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Zeitzeugen erinnern an Zerstörung der Synagoge

75 Jahre nach der Pogromnacht

Rund 70 interessierte Plauener kamen am Samstagabend in die Galerie Forum K, um gemeinsam mit Historikern und Zeitzeugen an die Zerstörung der Synagoge in Plauen zu erinnern. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Move- Kontakt- und Koordinierungsstelle.

Ein Dokumentarfilm zeigte, wo vor 75 Jahren die Synagoge Teil des Stadtbildes war, wie sie geplündert, zerstört und später angezündet wurde. Zeitzeugin Ruth Hiller berichtete ergreifend, wie sie an diesem Tag, als Mitarbeiterin im ehemaligen Karstadt (später Horten-Kaufhaus), mit ihren Kolleginnen und Kollegen in die oberste Etage gehen musste, um von oben die brennende Synagoge sehen zu müssen.

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Waltraut Schmidt, Judenforscherin, erklärte dem interessierten Publikum, in welch grausamer Weise die jüdische Bevölkerung abtransportiert wurde und nur einzelne je wieder zurück kamen. Die Erinnerung an diese Zeit und an die vielen jüdischer Opfer wird mit viel Engagement von Liane Kümmerl, Leiterin der Gedenkstätte „Jüdischer Friedhof“ gepflegt. Ein spontaner Spendenaufruf für ein verfallenes Grab, das dringend notgesichert werden muss, brachte an diesem Abend knapp 160 EUR ein.

Das Podium, dass neben den bereits genannten auch aus Bernd Naumann vom Vogtlandmuseum, Nella Michailovskaja vom Europäischen Commenium und Jörg Menke bestand, blickten nicht nur in die Vergangenheit.

Diskriminierung sind auch tagesaktuell in unserer Gesellschaft wahrnehmbar. Menke, Vorsitzender des Verein Vivere e.V. berichtete von der Arbeit der Kontakt- und Koordinierungsstelle: „In unserer Arbeit wissen wir, dass vor allem die präventive Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen von großer Bedeutung ist.“ Moderiert wurde die Veranstaltung von Bernd Müller vom Verein Landfilm im Dreiländereck. (move)

2013-11-12

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