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Hohe Auszeichnung für fünf Plauener

Vier Stadtplakettenträger und ein Ehrenbürger 2011

Manfred Feiler wird in diesem Jahr Ehrenbürger der Stadt Plauen. Neben ihm bekommen vier weitere verdienstvolle Plauener die Stadtplakette verliehen. Neben Ehrenbürger Manfred Feiler werden Gunter Kunze, Andreas Färber, Liane Kümmerl und Walter Tümpner die Stadtplakette erhalten. Sie haben sich in besonderem Maße um die Entwicklung der Stadt Plauen, deren Ansehen oder das Wohl ihrer Bürger verdient gemacht.

Anfang des Jahres reichten die Fraktionen ihre begründeten Vorschläge ein, nach Abstimmungen in den Ausschüssen musste letzten Endes der Stadtrat seine Zustimmung geben. Dies geschah bei der Sitzung des Stadtrates am 28. Juni.

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Ehrenbürger

Manfred Feiler – heimatverbundener vogtländischer Maler

Mit der Ehrenbürgerwürde wird Manfred Feiler ausgezeichnet. Der gebürtige Plauener hat an der Staatlichen Kunstschule für Textilindustrie Plauen studiert und war in all seinem Wirken seiner Heimatstadt Plauen treu geblieben. Bereits die ersten Ausstellungen nach dem 2. Weltkrieg in Plauen zeugten von seinem künstlerischen Können und seiner Heimatverbundenheit.

Wenn zur DDR-Zeit seine Kontaktaufnahmen mit internationalen Künstlern und Ausstellungsmöglichkeiten im Wesentlichen begrenzt waren, folgten nach der politischen Wende weltweit Präsentationen bis hin zu vielen Kontakten zum Beispiel in die USA. Trotz dieser hohen Anerkennung und seiner weltweiten Beziehungen blieb er seiner Heimatstadt Plauen treu, was durch zahlreiche Veranstaltungen im Vogtland belegbar ist.

Die Bezeichnung „Botschafter des Vogtlandes“ für Manfred Feiler ist somit mehr als gerechtfertigt und er hat mit der heimatbezogenen Malerei hervorragende und bleibende Verdienste um die Entwicklung der Stadt Plauen und deren Ansehen in Deutschland und vielen Ländern erworben.

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Mit der Verleihung des Ehrenbürgerrechts soll sein Lebenswerk, das dazu beigetragen hat, die Stadt Plauen auf dem Gebiet der Kunst international bekannter zu machen, gewürdigt werden. Manfred Feiler hat 2010 seinen 85. Geburtstag gefeiert.

Stadtplaketten für:

Gunter Kunze – engagiert im Gehörlosenverein

Mit der Stadtplakette der Stadt Plauen soll insbesondere seine ehrenamtliche Tätigkeit im sozialen Bereich auf dem Gebiet für Menschen mit Behinderungen geehrt werden. Gunter Kunze wurde 1945 in Plauen geboren und übt seit 1969 das Amt des 1. Vorsitzenden beim Vogtländischen Gehörlosenverein Plauen e.V. durchgängig über viele Wahlperioden aus. In den 41 Jahren hat er die Verantwortung für die Vereinsarbeit nicht nur für die Plauener, sondern für das gesamte Vogtland übernommen, er hat die Vereinsarbeit wesentlich zum Wohle der Betroffenen und deren Angehörigen geprägt und den Zusammenhalt gefördert.

Unter seiner Führung hat der Verein aktiv im Landesverband der Gehörlosen Sachsen mitgearbeitet, er war viele Jahre beim Landesverband als Rechnungsprüfer tätig. Vielfältige Unterstützung leistete er als selbst Betroffener für andere Menschen durch Organisation und direkte Hilfe bei Problemen im täglichen Leben, aber auch zu Fragen mit behördlichen Regelungen.

Der Behindertenbeauftragten der Stadt war er stets ein aktiver Ansprechpartner. Im Jahr 2000 wurde er anlässlich seiner damaligen 30-jährigen verantwortlichen ehrenamtlichen Tätigkeit vom Sächsischen Staatsminister für Soziales, Gesundheit, Jugend und Familie, Dr. Hans Geisler, mit der Annenmedaille ausgezeichnet.

Andreas Färber – für starke Eltern und Kinder

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Die Auszeichnung mit der Stadtplakette der Stadt Plauen soll Anerkennung sein für nahezu 20 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit für die Kinder. Andreas Färber ist 50 Jahre alt. Schon in frühen Jahren sah er in Bemühungen für die Kinder eine Aufgabe für sich. Deshalb war es eine logische Folge, dass er sich seit 1992 in die Arbeit des Kinderschutzbundes einbrachte und den Verband in Plauen mit aufbaute. Bald wurde er zum Vorsitzenden des Ortsverbandes Plauen gewählt. Diese ehrenamtliche Tätigkeit übt er seit dem bis heute noch aus. Herr Färber ist auch als stellvertretender Vorsitzender des Landesverbandes engagiert.

Seine Aufgabe sieht Andreas Färber u. a. in der Betreuung von Eltern. Das Motto lautet: Starke Eltern – starke Kinder. Dafür gibt es auch einen Eltern-Kind-Treff, wo diese gemeinsam spielen können. Andreas Färber fühlt sich stets als Lobbyist für die Kinder. Er unterstützt die Schaffung geordneter Elternhäuser und setzt sich für die Familienpflege ein.

