- Donnerstag, 17 Juli 2025, 19:52 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.
Kinder an die Macht: Kinderstadt 2025 in Plauen
Wenn Kinder das Sagen haben
Vor Tagen wurde das Hort-Gelände an der Herbart-Grundschule in Plauen zur lebendigen Miniaturstadt – ganz regiert und gestaltet von Kindern. Bereits zum sechsten Mal öffnete die Kinderstadt Plauen ihre Tore und bietet Mädchen und Jungen im Alter von 7 bis 12 Jahren die einmalige Gelegenheit, demokratische Prozesse zu erleben, Berufe auszuprobieren, Geld zu verdienen und gemeinsam eine Stadt nach ihren Vorstellungen zu gestalten.
Summercity: Was ist die Kinderstadt?
Die Idee hinter der Kinderstadt ist so simpel wie genial: Für eine Woche übernehmen Kinder das Kommando. In einer eigens für sie errichteten Stadt mit Rathaus, Arbeitsstellen, Bank, Radio, Polizei, Werkstätten, Gastronomie und vielem mehr, schlüpfen sie in verschiedene Rollen – vom Bürgermeister über Polizist bis hin zum Handwerker.

Dabei steht das pädagogische Ziel klar im Fokus: Demokratiebildung, Eigenverantwortung und soziales Miteinander sollen spielerisch vermittelt werden. Kinder entscheiden selbst, welche Regeln gelten, wie ihr Tag aussieht und wie sie mit Herausforderungen umgehen. Sie wählen ihr eigenes Stadtoberhaupt, stimmen über Gesetze ab und lernen den Wert von Arbeit und Gemeinschaft kennen. Vielleicht ein Vorbild für die Großen ist, dass alle Kinder in allen Berufen den gleichen Stundenlohn haben.
Vielfältige Angebote und Mitmachstationen
Verschiedene Stationen und Mitmachangebote erwarteten die jungen Stadtbewohner. Unter Anleitung von ehrenamtlichen Helfern sowie Fachkräften konnten die Kinder beispielsweise:
- in die Welt des THW, Feuerwehr, Krankenhaus und Abfallentsorgung eintauchen
- im Ferseh- und Radio-Beiträge produzieren
- ihre eigene Währung „Cookie“ verdienen und ausgeben
- ihre Meinung bei Stadtversammlungen einbringen
- kreative Projekte in Kunst und Kultur entwickeln
Eltern haben „Einlassverbot“ – und das ist gut so
Während der Öffnungszeiten war die Kinderstadt Erwachsenen größtenteils verschlossen. Nur die Kinder und das pädagogische Team durften hinein. So entstand ein geschützter Raum, in dem Kinder eigene Erfahrungen sammeln, Verantwortung übernehmen und Selbstvertrauen entwickeln können – ohne elterliche Einmischung.

Idee kam in der Zeit der Pandemie
Die Idee zur Kinderstadt entstand in der Corona-Zeit zunächst mit 25 Ferienkindern im Hort der Astrid-Lindgren-Grundschule. Nur durch den Einsatz vieler ehrenamtlicher Helfer und finanziellen Unterstützern war das Projekt auch in diesem Jahr zu realisieren. Dabei trägt der Vogtlandkreis Mit Demokratie Leben wohl den finanziell größten Beitrag zum Gelingen des Kinder-Planspiels bei..
Auch im nächsten Jahr ist eine Kinderstadt in Plauen geplant. In welcher pädagogischen Einrichtung das Kinderprojekt errichtet wird vom Veranstalter noch bekanntgegeben.