- Mittwoch, 27 August 2025, 17:47 Uhr | Lesezeit ca. 2 Min.
„Hietroochbrettl“ – Das Vogtland feiert sein Wort des Jahres 2025
Kürbitz wird zur Sprachbühne – Landrat verkündet Siegerwort
Großer Jubel beim Löwenspektakel in Kürbitz: Vor hunderten begeisterten Besucherinnen und Besuchern verkündete „Landrätin Resi“ zusammen mit Landrat Thomas Hennig feierlich das Vogtländische Wort des Jahres 2025 – es lautet: „Hietroochbrettl“. Mit dabei war auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, der gemeinsam mit vielen Vogtländern dem Moment der Bekanntgabe beiwohnte.
Zuvor hatten knapp 1.400 Vogtländerinnen und Vogtländer online und vor Ort ihre Stimme abgegeben. Zur Wahl standen fünf typische Begriffe aus der vogtländischen Küchensprache. Mit 390 Stimmen setzte sich das „Hietroochbrettl“ klar durch – ein Tablett, das in kaum einem Haushalt fehlt.
„Hietroochbrettl“ – Ein Stück Alltag und Heimat
„Mit Hietroochbrettl wurde ein Begriff gewählt, der typisch vogtländisch klingt und zugleich ein Stück Alltagsleben im Vogtland widerspiegelt“, erklärte Landrat Thomas Hennig. „Unsere Mundart ist nicht nur Sprache, sie ist auch Heimatgefühl.“ Die Aktion zeige, wie sehr die Region an ihrer Sprache hänge – und dass der vogtländische Humor keineswegs zu kurz komme.
Prominente Unterstützung durch „Landrätin Resi“
Ein besonderer Dank ging an Therese Langhof-Thomas, die vielen als Kultfigur „Landrätin Resi“ bekannt ist. Sie war von Beginn an Teil der Aktion und lieferte die Wortvorschläge für die diesjährige Abstimmung unter dem Motto „Zeisch aus dor Küch“.
Das sind die vogtländischen Favoriten 2025
Die Abstimmung brachte ein buntes Bild vogtländischer Küchenbegriffe hervor:
- Hietroochbrettl (Tablett): 390 Stimmen
- Schnärpfel (Verschluss): 363 Stimmen
- Näselmoß (Messbecher): 286 Stimmen
- Sterz (Topfdeckel): 267 Stimmen
- Schneidteifel (sehr scharfes Messer): 88 Stimmen
Sprachliebe mit Tradition
Die Wahl zum „Vogtländischen Wort des Jahres“ ist noch jung, aber schon jetzt eine beliebte Tradition. 2024, zum Tag der Vogtländer in Bad Elster, wurde die Aktion ins Leben gerufen. Damals gewann der Begriff „Aaziehzeich“ – ein Ausdruck für Anziehsachen.
Dass nun mit „Hietroochbrettl“ erneut ein Begriff aus dem alltäglichen Leben gekürt wurde, zeigt: Die Vogtländerinnen und Vogtländer lieben ihre Sprache – und halten sie lebendig.
Tipp am Rande
Wer noch nie ein Hietroochbrettl benutzt hat – einfach mal in Omas Küche nachsehen. Dort liegt garantiert eins.