Oft verbringt er seine Zeit am Elterntelefon und ist dort auch Ansprechpartner für Kinder, er wirkt für die Einhaltung von Kinderrechten. Er selbst hat an der Einrichtung des Elterntelefons einen großen Anteil. Andreas Färber hat sich ebenfalls bei der Einrichtung des Kinder-Cafés Mücke eingebracht und gilt dort als ein Gründungsvater. Als Vorsitzender des Kinderschutzbundes steht natürlich das Angebot für Kinder, die Hilfe suchen, im Mittelpunkt seiner Arbeit.

Liane Kümmerl – stark im Sozialen

Liane Kümmerls Leben und ihr ehrenamtliches Schaffen sind eng verbunden mit der Stadt Plauen. Es war ihr bereits in der DDR gelungen, einen Bogen zwischen ihrem kreativen Denken und Schaffen und der Realität zu spannen. Modekollektionen, regional geschätzte Modenschauen und Kollektivarbeit prägten ihr Leben.

Ein neuer gravierender Lebensabschnitt begann nach der politischen Wende. Das Nicht-anerkannt-Werden ihrer beruflichen Fähigkeiten, das beginnende Sterben der Textilindustrie in Plauen zwangen Liane Kümmerl, neue Wege zu gehen. AB-Maßnahmen mündeten später in eine ehrenamtliche Tätigkeit. So blieb sie über Jahre eng mit den Projekten der Schaustickerei verbunden. Über die damalige „Aktion 55“ des Diakonischen Werkes Plauen arbeitete sie Mitte der 1990er Jahre im Asylbewerberheim der Stadt Plauen und bot erfolgreich Deutschkurse an. Sie setzt sich stark für die Integration von Menschen anderer Herkunft ein.

Neben ihrem Engagement in der Schaustickerei und im Asylbewerberheim arbeitet Liane Kümmerl aktiv im Vogtlandmuseum mit. Sie bereichert die Vorstellungen und Aktionen zu verschiedenen Anlässen mit ihrem fundierten textilgeschichtlichen Wissen und ihrem Auftreten in historischen Kostümen.

Darüber hinaus leitet Liane Kümmerl seit Jahren die Gedenkstätte „Jüdischer Friedhof“. Die seit 20 Jahren nicht aktualisierte Dokumentation in der ehemaligen Feierhalle wird unter ihrer Mitwirkung erneuert. Ebenso wichtig sieht sie selbst ihre Tätigkeit als Stadtführerin. Mit dieser Aktivität bringt sie den Besuchern Plauens die Stadt und deren Historie ein Stück näher. Mit ihrer bescheidenen, engagierten Art hat sie sich um die Stadt Plauen sehr verdient gemacht.

Walter Tümpner – Plauener mit Leib und Seele

Walter G. Tümpner ist ein waschechter Plauener, auch wenn er seinerzeit fortging und in Düsseldorf ein neues Zuhause fand. Geistig hat er Plauen nie verlassen. Seine Heimatliebe ließ ihn auch nicht ruhen. Unermüdlich und unverdrossen hat er daran gearbeitet, damit im geteilten Deutschland und draußen in der Welt das Vogtland und seine Hauptstadt Plauen nicht in Vergessenheit geraten. Zum 100. Todestag des Vogtlanddichters Julius Mosen legte er am Grab in Oldenburg, als „einziger Vogtländer“, einen Kranz nieder. Dem Andreas-Hofer-Geburtshaus in Südtirol übergab er ein Julius-Mosen-Bild. 1972 folgte sein Auftritt in „Düsseldorf grüßt Plauen-Vogtland“. Um die räumliche Nähe zu Plauen wieder herzustellen, gründete er unweit der innerdeutschen Grenze das „Haus Vogtland“ als Kommunikationszentrum für Heimatfreunde. Darüber hinaus hielt er immer wieder zu den unterschiedlichsten Anlässen Vorträge zur Heimat oder publizierte in den Medien. Zur Wiedereröffnung der Autobahn Hof-Plauen startete er eine im geteilten Deutschland einmalige Bürgerinitiative, die große Resonanz und viel Zustimmung in der Bevölkerung, den Zeitungen und allen Parteien fand.

Seine Graphik für die Vogtlandpostkarten war eine maßstabsgetreue Straßen-Landkarte mit allen Städten, Bädern, touristischen Hinweisen sowie Löwenwappen und Erläuterungen. Zudem schuf er die gelben Autoaufkleber: „Plauen – Vogtlandmetropole und Spitzenstadt“, mit Abbildung Rathaus; Vogtland – „pro terra advocatorium“ und „schönes Land in Deutschland“, alle mit dem goldenen Löwen. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands unterstützte er sehr die Rückkehr der zwangsausgegliederten Städte Elsterberg, Pausa, Mühltroff und Umgebung nach Sachsen in den Landkreis Plauen (heute Vogtlandkreis). Für die Autobahnanschlussstelle Pirk, A72, erreichte er, dass dort auch die Schilder mit der Bezeichnung Plauen aufgestellt wurden. Zur Kreisreform rief er als Erster öffentlich gegen die „Zweiteilung“ auf und engagierte sich, historisch und wirtschaftlich begründet, für einen Vogtlandkreis mit Sitz in Plauen.

Mit der bisher in zwei Auflagen und mit Unterstützung durch den Förderverein Plauener Spitzenmuseum e.V. erschienenen Plauener Stadtchronik möchte er das Geschichtsbewusstsein und die Verbundenheit mit der Stadt Plauen stärken. Gegenwärtig arbeitet er an der 3. erweiterten Auflage.

2011-09-17

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