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Polizei-Straßenbahn rollt bald durch Plauen

Einzigartiges Pilotprojekt in der Spitzenstadt

In einem Pilotprojekt wird in Plauen die erste Polizei-Straßenbahn ab Mitte des Monats in den Dienst gestellt. Dabei erhielt die Spitzenstadt den Vorzug vor Städten wie Leipzig und Dresden aufgrund der steigenden Kriminalität.

Für mehr Sicherheit: Die Polizei in Plauen wird zusammen mit dem gemeindlichen Vollzugsdienst in Zukunft die Stadt in einer Straßenbahn bestreifen. Foto: Sebastian Höfer


Dem sachsenweiten Trend folgend ist die Kriminalität im Jahr 2023 im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Zwickau, unter welcher das Vogtland geführt wird, angestiegen. Die Anzahl der Straftaten stieg im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent (2.421 Fälle) auf 26.579 Straftaten im Zuständigkeitsbereich. Damit erhöhte sich auch die Häufigkeitszahl auf 4.982 Straftaten pro 100.000 Einwohner im Jahr 2023. Die Aufklärungsquote stieg auf 61,0 Prozent.

Straftaten steigen wieder an

„Im Jahr 2022 hatte sich die Polizeidirektion Zwickau mit einer gesunkenen Zahl an Straftaten noch dem landesweiten Trend entzogen. Im Jahr 2023 stieg nun auch im Landkreis Zwickau und Vogtlandkreis die Kriminalität, liegt aber noch immer unter dem Niveau der Jahre vor der Corona-Zeit. Der Bereich der Polizeidirektion Zwickau stellt damit weiterhin eine der sichersten Regionen Sachsens dar“, sagte Polizeipräsident Dirk Lichtenberger – Leiter der Polizeidirektion Zwickau.

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Plauen ist nach wie vor die Stadt mit den häufigsten Straftaten: Auf 100.000 Einwohner gerechnet wurden dort 9.692 Straftaten registriert. Mit Tirpersdorf befindet sich auch die Gemeinde mit der niedrigsten Häufigkeitszahl im Vogtlandkreis. Im Landkreis Zwickau variieren die Straftaten pro 100.000 Einwohner zwischen 7.110 in Zwickau und 1.170 in Oberwiera.

Daktyloskopische Auswertung vor Ort

„Die Straßenbahn für regelmäßige Streifen durch die Innenstadt kommt zur richtigen Zeit. Unser Dank gilt der Sächsischen Polizei allen voran Landespolizeipräsident Jörg Kubiessa, der uns mit dem Zuschlag für Plauen zeigt, dass das Sicherheitsgefühl in der Spitzenstadt dringend gestärkt werden muss. Tagsüber wird das 3,1 Millionen teure Schienenfahrzeug vom Plauener Ordnungsamt in Zusammenarbeit mit Polizeibeamten zum Einsatz kommen. Mit modernster Technik – wie Betäubungsmittel-Indikator und einem leistungsfähigen EDV-System namens AFIS (Automatisiertes Fingerabdruck-Identifizierungs-System) zur sofortigen Feststellung der Identität, bei Personen zum Beispiel ohne Ausweis – ausgestattet ist das neue polizeiliche Einsatzgefährt eine Bereicherung“, so ein Polizeisprecher der Polizeidirektion Zwickau. 

An ereignisreichen Tagen, wie Stadtfesten oder Demonstrationen soll die Streifen-Straßenbahn gezielt zur Unterstützung der Strafverfolgungsbehörden eingesetzt werden. Im hinteren Teil des neuen Schienengefährts ist ein schall- und zerstörungssicherer Verwahrraum für bis zu drei Personen. 

Stadtverwaltung erleichtert über Zuschlag

Begeisterung herrschte auch im Plauener Rathaus. „Die Polizei und die Stadt Plauen haben sich auch aufgrund der wachsenden Kriminalität in der Stadt und dem immer geringeren Sicherheitsgefühl der Menschen in Plauen zur Bewerbung an dem einzigartigen Projekt entschieden. Umso größer war die Freude als der Zuschlag für unsere Stadt kam. Wir haben in der Stadt aktuell einen Lauf. Nach dem Osterfeuer haben wir nun auch noch in diesem Wettbewerb den Sieg geholt. Wenn’s läuft, dann läuft’s! Es freut uns sehr, dass Plauen als Stadt im Freistaat wieder ernst genommen und wertgeschätzt wird“, heisst es aus dem Plauener Rathaus.

Wer hätte das gedacht? Was im Jahr 2018 von Spitzenstadt.de als Aprilscherz verbreitet wurde, wird nun doch Realität.

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