat und Hilfe baten. Auch die Arbeitskräftesituation in der Gastronomie und der Erhalt der Berufsausbildung im Vogtland kamen zur Sprache. Sternquell-Geschäftsführer Jan Gerbeth kündigte dazu im Nachgang an: „Wir werden den Erhalt und Verbleib der Berufsausbildung in Falkenstein selbstverständlich unterstützen. Als Veranstalter des Sternquell-Kochwettbewerbs werben wir seit 1993 für die hervorragende vogtländische Küche. Denn gutes Bier und gutes Essen gehören nun einmal zusammen. Beides zusammen ist ein Genuss!“ (k. repert)

2020-06-15

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