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  • Donnerstag, 9 Oktober 2025, 16:08 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.

Rodewisch zeigt acht bewegende Lebensgeschichten aus dem Vogtland

Ausstellung in der Villa Wolff zeigt „Die (un)vergessenen Frauen“

In der geschichtsträchtigen Villa Wolff in Rodewisch ist derzeit eine spannende Ausstellung zu erleben, die weit über das Sichtbare hinausgeht. Acht Frauen aus dem Göltzschtal gewähren Einblicke in ihr Leben – in ihre Erfolge, Verluste, Hoffnungen und den unerschütterlichen Willen, immer wieder neu anzufangen.

Die Schau trägt den Titel „Die (un)vergessenen Frauen – 8 Frauen, 8 Geschichten“ und zeigt, wie facettenreich die Lebenswege jener Generation waren, die Krieg, Wiederaufbau und gesellschaftlichen Wandel miterlebt hat.

Die Ausstellung "Die (un)vergessenen Frauen" ist bis zum 26. Oktober in der Villa Wolff in Rodewisch zu sehen. Foto: Sina Herold
Die Ausstellung „Die (un)vergessenen Frauen“ ist bis zum 26. Oktober in der Villa Wolff in Rodewisch zu sehen. Foto: Hagen Hartwig

Vierer-Tour am Tag der Deutschen Einheit

Im Rahmen der Vierer-Tour der Göltzschtal-Bürgermeister aus Ellefeld, Rodewisch, Falkenstein und Auerbach gab es einen erlebnisreichen Tag der Deutschen Einheit. Kostenfreier Eintritt in den Tiergarten samt Stadtparkfest in Falkenstein und vorherigem Gottesdienst in der evangelischen Kirche Heilig Kreuz. Eingeläutet wurde der 35. Tag der Deutschen Einheit mit einer Ausstellungseröffnung in der Rodewischer Villa Wolff.

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Die Vierer-Tour der Bürgermeister im Göltzschtal: Marco Siegemund aus Falkenstein, Kerstin Schöniger aus Rodewisch, Jörg Kerber aus Ellefeld und Jens Scharff - Oberbürgermeister aus Auerbach. Foto: Sina Herold
Die Vierer-Tour der Bürgermeister im Göltzschtal: Marco Siegemund aus Falkenstein, Kerstin Schöniger aus Rodewisch, Jörg Kerber aus Ellefeld und Jens Scharff – Oberbürgermeister aus Auerbach. Foto: Hagen Hartwig

Erinnerungen, die lebendig werden

Wer durch die Räume der Villa geht, spürt schnell: Hier wird Geschichte nicht erzählt, sondern erlebbar gemacht. Besucher begegnen den Frauen in Form von handgeschriebenen Briefen, Gedichten und Tagebuchnotizen. Fotos in Schwarzweiß und Farbe, persönliche Erinnerungsstücke und eindrucksvoll inszenierte Videointerviews lassen das Vergangene wieder aufleben. Zwischen altem Stuck, abblätternder Farbe und Lichtprojektionen entsteht eine Atmosphäre, die bewegt – und zeigt, wie viel Stärke und Würde in diesen Biografien steckt.

Ursprung in der Auerbacher Seniorenresidenz

Die Idee zu diesem besonderen Projekt entstand in der AWO-Seniorenresidenz am Stadtpark Auerbach. Von dort stammen auch die acht porträtierten Frauen, die zwischen 60 und 100 Jahre alt sind. Ihre Lebenswege könnten unterschiedlicher kaum sein. Eine Hundertjährige widmete ihr gesamtes Leben der Fürsorge für ihren Sohn – bis beide schließlich gemeinsam in der Residenz lebten.

Acht Frauen und ihre Schicksale erleben in Bild und Ton. Foto: Sina Herold
Acht Frauen und ihre Schicksale zu erleben in Bild und Ton. Foto: Hagen Hartwig

Gemeinschaftsprojekt mit viel Herz

Verwirklicht wurde die Ausstellung von einem engagierten Team rund um Einrichtungsleiterin Susan Hüllebrand-Thiel, die gemeinsam mit Mitarbeitenden, der Stadt Rodewisch, dem Objekteigentümer und dem Städteverbund Göltzschtal das Projekt möglich machte. Die Leiterin des AWO-Objektes zur Ausstellung: „Die acht Frauen, die wir hier darstellen leben in unserer Einrichtung und wir zeigen ihre Geschichten, die vielleicht leise gelebt wurden und es verdient haben hier erzählt zu werden.“ Auf die Frage, warum nur Frauen und keine Männer in der Ausstellung zu sehen sind antwortete die junge Frau: „Warum Männer? Warum? Über die gibt es doch schon viele Reportagen.“

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Die Macherin Susan Hüllebrand-Thiel (links im Bild) mit der Rodewischer Bürgermeisterin Kerstin Schöniger. Foto: Hagen Hartwig
Die Macherin Susan Hüllebrand-Thiel (links im Bild) mit der Rodewischer Bürgermeisterin Kerstin Schöniger. Foto: Hagen Hartwig

Ausstellung in historischer Kulisse

Die Villa Wolff, erbaut im Jahr 1884, bietet dafür die perfekte Kulisse. Zwischen hohen Decken, Holzportalen und historischen Details entfaltet sich ein Zusammenspiel aus Kunst, Erinnerung und Emotion. Zusammen mit der emotionalen Darstellung und der durchdachten Ausleuchtung der Ausstellung ist dies eine außergewöhnliche Schau.

Informationen für Besucher

Die Ausstellung „Die (un)vergessenen Frauen“ ist noch bis 26. Oktober zu sehen – immer samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr in der Villa Wolff, Wernesgrüner Straße 72 in Rodewisch. Der Eintritt ist frei. Ein Besuch lohnt sich – nicht nur, um Geschichte zu sehen, sondern um sie zu fühlen.

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