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Energiewende: Erdwärme für 80.000 Vogtländer

Pilotprojekt zur Klimaneutralität und Energieunabhängigkeit

Der Vogtlandkreis will zukünftig rund 80.000 Menschen und damit mehr als ein Drittel seiner 223.000 Einwohner mit klimaneutraler Fernwärme versorgen. Dazu hat Landrat Thomas Hennig am Mittwoch entsprechende Pläne zur Nutzung von „Tiefer Geothermie“ im Bereich Schönbrunn vorgestellt.

Dr. Horst Kämpf vom GFZ, Landrat Thomas Hennig und Sascha Görne vom LfULG (v.l.). Foto: Landratsamt Plauen
Dr. Horst Kämpf vom GFZ, Landrat Thomas Hennig und Sascha Görne vom LfULG (v.l.). Foto: Landratsamt Plauen

Bei guten Voraussetzungen sollen mit der Erdwärme in ein paar Jahren die Städte Oelsnitz und Plauen versorgt und darüber hinaus auch Elektroenergie für mehrere zehntausend Haushalte produziert werden. Zunächst müssen Wissenschaftler den vogtländischen Untergrund allerdings noch genauer untersuchen.

“Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir das enorme Energiepotenzial aus der Tiefe im Vogtland nutzbar machen können. Für den Landkreis und seine Bürger ist das ein großer Schritt hin zur Klimaneutralität und Energieunabhängigkeit.”

Landrat Thomas Hennig

Die Vorhaben des Vogtlandkreises basieren unter anderem auf Forschungsprojekten des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) sowie auf Untersuchungen des Geoforschungszentrums Potsdam. Wissenschaftler betrachten dabei verschiedene Gesteinsschichten im Bereich Schönbrunn in denen Thermalwasser mit rund 40 Grad Celsius bereits in rund 500 Metern Tiefe zu finden ist. Auch der Einfluss aufsteigenden Magmas in rund 30 Kilometer Tiefe wird erforscht.

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Für die Anwesenden wurde der Brunnen aufgedreht und damit der vorherrschende Druck demonstriert. Foto: Landratsamt Plauen
Für die Anwesenden wurde der Brunnen aufgedreht und damit der vorherrschende Druck demonstriert. Foto: Landratsamt Plauen

Landrat Thomas Hennig: „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir das enorme Energiepotenzial aus der Tiefe im Vogtland nutzbar machen können. Für den Landkreis und seine Bürger ist das ein großer Schritt hin zur Klimaneutralität und Energieunabhängigkeit.“

Bereits im Jahr 1961 stieß das Bergbauunternehmen Wismut bei einer rund 1,4 Kilometer tiefen Bohrung in der Nähe von Geilsdorf auf artesisch gespanntes Wasser. Die dabei entstandene Thermalquelle schießt seitdem mit bis zu 50 Metern Höhe aus dem Erdboden. Auch in der nur wenige Kilometer entfernten Flußspatgrube Schönbrunn trat in etwa 500 Metern unter der Erde circa 40 Grad warmes Thermalwasser aus.

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