- Sonntag, 6 September 2009, 19:44 Uhr | Lesezeit ca. 2 Min.
„Bürgermut macht Politik“
Ehemalige Akteure des „Neuen Forum“ schicken sich zwanzig Jahre nach der Friedlichen Revolution in Plauen an, die Ereignisse aufzuarbeiten und der Öffentlichkeit zu präsentieren. Am 6. Oktober ist es soweit. An diesem Tag wird im Malzhaus das Buch „Bürgermut macht Politik“ vorgestellt.
In einem Teil des Buches geht es vordergründig um die Stadt Plauen. Ab dem 7. Oktober 1989 entwickelte sich ein Umbruch. Das „Neue Forum“ bildete dabei eine führende Kraft. Im Buch werden einige der damaligen Macher porträtiert.
Fotos, Schriften, Interviews und Berichte von den Aktivisten befinden sich auf über 200 Seiten. Zahlreiches Material erweitert die geschichtliche Betrachtung der Plauener Ereignisse.
Neben den Ausführungen zu Plauen wird auch das ehemalige Bürgerforum Cheb historisch betrachtet. Genauso wie in der Spitzenstadt erhoben auch Bürger im nahe gelegenen tschechischen Ort die Stimme.
Neben authentischen Porträts werden Beiträge von Historikern erscheinen. Michael Richter vom Hannah-Arendt-Institut aus Dresden und der Amerikaner John Connelly, welcher sich im Herbst 1989 in Plauen aufhielt und seine Eindrücke niederschrieb, wird sich im Buch äußern. Mittlerweile ist er Professor für Osteuropäische Geschichte in der University of California Berkeley. Aus seinen Aufzeichnungen stammt auch der berühmte Satz: „Plauen war die erste ostdeutsche Stadt, die einen geeinten Willen zur Wende ausdrückte; sie war die einzige, in der der ostdeutsche Umbruch von Anfang an eine Angelegenheit war, die massenhafte Unterstützung genoss.“
Connelly wird auch zur Buchpräsentation anwesend sein. Außerdem werden an jenem Abend Michael Beleites, sächsischer Landesbeauftragter für Stasi-Unterlagen in Dresden und Dr. Oldrich Tuma, Direktor des Instituts für Zeitgeschichte in Prag, zu den Besucher sprechen und den Dialog anbieten. Für die musikalische Umrahmung sorgt der Plauener Liedermacher Jens Bühring. (ce)
2009-09-06