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Toleranz-Projekte in Plauen werden weiter unterstützt

Bundesprogramm „Vielfalt tut gut“ läuft aus

Nach dreieinhalb Jahren läuft das Bundesprogramm „Vielfalt tut gut. Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie“ Ende diesen Jahres aus. Durch seine Förderung konnten in Plauen und im Vogtlandkreis Projekte gefördert werden, welche sich für mehr Toleranz und Demokratie und gegen Ausländerfeindlichkeit und Rechtsextremismus einsetzten.

In den nächsten drei Jahren soll die Förderung im Lokalen Aktionsplan Plauen/ Vogtland weitergehen. Dazu hat sich der Bund entschlossen, um die noch sehr junge Vernetzung der Partner in den Regionen nicht vor ein schnelles Aus zu stellen. Ergänzend dazu wurde das neue Bundesprogramm „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ angekündigt. Der Bewerbungstermin ist dabei der 15. November. Der Vogtlandkreis wird sich in diesem Programm als Standort für einen neuen Aktionsplan bewerben, um die erfolgreiche Projektarbeit in unserer Region fortzusetzen. Ob dieser Antrag vom zuständigen Bundesministerium bewilligt wird, bleibt noch abzuwarten.

Im Jahr 2006 hatte die damalige Bundesregierung entschieden, das damals auslaufende Aktionsprogramm “Jugend für Toleranz und Demokratie – gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus” fortzuführen, um so eine dauerhafte Wirkung zu erreichen. Im Zuge der Auswahl geeigneter Standorte erhielt Plauen die Zustimmung zur Erarbeitung und Förderung eines Lokalen Aktionsplans, durch welchen das Bundesprogramm umgesetzt werden sollte.

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Ab dem 01.09.2007 konnten Projekte in Plauen und im Vogtland gefördert werden. Vielfältig war dabei nicht nur das Motto, sondern auch die Palette an geförderten Projekten. So entstanden gleich im ersten Jahr z. B. die Schulclubs „Wo Schule lebt“ an der Rückertschule und „Vielfältigkeit statt Einfältigkeit“ an der Friedensschule sowie die Aktion „Multi-Kulti-Tag“ durch das Diakonische Werk Plauen, welche bis heute noch regelmäßig stattfinden. Eine ganz andere Zielgruppe wurde mit den jährlichen Konzerten „Rock für ein Buntes Vogtland“ der AWO Vogtland erreicht. Mit dem Projekt „U18-Wahl 2009“ der Mobilen Jugendarbeit Plauen wurden Schülern mit der Bedeutung von Wahlen für eine funktionierende Demokratie konfrontiert. Des Weiteren konnte die „Kontaktstelle gegen Rechts – Move“ eingerichtet werden, welche rechtsextreme Straftaten im Vogtland dokumentiert und ein erster Ansprechpartner und Vermittler für Opfer von rechter Gewalt vor Ort ist. Im kulturellen Sektor ergänzten Ausst ellungen zu Themen wie „Anne Frank – eine Geschichte für heute“ oder „Namibia und Deutschland“ vorbereitet und durchgeführt vom Forum K die Projetvielfalt. Insgesamt wurden in den vergangenen dreieinhalb Jahren 64 Projekte gefördert.

Neben der Förderung des kulturellen Austauschs und der Integration von jungen Ausländern lag der Hauptaugenmerk des Programms vor allem auf der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, da diese noch besonders anfällig für die Ideologien und Parolen der Rechten sind. Das „Fanprojekt Plauen-Vogtland e.V.“ war eines der größten durch „VIELFALT TUT GUT“ geförderten Projekte. Die wichtigste Aufgabe des Fanprojekts ist die Betreuung von jugendlichen Fußballfans innerhalb sowie auch außerhalb von Stadien und Hallen. Die Rassismus- und Gewaltprävention steht im Vordergrund der pädagogischen Arbeit. Mit der Eröffnung der Anlaufstelle in der Dobenaustr. im Jahr 2009 entstand ein breites Spektrum an taschengeldfreundlichen Freizeitangeboten (Film- und Grillabende, Hallenfußball, Bowling usw.). Gleichzeitig wird u.a. auch Hilfe bei Behördengängen, Streitigkeiten mit Eltern oder Freunden und Problemen mit legalen oder illegalen Drogen angeboten. Außerdem finden regelmäßig Themenabende, Gespr ächsrunden und Workshops statt. Eine Besonderheit ist, dass das Fanprojekt vereinsunabhängig agiert und eine Anlaufstelle für Fußballfans aus dem gesamten Vogtland darstellt, also nicht nur in Plauen, sondern auch in Auerbach, Oelsnitz usw. (pl)

2010-12-09

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