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Architekten aus Berlin planen Campus Plauen

Entwurf noch streng geheim

290113 CampusDer geplante Campus im Plauener Stadtzentrum bekommt ein Gesicht. Doch wie es aussieht, wird vorerst noch nicht verraten. Noch laufe die Ideenfindung. Das Vorhaben hat das Zeug, zu einem neuen Wahrzeichen der Stadt zu werden.

Von Martin Reißmann

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Das Architekturbüro Studioinges aus Berlin wird für das Campus-Projekt auf dem Schlossareal im Plauener Stadtzentrum die Gesamtplanung übernehmen. Der Auftrag ist europaweit ausgeschrieben worden, worauf sich 57 Büros aus ganz Deutschland bewarben. Acht schafften es in die engere Wahl. Sie wurden zu einem so genannten Verhandlungsgespräch eingeladen.

Zuvor mussten die Büros einen anonymen Lösungsvorschlag zu einer von der Jury vorgegebenen Aufgabe einreichen. Anhand der Umsetzung sei die Leistungsfähigkeit der Architekten geprüft worden. “Es geht nicht vordergründig darum, einen Entwurf zu finden, welcher genauso umgesetzt wird, sondern vielmehr darum, eine Idee zu finden, auf welcher man in der eigentlichen Planung aufbauen kann”, sagt Andrea Krieger vom Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) in Dresden. Die Ideen der Büros sollen nicht veröffentlicht werden. “Es handelt sich ausschließlich um interne Arbeitsproben zur Ideenfindung und nicht um einen Realisierungswettbewerb.”

Das Berliner Büro ist auf das Campus-Projekt aufmerksam geworden, weil sich die Architekten auf Vorhaben in denkmalgeschützten Gebäuden spezialisiert haben. “Das sind Themen, die in Zukunft eine immer größer werdende Rolle spielen”, sagt Stefan Schwirtz vom Büro. Es sei das erste Projekt in Plauen für die Berliner, die unter anderem den Wettbewerb zur Erweiterung der Stadthalle Chemnitz gewonnen hatten.

Neben Vertretern verschiedener Ministerien und einem freien Architekten sitzt auch Plauens Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer in der Jury. Der Campus sei das derzeit wichtigste Projekt. Gebaut werden soll er direkt auf dem 2,2 Hektar großen Schlossberg und nicht wie der zweite Denkansatz verfolgte, an der Hammerstraße. Die Gefängnismauern werden zurückgebaut und ermöglichen dann wieder einen ungestörten Blick in die Altstadt vom Dach des Stadtzentrums aus. Mit einem entsprechenden Entwurf könnte an dem markanten Fleck ein neues Wahrzeichen Plauens entstehen. Zu den nächsten Schritten gehört nun die Erstellung einer Entwurfsplanung in Abstimmung der zuständigen Behörden.

Auf dem Areal des ehemaligen Gefängnisses sind inzwischen bis auf den früheren Zellen- und Verwaltungstrakt alle nicht denkmalgeschützten Gebäude abgerissen worden. Demnächst soll durch eine Fachfirma noch die Umfassungsmauer auf den historischen und denkmalgeschützten Bestand zurück gebaut werden, dazu gehört auch die Beseitigung des Nato-Drahtes. Was mit dem y-förmigen Zellengebäude passiert, ist weiter unklar. Der Denkmalschutz hält an der Immobilie fest. Ralf Oberdorfer würde gerne etwas anderes hören. Würden die Plauener gefragt werden, stimme sicher niemand für den Erhalt, so der OB.

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Die Denkmalschützer bringen ein Beispiel aus Dresden an. Hier sei die Integration einer Bildungseinrichtung in einem ehemaligen Gefängnis geglückt. Der Freistaat investiert für den Ausbau der Staatlichen Studienakademie, die sich derzeit in einer städtischen Immobilie an der Melanchthonstraße befindet, auf dem Schlossareal mehr als 14 Millionen Euro. Die nächsten Monate sollen für die Planungen genutzt werden, bevor 2014 die Bauarbeiten für das Impulsprojekt starten sollen. Hausbesitzer und Sanierer erhoffen sich durch den Campus einen Aufschwung im umliegenden Gebiet.

2013-01-29

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