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Vogtlandbahn rollt weiter durchs Vogtland

Vergabe des Schienennahverkehrs bis 2027

Die Vogtlandbahn rollt weiter durchs Vogtland. Das private Bahnunternehmen mit Sitz in Neumark bei Reichenbach hat den Zuschlag für den Schienenpersonennahverkehr im Vogtland für den Zeitraum von 2013 bis 2027 erhalten.

Das gab Tassilo Lenk, Landrat des Vogtlandkreises und Vorsitzender des Zweckverbandes Öffentlicher Personennahverkehr Vogtland (ÖPNV), bekannt. Während eines Pressegesprächs in einem Triebwagen der Vogtlandbahn auf dem Oberen Bahnhof in Plauen gratulierte er dem Unternehmen. „Sie haben das beste Angebot abgegeben, deshalb verdient den Zuschlag erhalten. Nun gilt es, die Fahrgäste konsequent in hoher Qualität zu befördern“, erklärte Lenk.

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Die Vergabe war vom ÖPNV-Verbandsrat bereits am 4. August beschlossen worden. Zuvor hatten die beteiligten Partner aus Bayern, die Bayrische Eisenbahngesellschaft, und aus Thüringen, die Nahverkehrsservicegesellschaft in Vertretung des Freistaates Thüringen, ihre jeweiligen Zustimmungen erteilt. Nachdem die gesetzlich vorgeschriebenen Fristen ohne Einspruch abgelaufen waren, wurde das Ergebnis jetzt bekannt gegeben. Demnach hatten sich an der europaweiten Ausschreibung sieben Bewerber beteiligt. Zwei gaben fristgemäß ihre Unterlagen ab. Die Vogtlandbahn setzte sich schließlich durch.

Die Leistungen für diese 15 Jahre haben einen Wert von rund 500 Millionen Euro, davon sind 152 Millionen Euro im Wettbewerb stehende Kosten des Eisenbahnverkehrsunternehmens und 348 Millionen Euro nicht im Rahmen einer Ausschreibung beeinflussbare Gebühren für die Nutzung der Infrastruktur. Pro Jahr werden im Vogtland, in Thüringen und Bayern 3,1 Millionen Zugkilometer gefahren, insgesamt also 47 Millionen Zugkilometer.

Das ist ein großer Tag für das Vogtland“, erklärte Vogtlandbahn-Geschäftsführer Gerhard Knöbel, „durch den Zuschlag werden langfristig Arbeitsplätze in der Region gesichert.“ Mit den hoch qualifizierten Mitarbeitern soll der Schienenverkehr im Vogtland als Herzstück der Vogtlandbahn GmbH gesichert und das Unternehmen weiter entwickelt werden. Die Vogtlandbahn beschäftigt derzeit rund 300 Mitarbeiter, ist eine Tochter der Regentalbahn in Bayern und gehört somit zu Arriva Deutschland. Knöbel zeigte aber auch deutlich sein Unverständnis für die Pläne des Freistaates Sachsen, die Finanzmittel für den Schienennahverkehr um 7,5 Prozent zu kürzen. „Damit würde man sich ins eigene Knie schießen“, sagte er, „zumal der Verkehr in der Region außerordentlich effizient durchgeführt wird.“

Dies untermauerte Landrat Dr. Tassilo Lenk mit einem kurzen Blick in die Geschichte: Die in den 90er Jahren zur Ertüchtigung in die Eisenbahn gesteckten Mittel bewirkten im Ergebnis eine hocheffiziente Infrastruktur mit maximalen Streckengeschwindigkeiten. Diese ausgebaute Infrastruktur war die Basis für das „Vogtlandmodell“ – ein integriertes und vertaktetes Angebot aus Leistungen des SPNV als Anbindung der Region an die Verkehrsknoten und aus Leistungen des Busverkehrs zur Erschließung der Fläche. Die in Sachsen einmalige Zusammenführung der Aufgabenträger-Leistungen im schienen- und straßengebunden Personennahverkehr sowie des Schülerverkehrs im ZV ÖPNV bietet auch beste Voraussetzungen für die zukünftige effiziente ÖPNV-Durchführung im Vogtland.

Das neue Fahrplankonzept entspricht weitgehend dem status quo, jedoch werden im Rahmen des neuen Vertrages die Verkehre noch konsequenter auf den Eisenbahnknoten Plauen ausgerichtet, damit sind kürzere Übergangszeiten und bessere Reisezeiten möglich. Auch ist die Zugbegleitquote durch Kontroll- und Servicepersonal auf mindestens 20 Prozent festgelegt worden. (ÖPNV Vogtland)

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2010-09-18

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