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Plauener Künstler hält Debatte für überflüssig

DDR-Wandbild seit Wochen Stadtgespräch


300411 MoasikDer Plauener Künstler Lothar Rentsch hat sich zu der Debatte um sein Wandmosaik in der Grundschule Reusa geäußert.

Mit dem Beschluss im Plauener Stadtrat, dass das DDR-Wandmosaik in der Grundschule Reusa unkommentiert bleibt und keine erklärende Infotafel angebracht wird, könnte die wochenlange Diskussion über den geschichtlichen Zeitzeugen nun ein Ende haben. Dies wünscht sich zumindest der renommierte Plauener Künstler Lothar Rentsch: „Ich hoffe, dass die Debatte jetzt vorbei ist.“

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Der Plauener habe sich bewusst während der Auseinandersetzung enthalten, sagt er dem Vogtland-Anzeiger auf Anfrage. „Im Verhältnis zu wichtigeren Dingen war sie übertrieben und eher eine Randnotiz.“ Der 86-Jährige befürwortet die Entscheidung des Stadtrates. „Ich hätte keinen Kommentar dazu gemacht – nur Fakten.“ Die Lehrer in der Schule nehmen sich der Sache an und sprechen mit den Schülern über das Bild.

Gemeinsam mit dem bereits verstorbenen Künstler Rolf Andiel hatte Rentsch Mitte der 1960er Jahre das Wandbild erschaffen. Beide wollten zusammenarbeiten, hatten aber jeweils einen Entwurf erstellt. Den Auftrag für das Mosaik erteilte damals die Stadt Plauen unter dem Thema Jugend, erinnert sich Rentsch. Umgesetzt wurde schlussendlich die Version von Andiel. Dabei sei mit der Stadt nicht vertraglich festgeschrieben worden, dass Hammer und Sichel sowie die blaue Pionierfahne auf dem Bild auftauchen müssen. „Das war unsere Zeit. Es war damals so“, begründet Rentsch die Einarbeitung der Symbole.

 

Den Vertrag mit der Stadt hat Lothar Rentsch noch bei sich zu Hause und gut aufgehoben. Die Debatte losgetreten hatte Mitte März nach einem Besichtigungstermin in der neu sanierten Schule der CDU-Stadtrat Professor Dr. Lutz Kowalzick. Informiert habe sich dieser über das DDR-Wandbild beim Künstler selbst nicht. Allerdings sei der Plauener Landtagsabgeordnete Frank Heidan (CDU) da gewesen, so Rentsch. (mr)

 

2011-04-29

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