- Montag, 28 Juli 2025, 08:34 Uhr | Lesezeit ca. 4 Min.
111 Orte im Vogtland, die noch nicht jeder kennt
Reiseführer stellt bekannte und unbekannte Orte im Vogtland vor
Was macht das Vogtland aus, jenseits der bekannten Sehenswürdigkeiten? Dieser Frage gehen Susanne und Rudolf Jagusch in ihrem neuen Buch „111 Orte im Vogtland, die man gesehen haben muss“ nach. Der reich bebilderte Band führt an überraschende, historische und teils wenig beachtete Orte. Vom Aussichtsturm mit Raumfahrtflair bis zum Zentrum der Welt, das Buch ist eine Einladung, das Vogtland neu zu entdecken.
Ein Reiseführer für Entdecker
Wer glaubt, das Vogtland längst zu kennen, sollte noch einmal genauer hinsehen. Denn was Susanne und Rudolf Jagusch in ihrem Buch zusammengetragen haben, ist weit mehr als ein klassischer Reiseführer. Unter dem Titel „111 Orte im Vogtland, die man gesehen haben muss“ stellen sie bekannte Sehenswürdigkeiten und überraschende Entdeckungen nebeneinander. Von der imposanten Göltzschtalbrücke bis zu versteckten Aussichtspunkten, geheimnisvollen Quellen und liebevoll kuratierten Heimatmuseen.

Im Vorwort beschreiben die Autoren das Vogtland als eine Region „von bemerkenswerter Schönheit und kultureller Vielfalt“. Das Landschaftsbild zwischen sanften Hügeln, Wäldern und Tälern, geprägt von jahrhundertealten Traditionen, wird ebenso gewürdigt wie die vogtländische Küche, der Instrumentenbau und die Herzlichkeit der Menschen. Auf ihren Recherchetouren durch Sachsen, Thüringen, Bayern und Böhmen haben die beiden dabei bewusst den Fokus auf das Vogtland gelegt, mit gelegentlichen Blicken über den Tellerrand, wenn es der Geschichte dienlich ist.
Eine Zitronenpresse mit Fernblick
Ein Beispiel für die kreative Auswahl ist der Aussichtspavillon auf dem Wirtsberg bei Landwüst. Die ungewöhnliche Form erinnert wahlweise an eine Zitronenpresse oder eine Mondlandefähre. Tatsächlich basiert der Entwurf aus den 1980er Jahren auf dem Prinzip eines alten Kohlemeilers. Heute ist das hölzerne Gebäude ein beliebtes Ziel für Wandernde und ein stiller Zeitzeuge der deutsch-deutschen Geschichte. Noch kurz vor der Wende musste ein Hinweisschild in Richtung Bayern entfernt werden.
Der Mittelpunkt der Welt



Eine Spur augenzwinkernder ist die Geschichte aus Pausa. Auf dem Dach des Rathauses dreht sich ein blauer Globus, im Inneren verläuft die symbolische Erdachse und das aus der Überzeugung heraus, dass Pausa der Mittelpunkt der Welt sei. Eine liebevolle Überhöhung, die die Verbundenheit der Region mit ihrer eigenen Geschichte zeigt. Wer möchte, kann die Erdachse sogar durch einen kleinen Obolus mit speziellem Öl schmieren, ein kleines Ritual mit Humor und Herz.
70 Stufen und ein weiter Blick
Wen es mehr in die Höhe zieht, der wird auf der Schönen Höhe bei Zeulenroda-Triebes fündig. Dort ragt ein moderner Aussichtsturm mehr als 30 Meter in die Luft. 170 Stufen führen zu mehreren Plattformen, von denen man an klaren Tagen bis ins Leipziger Umland blicken kann. Jede Stufe trägt den Namen eines Sponsors, eine regionale Besonderheit mit symbolischem Charakter.
Bekanntes und Verborgenes nebeneinander
Das Buch lebt von seiner Mischung aus Zugänglichkeit, Detailtiefe und persönlicher Auswahl. Nicht jeder Ort ist leicht zu erreichen, nicht alle sind auf den ersten Blick spektakulär aber sie alle erzählen etwas über die Geschichte, den Wandel und die Eigenheiten des Vogtlands. Manche Kapitel schlagen historische Brücken, andere führen an fast vergessene Plätze oder stellen Persönlichkeiten aus der Region vor.
„Trotz aller Bemühungen um Ausgewogenheit bleibt die Auswahl subjektiv“, schreiben die Autoren. Und genau das macht den Reiz des Bandes aus: Die Sammlung ist ein Angebot und keine Liste, kein Ranking, sondern eine Einladung.