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Plauen liefert sich Wasserball-Krimi in Weiden

Vogtländer führen Tabelle an

Zu wahren Überfliegern entwickeln sich derzeit die Bundesliga-Wasserballer des Schwimm-Vereins „Vogtland“ Plauen. Nach dem gelungenen Heimspielauftakt gegen den Aufsteiger SpVg Laatzen /Hannover stand am vierten DWL-Spieltag das Kräftemessen mit Lokalrivalen SV Weiden auf dem Spielplan. Im ungewohnt engen Becken der Weidener Thermewelt, konnte sich das SVV Team erstmals auswärts gegen die Oberpfälzer durchsetzen. Der hartumkämpfte Wasserball-Fight endete mit hauchdünnem Vorsprung 9:10 (1:2; 3:2; 3:3; 2:3) für die Gäste.

Der Auftritt in Weiden stellt für die Plauener immer eine besondere Herausforderung dar, verrät Erfolgscoach Jörg Neubauer: „Der Derbycharakter in Weiden ist mittlerweile etwas sehr Spezielles. Die Zuschauer sitzen sehr nah am Beckenrand, da ist es klar, dass die Emotionen noch schneller hochkochen, zumal wir Weiden mittlerweile auf Augenhöhe begegnen. In der Vergangenheit konnten wir viel von den Weidenern lernen, sei es in zahlreichen Trainingsspielen oder durch den direkten Erfahrungsgewinn bei Weiden zweier unserer Spieler.“ In bester Erinnerung ist zudem noch das Aufeinandertreffen in der vergangenen DWL-Saison, als die Plauener noch mit 12:5 unterlagen. Ein ähnliches Resultat hätten sich die Gastgeber sicherlich auch in diese Saison gewünscht, umso erfreulicher ist der jetzige Auswärtssieg zu bewerten.

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Nach dem Anpfiff um 18:00 Uhr gingen die Gastgeber auch gleich in Führung. Die Plauener begannen eher orientierungslos und fanden in den ersten Spielminuten nur wenig Mittel gegen den Weidener Heimvorteil. Lediglich Kapitän Alexander Fritzsch, der ein Saison für die Oberpfälzer ins Becken stieg, behielt stets den Überblick und seine Jungs im Spiel. Ihm gelang der wichtige Ausgleich, Mitspieler Stepan Rezek sorgte kurz vor Ende des ersten Viertels sogar für die Plauener Führung. Im zweiten Spielabschnitt machte das Neubauer-Team zunächst einen konzentrierten Eindruck. Die Abwehr war aufmerksam und die Chancen wurden verwertet. Christan Schneider und Peter Kárteszi schossen die Vogtländer zur 3-Tore-Führung. Davon ließen sich die Gastgeber jedoch nicht beeindrucken und erkämpften sich bis zur Halbzeit den 4:4 Ausgleich und hielten die Partie vollkommen offen.

Kurz nach dem Seitenwechsel gingen die Gastgeber mit 6:4 in Führung. Aber auch die Plauener haben es gelernt zu kämpfen, sodass sich der offene Schlagabtausch auch in Durchgang Drei fortsetzte. Linkshänder Rick Thiele und Centerspieler Christian Schubert konnten sich diesmal in die Torschützenliste eintragen. Auch nach dem dritten Viertel zeigte die Anzeigetafel der Weidener Thermewelt ein Unentschieden an, sodass der letzte Spielabschnitt die Entscheidung bringen musste. Zu Beginn verschafften sich die Gastgeber die bessere Ausgangslage. Kurz darauf wurde Plauens Stephan Rezek wegen eine Tätlichkeit des Wassers verwiesen und stand Jörg Neubauer nicht mehr zur Verfügung. Die Zweikämpfe wurden zunehmend härter und die Akteure versuchten mit allen Mitteln sich Vorteile zu verschaffen. Coach Neubauer: „Das es in so einem hartumkämpften Spiel besonders hektisch und emotional zu geht ist verständlich. Wir bewerten das Verhalten der Gastgeber in den Schlussminuten nicht über, hätten uns in einigen Situationen doch mehr Souveränität gewünscht. Unsere Mannschaft hat sich nicht provozieren lassen und blieb ruhig, wodurch sie das Spiel letztendlich im letzten Viertel drehen konnte.“

Kapitän Alex Fritzsch sorgte für den Anschlusstreffer, spielentscheidend waren aber die beiden letzten Tore von Goalgetter Peter Kárteszi. Knapp zwei Minuten vor Abpfiff gelang dem Ungar der Siegtreffer im Weidener Hexenkessel. Die verbliebene Angriffszeit spielten die Plauener clever herunter und sicherten sich die Punkte in diesem spannenden Wasserball-Krimi.

Coach Neubauer zur Leistung seiner Jungs: „Ich habe großen Respekt vor der Mannschaft. Alle Spieler setzten unter den schwierigen Bedingungen die Vorgaben um und überzeugten durch ein geschlossenes Auftreten. Wir standen kompakt in der Verteidigung und versuchten die Schlüsselspieler aus der Partie zu nehmen, was uns recht gut gelang. Verbesserungspotential sehen wir hingegen bei der Abwehr der Fernwürfe, welche den Weidenern die meisten Tore einbrachten. Jeder hat mit vollem Einsatz gespielt und somit seinen Teil zum Sieg beigetragen. Dabei mussten alle auf ihren Positionen enormes leisten, auch, weil es die Schiedsrichter versäumten, klare Grenzen im Zweikampfverhalten zu setzen. Die extrem hektischen Minuten des letzten Viertels hätte so vielleicht unterbunden werden können.“

Nun muss der Coach am nächsten Spieltag in Neustadt an der Weinstraße auf Stepan Rezek verzichten. „Stepans Spielsperre ist schwer zu kompensieren, dafür müssen wir im Training noch Lösungen finden. Ich bin allerdings sehr zuversichtlich, da wir einen starken Kader, mit Spielern, die volle Einsatzbereitschaft zeigen, haben.“

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Nun führen die Vogtländer die Tabelle in der B-Gruppe der Deutschen Wasserballliga weiterhin, vor Potsdam und Krefeld, an. Der vierfachen Torschützen Peter Kárteszi kann neben den zwei Punkten für sein Team noch einen weiteren Wasserball-Erfolg verzeichnen. Er führt zusammen mit Mateo Cuk (Wasserfreunde Spandau 04) und Tobias Lentz (OSC Potsdam) die DWL-Torschützenliste mit insgesamt 14 Treffern an. (few)

2014-11-25

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