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Vogtland Nachrichten
  • Montag, 19 Juni 2023, 00:19 Uhr | Lesezeit ca. 5 Min.

Ein Tag mit Busfahrerin Yvonne Klemm

Auf Umwegen den Traumberuf gefunden

Täglich sind sie auf den unterschiedlichen Linien mit verschiedensten Bussen im Einsatz – unsere Busfahrerinnen und Busfahrer im Vogtlandnetz. Eine von ihnen ist Yvonne Klemm aus Reichenbach. Sie arbeitet als Busfahrerin bei der Verkehrsgesellschaft Vogtland mbH.

Ein Tag mit Busfahrerin Yvonne Klemm. Foto: Verkehrsverbund Vogtland GmbH
Ein Tag mit Busfahrerin Yvonne Klemm. Foto: Verkehrsverbund Vogtland GmbH

Große Autos interessierten sie schon immer. „Mein Vater war LKW-Fahrer, da durfte ich immer mitfahren.“ Auf den gemeinsamen Fahrten konnte sie angrenzende Länder und viele Raststätten kennenlernen. Obwohl an diesen Orten für ein junges Mädchen nicht viel los war, erinnert sie sich gerne an diese Zeit auf dem LKW zurück. Von gemeinsamen Essen und vielen Stunden guter Gespräche mit ihrem Vater. Diese Zeit war prägend und verhalf ihr zu ihrem jetzigen Traumberuf.

“Mein Vater war LKW-Fahrer, da durfte ich immer mitfahren.”

Yvonne Klemm

Wie wurde sie Busfahrerin?
Nach der Schule wollte sie die Leidenschaft für motorisierte Gefährte zu ihrem Beruf machen und fuhr einige Jahre mit Transportern Pakete aus. Doch irgendwie fehlte noch etwas. Es waren die Menschen – der Austausch und der direkte Kundenkontakt. Aufgeben wollte sie ihre kraftstrotzenden Fahrzeuge dennoch nicht.

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Naheliegend war deshalb eine Ausbildung zur Berufskraftfahrerin, Schwerpunkt Bus. In ihrer 2-jährigen Ausbildung durchlief sie alle Stellen, die es in einem Busbetrieb gibt. Von der Verwaltung bis in die Werkstatt – ihr Handwerk lernte sie von der Pike. Mittlerweile bereichert Frau Klemm als eine von zehn Frauen das 35-köpfige Team am Standort Rodewisch und ist mit Hingabe jeden Tag am Steuer ihres Busses zu finden.

Ihr schönstes Erlebnis könne sie gar nicht erzählen, denn ihre Tage bestehen aus vielen wunderschönen Begegnungen. Es sind die Fahrgäste, die ihr den Tag verschönern. Als Busfahrerin bekomme man ja so einiges mit. Mamas mit strahlenden kleinen Kindern, ein Zwist zwischen Pärchen oder ihre langjährigen festen Stammgäste, die so gerne mit ihr reden. „Danke, dass sie da sind und so sicher fahren“ bekommt sie oft zu hören.

Ihre Verantwortung ist groß, verlassen sich doch alle Fahrgäste darauf, dass sie bei Regen, Schnee und Sonnenschein sicher ans Ziel kommen.

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Was ist denn das Besondere an ihrem Beruf?
„Definitiv die Abwechslung – kein Tag ist gleich.“ Das vogtländische Streckennetz begeistert immer wieder aufs Neue mit seinen Wäldern und Bergen, den verschiedenen Städten und Dörfern. Jede Woche darf sie eine andere Linie fahren – Langeweile kommt da nicht auf! Auf dem Bus ist sie ihr eigener Chef, damit einhergehend kommt natürlich auch eine Verpflichtung – denn das Fahrzeug soll pünktlich und sicher alle Stationen anfahren. Aber es sind vor allem die Gäste, die ihren Tag so abwechslungsreich machen. Sie begleitet Schulkinder von der Grundschule, wenn sie noch nicht richtig über den Tresen reichen können, bis sie Jahre später ihre letzte Schulfahrt mit dem Abschluss in der Tasche antreten. Als Busfahrerin ist man involviert in das Leben der Menschen und bildet einen festen Bestandteil.

Wie sieht der Arbeitstag aus?
Ihr Arbeitstag beginnt in der Regel mit einer Tasse Kaffee auf dem Betriebshof, bevor sie ihren Bus übernimmt. Ein erster wichtiger Schritt ist die Überprüfung des Fahrzeugs, z. B. ob alle Lichter und Warnleuchten funktionieren, bevor sie losfährt und ihre heutige Tour beginnt. An der Haltestelle steigen die ersten Fahrgäste ein. „Ganz früh am Morgen wollen viele ihre Ruhe und sind noch etwas mürrisch.“ Verständlich, oder? An der ersten Endhaltestelle macht Yvonne Klemm ihre Frühstückspause und genießt ihr Essen und einen weiteren Kaffee, bevor sie ihr nächstes Ziel ansteuert.

Nach ihrer Tour fährt sie ihren Bus wieder zum Betriebshof zurück, aber der Arbeitstag ist noch nicht beendet. Denn auch am nächsten Tag soll das Fahrzeug erneut von allen Seiten glänzen. Zuerst geht es durch die hofeigene Waschanlage, danach wird gesaugt und gewischt. Zuletzt überprüft sie die Flüssigkeiten.

Busfahrerin oder Busfahrer werden – so geht’s!
Für Yvonne Klemm ist es ein absoluter Traumberuf. Sie kann ihre Leidenschaft zu großen Fahrzeugen mit der Arbeit am Menschen verbinden – ein echtes Glückslos hat sie da gezogen. Doch ist es eigentlich weniger ein Glückslos – denn jeder kann sein eigenes Los ziehen und Busfahrerin oder Busfahrer werden.

Quereinsteiger sind besonders willkommen meint Thomas Schwui, Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft Vogtland mbH und der Plauener Omnibusbetrieb GmbH. Voraussetzung ist ein PKW-Führerschein und der erfolgreich bestandene Gesundheitscheck. Danach wird der Führerscheinklasse D erworben, je nach Ausbildungsstand dauert dies zwischen 2 und 4 Monaten. Im Anschluss geht es direkt in die Einarbeitung im Unternehmen und zum Schluss zur ersehnten ersten Fahrt mit dem eigenen Bus.
Was würde Yvonne Klemm eigentlich ihrem jüngeren Ich sowie allen Berufsinteressierten raten?
„Fange viel früher an, Busfahrerin zu werden! Warte nicht so lange, lege gleich los.“

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Mehr auch unter: vogtlandauskunft.de

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