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Wälder im Vogtland befinden sich im vierten Krisenjahr infolge

Forstleute im unermüdlichen Kampf gegen den Borkenkäfer

Seit Herbst 2018 befinden sich die Wälder des Vogtlandkreises im vierten Krisenjahr infolge und haben mit einer extrem hohen Population des Borkenkäfers zu kämpfen. Stürme, Hitze und Trockenheit im Wechsel schwächen die Wälder und bieten den Käferbeständen nahezu optimale Bedingungen sich auszubreiten und fortzupflanzen.

Fallenleerung: Revierförster Forstrevier Auerbach Sebastian Brand (l.) und der Sachgebietsleiter der Forstbehörde Kay Oertel (r.) beim leeren der Fallen. Fotos: Landratsamt
Fallenleerung: Revierförster Forstrevier Auerbach Sebastian Brand (l.) und der Sachgebietsleiter der Forstbehörde Kay Oertel (r.) beim leeren der Fallen. Fotos: Landratsamt

Allein im Februar dieses Jahres sorgten vier Stürme für große Mengen Wurf- und Bruchholz in den Wäldern. Wie wir wissen folgte ein viel zu trockenes Frühjahr und nun der trockene Sommer. Man könnte sagen, wir befinden uns in einer Endlosschleife, die alle Forstleute und Waldbesitzer in Atem hält, so der Sachgebietsleiter der Forstbehörde Kay Oertel. Doch Dank der Arbeit der vogtländischen Waldbesitzer, der Forstunternehmer und Dienstleister, ist das Landschaftsbild im Vergleich zu anderen sächsischen Regionen noch intakt. Viele befallene Flächen wurden aufgearbeitet und große Schadholzmengen aus den Wäldern entfernt, lobt Kay Oertel die Zusammenarbeit der einzelnen Akteure.

Umso wichtiger sind deshalb frühzeitige wöchentliche Kontrollen in den Waldbeständen. Braunes Bohrmehl am Fuß des Stammes, Harzfluss und Bohrlöcher sind trotz einer noch grünen Baumkrone Anzeichen des Befalls durch den Borkenkäfer. Entscheidend ist, diesen ersten Befall zu erkennen. Wird Befall festgestellt muss zügig gehandelt werden.

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Lokale Befallsherde werden im Geoportal des Vogtlandkreises erfasst, um dem Waldbesitzer wichtige Informationen zu liefern, den Herd rasch zu finden. Denn jeder große Baum der seit Jahrzehnten in den Himmel wächst, erfüllt eine wichtige ökologische Funktion, einmal gefällt, ist er als wichtiger CO2-Speicher für uns alle verloren.

Parallel zu den Sichtungen und Kontrollen in den Waldbeständen werden vom Vogtlandkreis vier Borkenkäfer-Monitoringstandorte in den Revieren Weischlitz, Plauen, Schöneck und Auerbach betreut und neun weitere durch den Sachsenforst.

Die 13 Stellen mit jeweils vier pheromonbeköderten Fallen erfassen die Schwarmflugaktivität als eine wesentliche Größe der Populationsdynamik der Borkenkäfer und erlauben kurzfristige Prognosen zum Schwarmbeginn nachfolgender Käfer-Generationen und das Einleiten entsprechender Gegenmaßnahmen.

Nähere Informationen zum Kampf gegen den Borkenkäfer erteilen die Forstbehörde des Vogtlandkreises und die Revierleiter der Forstbezirke Adorf, Auerbach, Plauen, Schöneck, Treuen und Weischlitz, auch unter www.vogtlandkreis.de/Forstbehörde/ReviereimÜberblick.

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