- Mittwoch, 30 April 2025, 16:01 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.
Talsperre Pirk läuft wieder voll: Sedimentberäumung abgeschlossen
Talsperre bereits gut gefüllt
Die Bauarbeiten an der Vorsperre Dobeneck und an den Dammbauwerken des Vogelschutzbeckens an der Talsperre Pirk sind abgeschlossen. Die Sedimentberäumung der Vorsperre begann im Frühjahr 2024, die Ufersicherung am Vogelschutzbecken im 4. Quartal 2024. Die Kosten für die Umsetzung des Gesamtprojektes belaufen sich auf rund drei Millionen Euro, finanziert aus Bundesmitteln des Aufbauhilfefonds 2013.

Für die Sedimentberäumung der Vorsperre Dobeneck musste der Stauspiegel der Talsperre Pirk im letzten Jahr um rund 4,50 Meter abgesenkt werden. Nach Abschluss der Arbeiten begann der Wiederanstau. Aktuell ist die Talsperre mit rund sieben Millionen Kubikmeter Wasser bereits gut gefüllt – das sind zirka 90 Prozent ihres regulären Stauinhaltes.
Aus der Vorsperre Dobeneck wurden vom Einlaufbereich bis etwa zur Mitte des Stauraumes rund 105.000 Kubikmeter Sedimente entnommen. Das war nötig, weil durch die großen Hochwasser in den Jahren 2013 und 2018 verstärkt Sedimente eingetragen wurden, wodurch sich das Stauvolumen der Vorsperre verkleinerte. Mit der Entfernung dieser Ablagerungen ist nun das ursprüngliche Volumen der Vorsperre wiederhergestellt. Die Ablagerungen wurden auf eine sogenannten Aufhaldungsfläche* verbracht, die bei einer vorangegangenen Beräumung in den Jahren 2007 bis 2009 im rechten Uferbereich angelegt wurde.
An beiden Dammbauwerken des Vogelschutzbeckens wurden Hochwasserschäden beseitigt, so dass die Böschungen des Beckens auf der Seite der Weißen Elster dauerhaft gesichert sind.
In der Weißen Elster, dem unmittelbaren Einlaufbereich der Vorsperre, wurden zudem Buhnen eingebaut, um einen gleichmäßigen Geschiebetransport in die Vorsperre zu ermöglichen. Damit wird künftig verhindert, dass sich das Material im Flusslauf der Weißen Elster oberhalb der Vorsperre ablagert.
Ausgleichsmaßnahmen für den Eingriff in die Natur werden mit der Unteren Naturschutzbehörde des Vogtlandkreises abgestimmt und durchgeführt.
Hintergrundinformationen
Die Talsperre Pirk wurde zwischen 1935 und 1939 gebaut. Zwischen 2007 und 2009 wurde sie zum ersten Mal vollständig beräumt. Damals wurde das Sediment im linken Uferbereich der Vorsperre Dobeneck umgelagert und es entstand eine Aufhaldungsfläche. Dort werden auch bei der nun geplanten Beräumung die Sedimente eingebaut.
Gebaut wurde die Talsperre ursprünglich für die Textilindustrie der Region. Heute spielt sie vor allem für die Niederigwasseraufhöhung der Weißen Elster eine große Rolle. Für ihr riesiges Einzugsgebiet von rund 374 Quadratkilometer ist die Talsperre Pirk recht klein. Deshalb hat sie nur bei kleineren und mittleren Hochwassern eine Schutzwirkung. Die Talsperre Pirk hat sich zu einem wichtigen Freizeit- und Naherholungszentrum entwickelt. Sie ist ein europäisches Badegewässer.
Die Sedimentberäumung ist nicht die erste Baumaßnahme an der Talsperre in der jüngsten Vergangenheit. In den vergangenen zwei Jahren erhielt sie zwei neue Ringkolbenventile zur Regulierung der Wasserabgabe und einen neuen Zugang in den Kontrollgang der Staumauer.