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Grenzturm im Vogtland als Mahnmal wiedereröffnet

Besichtigungsmöglichkeiten zu besonderen Anlässen

Als Mahnmal deutsch-deutscher Teilung ist in Heinersgrün ein ehemaliger Grenzturm im Todesstreifen wiedereröffnet worden. Drei Jahre wurde er restauriert.

An der offiziellen Festveranstaltung nahmen neben Landrat Thomas Hennig der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer, die bayerische Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales, Melanie Huml, sowie die Landräte des Landkreises Hof und des Saale-Orla-Kreises teil.

„Weithin sichtbares Mahnmal innerdeutscher Teilung.“

Landrat Thomas Hennig

Die Restaurierungskosten von knapp 278.000 Euro tragen Freistaat Sachsen und Vogtlandkreis gemeinsam. Eigentümer des Turmes bleibt der Vogtlandkreis, betrieben wird die Gedenkstätte allerdings künftig als museale Außenstelle durch das Deutsch-Deutsche Museum Mödlareuth.

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Landrat Thomas Hennig: „Der Grenzturm ist ein weithin sichtbares Mahnmal innerdeutscher Teilung. Ich finde es äußerst wichtig diese historischen Orte der Erinnerung am Leben zu erhalten. Künftige Generationen dürfen nicht vergessen, unter welchen Bedingungen ihre Vorfahren in der DDR 1989 die Demokratie erkämpfen mussten.“

Im Rahmen der Bildungsarbeit des Museums Mödlareuth wird zukünftig die Besichtigung des Turmes in Form von Tages- oder Dreitagesseminaren möglich sein. Nach Voranmeldung und Absprache können auch Gruppen den Turm besichtigen.

Der Grenzturm öffnet ferner an historischen und kulturellen Jahrestagen, so beispielsweise am Tag des offenen Denkmals (10. September 2023) oder am Tag der deutschen Einheit (3. Oktober 2023).

Blick in die Historie

1978 wurde der Grenzturm als Führungsstelle Heinersgrün der Grenztruppen der Nationalen Volksarmee der DDR in Betrieb genommen und blieb dies bis zum Mauerfall. Im Jahre 1989 wurde er schließlich als öffentlich zugänglicher Aussichtsturm genutzt.

Grenzturm im Vogtland als Mahnmal wiedereröffnet.
Grenzturm im Vogtland als Mahnmal wiedereröffnet.

Vogtlandkreis bekundete Kaufinteresse

Seit 2003 wurde der Alteigentümer immer wieder durch die Denkmalschutzbehörde bzw. die Bauaufsichtsbehörde des Landkreises aufgefordert, Sicherungsmaßnahmen am Grenzturm Heinersgrün durchzuführen. Parallel dazu bekundete der Landkreis seit 2015 gegenüber dem Eigentümer Kaufinteresse. 2016 erklärte der Alteigentümer, dass er sich vorstellen könne, das Grundstück samt Turm an den Landkreis zu verkaufen. Gleichlaufend wurde in einer Vielzahl von Abstimmungen mit den unterschiedlichsten Ministerien des Freistaates Sachsen die Finanzierung geklärt. Schlussendlich war noch das Nutzungskonzept mit dem Dt.-Dt. Museum Mödlareuth aufzustellen. Im August 2019 wurde schließlich der Kaufvertrag unterzeichnet.

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Sanierung erfolgte ab Sommer 2020

Im Sommer 2020 begannen die Sanierungsarbeiten. 2020 konnten die Dach- und die Betonsanierung der Dachdecke realisiert werden. 2021 schloss sich die Außensanierung der Fassade an. Abschluss bildeten von Herbst 2021 bis 2022 die Innensanierung und die Herstellung der Außenanlagen. Dazu gehörten

• Gerüstbauarbeiten,

• Betonsanierungsarbeiten,

• Erneuerung des Blitzschutzes,

• Dachabdichtungsarbeiten,

• Klempnerarbeiten,

• Sanierung der Fenster und der Fassade

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• eine neue Zugangstür zum Turm.

Das Geländer auf dem Turm bleibt erhalten. Ein allgemeiner Zugang zum Dach wurde jedoch nicht geplant. Nach der baulichen Sanierung ging es an die Gestaltung des Grenzturm-Umfeldes. Dazu gehörten

• 11 Informationstafeln mit Fotos, Dokumenten, Texten im Innen- und im Außenbereich

• ein Parkplatz für ca. vier PKWs oder einen Bus an der Kreisstraße Heinersgrün-Gutenfürst

• sowie eine Sitzgelegenheit für Besucher/innen

Der Turm ist heute über einen Wanderweg für Besucher im Rahmen von Führungen erreichbar.

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