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Versorgung von Herzerkrankten im Vogtland-Klinikum gewährleistet

Herzbeschwerden nicht ignorieren und rechtzeitig behandeln

 

Zählen Menschen, die an einer Herzerkrankung leiden, automatisch zur Risikogruppe? Was Herzpatienten in Zeiten von Corona beachten sollten und warum man sich dieser Tage nicht vor einer Klinik fürchten muss, erläutert Dr. med. Hans Neuser, Chefarzt der Inneren Medizin II im Helios Vogtland-Klinikum in Plauen.

Team des Herzkatheterlabors am Helios Vogtland-Klinikum Plauen

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Team des Herzkatheterlabors am Helios Vogtland-Klinikum Plauen. Foto: Archiv

 

Aufgrund der Corona-Situation wurden auch im Helios Vogtland –Klinikum Plauen viele Eingriffe verschoben, um Kapazitäten für eine mögliche Welle von COVID-19-Erkrankten zu schaffen. Natürlich zählen hierzu nur Eingriffe, deren Verschiebung möglich, gesundheitlich unbedenklich ist – dringende Operationen und Behandlungen werden nach wie vor mit größter Sorgfalt und unverzüglich durchgeführt.

 

Im Ernstfall reagieren

Dr. med. Hans Neuser sieht jedoch einen anderen Trend, der sich gerade entwickelt: „Es besteht die Gefahr, dass nur noch über Corona geredet wird und alle anderen Erkrankungen, die wir täglich behandeln, in den Hintergrund geraten.“ Und gerade Patienten mit Herzerkrankungen würden aus Bedenken vor Ansteckung im Krankenhaus nur zögerlich den Notfalldienst benachrichtigen. Das ist lebensgefährlich! Angst vor dem Krankenhaus muss man auch in Corona-Zeiten nicht haben, im Gegenteil: „Patienten mit akuter Luftnot oder Brustschmerzen sollten unbedingt die 112 anrufen oder sich in der Notaufnahme des Klinikums melden“, rät Dr.med. Neuser.

Wir dürfen nicht vergessen, dass zumindest nach aktuellem Stand in Deutschland viel mehr Menschen an einer Herzerkrankung als an einer Corona-Infektion versterben. Insbesondere Menschen mit einem frischen Herzinfarkt, einer fortgeschrittenen Herzschwäche, mit bedeutsamen Rhythmusstörungen oder mit Herzklappenfehlern brauchen eine umgehende Diagnostik und Therapie“, so der Kardiologe.

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Auch Patienten, deren Eingriff verschoben wurde, sollten dringend mit ihrem Arzt in Kontakt treten, wenn sich ihr Gesundheitszustand verschlechtere. Kein Patient sollte aus Angst vor einer Infektion mit dem Corona-Virus auf die zwingend notwendige medizinische Hilfe in einem Krankenhaus verzichten. Im Helios-Vogtland-Klinikum Plauen sind Patienten mit einer COVID-19-Erkrankung strikt von anderen Patienten getrennt, in einem extra isolierten Gebäude. Zudem gelten strenge Hygienevorschriften, damit sich Mitarbeiter und Patienten nicht infizieren.

 

Herzpatienten zählen zur Corona-Risikogruppe

Menschen mit einer Herzerkrankung, Diabetes, Bluthochdruck, einer Krebs- oder Lungenerkrankung haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf, wenn sie sich mit dem Coronavirus infizieren. Eine Corona-Infektion kann auch zu einer Herzbeteiligung mit Rhythmusstörungen und einer Herzmuskelentzündung führen. Medikamente, so Dr. med. Hans Neuser, sollten alle Patienten wie verschrieben weiter einnehmen und nicht absetzen. Inwieweit verschiedene Impfungen das Virus abschwächen, ist noch nicht hinreichend wissenschaftlich untersucht. Eine Pneumokokken-Impfung ist ab dem 65. Lebensjahr und eine Grippeimpfung im November generell empfohlen.

 

Selbst- und Fremdschutz ernst nehmen

Regelmäßiges Händewaschen, Niesen in die Armbeuge und auf Körperkontakt verzichten sind wichtig, um eine Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Das gilt für gesunde, aber auch für infizierte Menschen. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes kann die Übertragung von Tröpfchen auf andere Menschen verringern. „Entscheidend ist aber Social Distancing, also auf Abstand gehen, um die Weiterverbreitung und die Infektionsrate besonders bei den Risikogruppen zu reduzieren“, mahnt Chefarzt Neuser. Wenn man als Herzpatient selbst an COVID-19 erkrankt ist, sollte man sich isolieren, wenn es einem soweit gut geht. „Sobald sich der Gesundheitszustand verschlechtert, sollte man umgehend Kontakt mit einem Herzzentrum oder einem Kardiologen aufnehmen und sich vorstellen“, rät Dr. Neuser und empfiehlt sich vorher telefonisch anzumelden. (mr, d. wehmeyer)

Mehr zum Corona-Virus:

» Corona-Ticker Vogtland – Die Pandemie im Vogtland hier im Überblick…

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2020-04-13

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