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Brückenbau: Steuerverschwendung in Straßberg?

Die 1934 erbaute Elsterbrücke am Zottnerweg im Plauener Ortsteil Straßberg ist nach einer sechsmonatigen Bauzeit seit dem 28. August für den öffentlichen Verkehr wieder uneingeschränkt nutzbar. Der Bund der Steuerzahler hat den Verdacht, dass es sich beim Bau um klare Steuerverschwendung handelt.  

Gefördert wurde diese Infrastrukturmaßnahme nach der Maßgabe der „Richtlinie des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft zur Integrierten Ländlichen Entwicklung im Freistaat Sachsen (ILE/2007)“ mit rund 300.000 Euro und etwa 120.000 Euro städtischem Geld. Vor der Sanierung war ein deutlicher Verschleiß festzustellen, so dass die Brücke in ihrer Nutzung stark eingeschränkt war. Dies war insbesondere für die landwirtschaftlichen Betriebe, die ihre Äcker auf der anderen Seite der Elster bewirtschaften müssen, eine unwirtschaftliche Situation. Lange Umwege mussten durch die Landwirte auf dem Weg zu ihren Feldern in Kauf genommen werden.

 

Durch den teilweisen Ersatzneubau konnte eine wesentliche Verbesserung erreicht werden. Die Wiederherstellung der uneingeschränkten Wegeverbindung des Zottnerweges über die Weiße Elster war eine dringend erforderliche Infrastrukturmaßnahme nicht nur für die betroffenen Landwirtschaftsbetriebe.

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Der Bund der Steuerzahler sah das offenbar anders, als er an die Stadt einen Katalog von Fragen schickte, die den Verdacht auf Steuergeldverschwendung in sich bargen. Bürgermeister Manfred Eberwein konnte alle Zweifel eines solchen Verdachtes ausräumen. „Eine weitere gefahrlose Befahrbarkeit der Brücke konnte nicht mehr gewährleistet werden“, so Eberwein in seinem Antwortbrief. Eben diese Befahrbarkeit ist aber wichtig. Die Stadt erneuerte diese Brücke, weil dieser Wirtschaftsweg für die ansässigen Landwirte unerlässlich ist und diese das Bauwerk mit ihren Landwirtschaftsmaschinen nutzen müssen, da es die einzige Verbindung in einer vertretbaren Entfernung zu ihren Feldern über die Weiße Elster ist. „Ihrer Verantwortung kann sich die Stadt Plauen nicht einfach entziehen, indem sie die Brücke sperrt und verfallen lässt“, begründet Eberwein. Denn ein solches Verhalten hätte die Einziehung der öffentlichen Straße zur Folge. Eingezogen werden könne die Straße laut Schreiben nur dann, wenn sie jegliche Verkehrsbedeutung verloren hat oder überwiegend Gründe des öffentlichen Wohls vorliegen. Dies ist hier aber nicht der Fall.

Die grundhafte Instandsetzung der Brücke am Zottnerweg über die Weiße Elster war nach vorangegangener Prüfung die wirtschaftlichste Variante. Auch die Sanierung wurde mit hoher Verantwortung im Umgang mit Steuermitteln durchgeführt, was sich in der Sanierungskonzeption nachweist. Der Unterbau der Brücke wurde ertüchtigt, lediglich der Überbau ist ein Ersatzneubau. Ob nicht der Bau einer Radwegbrücke überdimensioniert wurde, so eine weitere Frage vom Bund der Steuerzahler. Für die Zottnerbrücke waren und sind immer die Anforderungen an eine Wirtschaftswegebrücke maßgeblich. „Im Gegenteil“, erklärt Manfred Eberwein in seinem Schreiben, „die parallele Nutzung als Radwegebrücke kann ein willkommener Synergieeffekt im Zuge des perspektivischen Verlaufs des Elsterradweges sein.“ (pl)

2009-10-04

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