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Ausgrabungen in Plauen kosten 220 000 Euro

Historische Funde und finanzielles Loch

070610 AusgrabungenEs hat den Anschein, dass die Ausgrabungen auf der Marktstraße in der Plauener Innenstadt zum Sommerloch-Thema 2010 avancieren. Fast täglich gibt es neue Meldungen über die Grabungsstelle. Ein gefundener Brunnen, ein alter Tresor und die menschlichen Überreste einer Frau.

Der Plauener Historiker Jean-Curt Röder geht sogar davon aus, dass noch versteckte Gänge unter der Erde schlummern. Er schätzt, dass die Archäologen bald darauf stoßen werden. Noch wurden allerdings keine Gänge gefunden.

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Noch gibt es zu allen Funden viele Fragen. Handelt es sich bei dem Skelett wirklich um die vermutete Liesel Zenker? Aus welcher Epoche ist der Brunnen und warum hat den Tresor niemand vermisst? Eines steht aber längst fest: Die Ausgrabungen reißen nicht nur in die Marktstraße ein Loch, sondern auch in die Kasse der Wohnungsbaugesellschaft Plauen (WbG), die als Bauherr auftritt und ein Wohn- und Geschäftshaus auf der Fläche errichtet. Insgesamt kostet die Ausgrabung etwa 220 000 Euro, sagt WbG-Geschäftsführer Hellfried Unglaub: “Das hat uns umgehauen.”

Nachdem die Kosten auf dem Tisch lagen, bat die WbG bei der Stadt um Hilfe. Nun werde versucht, die Summe mit allen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zu reduzieren. Eine erste Unterstützung kam von Seiten der Arbeitsagentur, die zehn Grabungshelfer stellt, so Unglaub. Die Agentur für Arbeit wird die Kosten in Höhe von 90 000 Euro für die Helfer übernehmen. Zudem hat die Wohnungsbaugesellschaft, die mit einer deutlich kleineren Gesamtsumme gerechnet hat, Förderanträge gestellt.

“Wenn wir alle bekommen, sind wir bei 70 000 Euro, die wir noch zahlen müssten”, sagt Unglaub. Dass der Bauherr die Kosten für eine Ausgrabung selbst tragen muss, verwundert Hellfried Unglaub. Der WbG-Chef hatte sich den “Prozess” schneller vorgestellt. Bis in den Herbst werden die Ausgrabungen laufen. Parallel soll der Bau für das neue Wohn- und Geschäftshaus beginnen. (mr)

 

2010-06-24

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