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Erdwärme könnte im Vogtland bald Wohnungen heizen

Einmaliges Energiereservoir im Vogtland entdeckt

Immer wieder gibt es im Vogtland Schwarmbeben. Kleine Erschütterungen, die schon einmal die Gläser besonders im Oberen Vogtland in den Schränken wackeln lassen. Geoforscher haben die Region genau untersucht und einzigartige Erkenntnisse gewonnen. Die vorhandene Erdwärme in geringer Tiefe könnte im Vogtland schon bald als Heizenergie genutzt werden.

Die thermalquelle Neumühle in Geilsdorf. Foto: Spitzenstadt.de
Die thermalquelle Neumühle in Geilsdorf. Foto: Spitzenstadt.de

In der nächste Woche will der Vogtlandkreis die neusten Ergebnisse der Untersuchungen vorstellen. „Erste Ergebnisse zeugen von einem einmaligen, unterirdischen Energiereservoir im Vogtlandkreis. Es wird unter anderem durch magmatische Vorgänge in rund 30 Kilometer Tiefe gespeist“, heißt es in einer Mitteilung des Landratsamtes in Plauen.

Perspektivisch könnten durch die Geothermieerschließung mehrere vogtländische Städte mit Energie versorgt und sogar Elektrizität erzeugt werden. Landrat Thomas Hennig will die Zukunftspläne des Vogtlandkreises zur Nutzung von tiefer Geothermie bei einem Termin am 28. Juni vorstellen.

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Klimafreundliche Energiegewinnung im Vogtland möglich

Die Vorhaben basieren unter anderem auf laufenden Forschungsprojekten des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) sowie auf Untersuchungen des Geoforschungszentrums Potsdam.

https://www.youtube.com/watch?v=A5XjJKh87Ik

Besonders interessant ist für die Geoforscher eine warme Quelle in Geilsdorf bei Weischlitz. Im Jahr 1961 stieß die Wismut hier bei einer rund 1,4 Kilometer tiefen Bohrung auf artesisch gespanntes Wasser. Die dabei entstandene Thermalquelle schießt ihr Wasser seitdem mit bis zu 50 Metern Höhe aus dem Erdboden.

Aus der Thermalquelle Neumühle strömt dauerhaft 25 Grad warmes Wasser aus der Erde. Die vulkanischen Aktivitäten im Untergrund sind der Grund für die warmen Quellen. Besonders die Orte Schönbrunn und Bösenbrunn seien für die Forscher interessant. In etwa fünf Kilometern Tiefe könnte das Wasser etwa 200 Grad heiß sein. Die Testphase des Forschungsprojektes zur Nutzung von Erdwärme im Vogtlandkreis aus bis zu 5.000 Metern Tiefe läuft seit 2021.

Zunächst wird an einem Wärme-Reservoir-Modell gearbeitet. Weitere Bohrungen sind ebenfalls nötig. Bis zu einer möglichen Umsetzung im Vogtland dürften noch ein paar Jahre vergehen. Mit Spannung werden die neuen Erkenntnisse kommende Woche erwartet. Spitzenstadt.de wird darüber berichten.

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