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Debatte um Wohnleerstand in Plauen entbrannt

Pro und Contra zu Heidans Vorschlag

  270110 Wohnleerstand Welche Lösungen gibt es, um den Wohnleerstand in Plauen zu reduzieren? Um dieses brisante Thema ist in den letzten Tagen in der Spitzenstadt eine rege Diskussion entstanden.

Entfacht wurde die Debatte von Frank Heidan (CDU). Der Plauener Landtagsabgeordnete regte beim Jahresauftakt seiner Partei Ende letzter Woche an, dass junge Plauener zum Teil Mietfrei in der Stadt wohnen sollten.

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„Wir müssen neue Wege überlegen und auch ein Wagnis eingehen, um den ruinösen Leerstand abzufedern. Es kann doch nicht schlecht sein, wenn in Stadtgebieten jungen Leuten die Möglichkeit zum späteren Erwerb von Wohnraum gegeben werden kann und diese zu Anfangs nur die Betriebskosten, oder einen geringen Mietsatz zahlen müssen“, sagt Heidan.

Eher Kritisch stehen der Idee die beiden jungen Stadträte Constantin Eckner (FDP) und Benjamin Zabel (SPD) gegenüber. „Sicher ist es wichtig, dass sich alle politischen Kräfte dem Thema der Abwanderung und Überalterung Plauens annehmen. Allerdings wird es nicht gelingen mit unausgegorenen Vorschlägen der brisanten Entwicklung entgegen zu wirken“, sagt Eckner in einer Mitteilung und weiter: „Die Wohnungspreise sind nicht das Problem, was gelöst werden muss. Halbherzige Vorhaben halten junge selbstbewusste Menschen, die auf eigenen Beinen stehen wollen, nicht in der Stadt.“

Mit großer „Verwunderung“ nahm Zabel die Idee von Heidan auf. Der Vorschlag macht die Konzeptlosigkeit der CDU beim Thema Abwanderung deutlich, meint Stadtrat Zabel: „Als Landtagsabgeordneter der Regierungskoalition sollte sich Herr Heidan eher für mehr Studienplätze durch die Erweiterung der Berufsakademie Plauen oder den Erhalt der Ausbildungsplätze bei den kriselnden Konzernen manroland und Neoplan einsetzen“

Heidan hätte sich von beiden mehr „politischen Anstand“ gewünscht. Sie sollten das „Anliegen hinterfragen und dann urteilen“, meint Heidan in einer Mitteilung. „Wahrscheinlich haben sie sich aber in der kurzen Zeit schon an den warmen Stadtratsstuhl gewöhnt, dass sie für neue Ideen gar keine Zeit mehr haben.“

Heidan will nach Rücksprache erreichen, dass in ausgewiesenen Stadtteilen, welche zukünftig Bestand haben sollen, sowohl in kommunalen Eigentum, als auch in Privateigentum befindende Häuser einer Nutzung unterzogen werden und somit dem Verfall vorgebeugt wird. Ob dabei das Bausparmodell zum Tragen kommen kann, ist noch zu prüfen. Der Wohnleerstand liegt in Plauen bei etwa 24 Prozent.

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„Mir ist wichtig, dass die Eigentumsrate in der Stadt erhöht wird und junge Familien eine Chance mehr erhalten dieses zu generieren“ Erste Vermieter zeigen Interesse, heißt es. „Nichts machen, bedeutet Stillstand und warten bis andere etwas tun, ist mir zu wenig, ich gehöre noch nicht zur Generation der Murmeltiere“, so Frank Heidan. (mr)

2010-01-27

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