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41 Prozent der Erstklässler im Vogtland haben Sprachauffälligkeiten

Ergebnisse der Einschuluntersuchungen

Für einen erfolgreichen Schulstart der Kinder sind neben körperlicher Reife vor allem eine altersentsprechende motorische, sprachlich-kommunikative, kognitive sowie sozio-emotionale Entwicklung die Voraussetzung. „Untersucht wurden im Schuljahr 2014/15 etwa 1700 Fünf- bis Siebenjährige, die im August eingeschult wurden“, berichtet die Sachgebietsleiterin des kinder- und jugendärztlichen Dienstes, Dipl.-Med. Kerstin Lange.

In den letzten Wochen wurde die Fülle der Daten zusammengefasst und ausgewertet, teilt das Landratsamt mit. „Zur orientierenden Beurteilung des Entwicklungsstandes eines Kindes dienen sogenannte Grenzsteine. Dies sind Entwicklungsmerkmale, die jedes gesunde Kind in einem definierten Zeitraum erreicht.“, erläutert sie.

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Untersucht werden der physische Entwicklungsstatus, die für das Erlernen der Kulturtechniken notwendigen Wahrnehmungsleistungen, die Konzentrationsfähigkeit und Belastbarkeit, die Fein- und Grobmotorik, das Niveau der Sprachentwicklung, der Ernährungszustand, der Haltungs- und Bewegungsapparat und Hinweise auf psychosoziale Auffälligkeiten und auf ansteckende oder chronische Krankheiten. Nach dem Schulgesetz müssen sich alle schulpflichtigen und die von den Eltern vorzeitig in der Schule angemeldeten Kinder einer Schulaufnahmeuntersuchung unterziehen.

Zur Beurteilung der schulrelevanten Entwicklungsbereiche, wie Sprachkompetenz, Körperkoordination und Motorik, Feinmotorik mit Auge-Hand-Koordination und visuelle Wahrnehmung wird in Sachsen einheitlich ein standardisiertes Testverfahren angewandt. Wie auch in den letzten Jahren fanden sich hauptsächlich Auffälligkeiten im Bereich der Sprache. Bei 41 Prozent der Einschüler bestanden zum Zeitpunkt der Schulaufnahmeuntersuchung Sprachauffälligkeiten (Vorjahr: 39,7 Prozent), davon wurde bei 6,9 Prozent eine logopädische Therapie durchgeführt.

Mit 27 Prozent (Vorjahr: 23,3 Prozent) auffälliger Befunde in der Feinmotorik ist eine Zunahme in diesem Bereich zu verzeichnen. Auch hier befanden sich zum Zeitpunkt der Untersuchung knapp zehn Prozent dieser Kinder bereits in Behandlung. Der Verdacht auf eine Herabsetzung der Sehschärfe musste bei 24,7 Prozent (davon 10,4 Prozent bereits in Behandlung) geäußert werden. (Vorjahr: 23,5 Prozent) Bei 21,7 Prozent der Schulanfänger gab es Auffälligkeiten im Bereich der visuellen Wahrnehmung. 6,9 Prozent wurden bereits therapiert. Im Vergleich zum Vorjahr betrug die Abweichung + 1,6 Prozent.

„Schulärztlicherseits wurde für 5,2 Prozent der Schulanfänger eine Empfehlung zur Rückstellung vom Schulbesuch gegeben. Dies entspricht prozentual den Empfehlungen der vergangenen Jahre. Neben dem körperlichen und geistigen wurde vor allem auch der psychosoziale Entwicklungsstand der Kinder berücksichtigt. Die endgültige Entscheidung über die Schulaufnahme trifft jedoch der Schulleiter. “, so Diplom-Medizinerin Kerstin Lange. Im Gesundheitsamt haben bereits die Untersuchungen der Schulanfänger 2016 begonnen. (vl)

2015-10-26

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