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Hygiene-Smileys für Gaststätten in Plauen?

Thema zum IHK-Branchentreff

Restaurantgäste sollen künftig auf den ersten Blick erkennen, ob sich der Gastwirt an die Lebensmittel- und Hygienevorschriften hält oder nicht. Ein lächelnder Smiley an der Tür des Gasthauses könnte bedeuten, dass in dieser Küche hygienisch alles in Ordnung ist.

Ob es tatsächlich Smileys werden oder andere Kennzeichen ist noch nicht klar, folgt man allerdings dem Beschluss der Verbraucherschutzminister von Bund und Ländern im September 2010, dann dürften künftig Ergebnisse der amtlichen Lebensmittelhygienekontrollen veröffentlicht werden.

Brauchen wir für den Verbraucherschutz ein solches System in Plauen und im Vogtland? Dieser Frage ging der IHK-Branchentreff Gastgewerbe nach. Aktuelles aus der Lebensmittelüberwachung berichtete Dr. Hans-Georg Möckel, Amtsleiter Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramt des Vogtlandkreises. Er zeigte auf, dass Deutschland mit einem umfassenden System an Lebensmittel- und Hygienevorschriften sowie Behörden ein hohes Niveau in Europa aufweist. Von der Futtermittelwirtschaft über Landwirtschaft, Lebensmittelindustrie/Handwerk bis zum Handel und der Gastronomie müssen Qualitätsstandards eingehalten und überwacht werden.

Wenig Beanstandungen im Vogtland

Zweifellos leistet das Gaststättengewerbe hier einen entscheidenden Beitrag. Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz müssen tagtäglich funktionieren, so Dr. Hans-Georg Möckel. Dafür spricht für das vogtländische Gastgewerbe ein niedrigerer Wert an formellen Beanstandungen als in Sachsen.

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Natürlich schadet jeder Gastronom, der hygienische Missstände zulässt, der gesamten Branche. Bei gravierenden Verstößen gibt es aber heute ausreichend Sanktionsmöglichkeiten. Man braucht dazu kein neues Transparenzmodell. Amtliche Lebensmittelkontrollen bieten eine Momentaufnahme und bilden nicht den generellen Zustand der Gaststätte ab. Mit einer Veröffentlichung würden sie aber für den Verbraucher ein Bewertungsmaßstab mit Folgen sein. Deshalb sieht die IHK ein derartiges System sehr kritisch. Auch die Diskussion der Unternehmen zeigt Unverständnis vor allem im Hinblick auf Hygienevorschriften bezüglich der Schwarz- und Vereinsgastronomie.

Hygiene-Smileys unnötig?

Dieter Heymann vom DEHOGA-Sachsen Regionalverband Chemnitz bekräftigt, dass Hygiene-Smileys unnötig sind. Sie bringen keine bessere Hygienepraxis, führen höchstens zur Ruf- und Imageschädigung der Branche und eine Auszeichnung dafür, dass sich der Gastronom an die gesetzlichen Vorschriften und Pflichten hält, ist ja wohl widersinnig. Damit es trotzdem im Vogtland noch besser wird, gab es von Dr. Hans-Georg Möckel wertvolle Tipps für eine gute, betriebliche Hygienepraxis. (IHK)

2011-03-26

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