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Gegen Drogen: Plauen erstellt bis 2024 Suchtpräventionskonzept

Alkoholmissbrauch gehört zu den größten Problemen

Für Plauen soll ein Suchtpräventionskonzept entwickelt werden, informiert der Vorsitzende des Kommunalen Präventionsrates (KPR) Bürgermeister Tobias Kämpf. Die Analyse zum Konzept soll bis Ende des Jahres fertig sein. 2024 soll das Konzept dann erstellt und mit den Akteuren besprochen werden. Danach wird es umgesetzt.

Die Innenstadt von Plauen. Foto: Spitzenstadt.de
Die Innenstadt von Plauen. Foto: Spitzenstadt.de

Der KPR wird externe Fachleute beauftragen, die in enger Zusammenarbeit mit allen Akteuren der Suchtprävention der Stadt das Konzept als Leitfaden für die zukünftige Suchtpräventionsarbeit erstellen werden. Regelmäßig veröffentlicht das Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt den Sächsischen Drogen- und Suchtbericht als Abbild der Situation im Freistaat. Im aktuellen zeigt sich, dass Alkoholsucht mit weitem Abstand das größte Suchtproblem im Freistaat darstellt, gefolgt von Nikotinsucht und Medikamentenmissbrauch.

Im August 2022 hatte der KPR Netzwerkpartner, u.a. das Diakonische Beratungszentrum Vogtland gGmbh, den Verein KARO e.V., das Landratsamt Vogtlandkreis sowie die Polizei eingeladen, um sich ein umfassendes Bild zur Drogen- und Suchtsituation in Plauen zu verschaffen.

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Die Leiterin der Suchtberatung Plauen informierte, dass bspw. mehr Beratungen von Süchtigen und deren Angehörigen zu Themen wie Alkoholmissbrauch durchgeführt wurden als Beratungen zum Missbrauch illegaler Drogen. Die Situation in Plauen spiegelt insofern die Situation im Suchtbericht des Staatsministeriums für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt wider. Die Leiterin verwies auch auf den Fakt, dass die Anzahl der zu Beratenden nicht eklatant zugenommen hat, die Anzahl der Beratungen, also der Aufwand je Klient, dagegen schon.

Präventionsbus TraumRausch wichtiger Teil der Suchtprävention

Einig war man sich in der Einschätzung, dass Projekte wie der Präventionsbus TraumRausch, der vom Diakonischen Beratungszentrum Vogtland betrieben wird, mit seiner ausgezeichneten multimedialen Ausstattung ein wichtiger Teil der Suchtprävention für die Oberschulen und Gymnasien ist.

Sieben verschiedene Süchte können hier altersgerecht aufgearbeitet werden. Seit der Inbetriebnahme 2021 konnten schon mehrere hundert Plauener Schüler von den qualifizierten Mitarbeitern aufgeklärt werden. Auch auf Veranstaltungen des KPR, wie die „Junge Party“ für die Jugendlichen der Stadt, kam der Bus zum Einsatz.

Einig war man sich auch, dass Suchtprävention bereits im frühen Kindesalter ansetzen muss. Mit der Arbeit der Hebamme fängt die Arbeit an und führt über Kindergarten und Schule bis zum Erwachsenen. Es sind verschiedene Risikofaktoren, die zu einer Sucht führen können. Neben erblicher Veranlagung spielen fehlende Lebenskompetenzen wie Strategien zur Stressbewältigung oder Frustrationsbewältigung eine Rolle. Auch ein negatives soziales Umfeld kann eine Sucht begünstigen. Genau dort setzt der KPR an. Er fördert an den Plauener Schulen Präventionsprogramme wie „Klasse 2000“ und „Lions Quest“, die das Thema soziales Umfeld sowie Auf- und Ausbau von Lebenskompetenzen zum Inhalt haben.

Mehr als die Hälfte der Schüler der Stadt nutzen aktuell diese Angebote. Bürgermeister Tobias Kämpf betont, dass es ihm sehr wichtig ist, dass „jeder Plauener Schüler Zugang zu einem solchen Angebot bekommt“. Neben den Aktivitäten des KPR gibt es noch viele weitere Präventionsangebote von engagierten Akteuren der Prävention in der Stadt sowie diverse Onlineangebote wie „KlarSicht-Parcour“,“ Trinklimit!Oder es wird peinlich.“ oder “Null Alkohol-voll Power“.

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Hintergrund:

Seit August 2019 gibt es den Kommunalen Präventionsrat der Stadt Plauen. Er verfolgt das Ziel, das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung der Stadt zu verbessern und das soziale Klima in der Kommune positiv zu beeinflussen. Der Vorsitzende ist seit Juni 2022 Bürgermeister Tobias Kämpf. Die Geschäftsstelle des KPR leitet seit Mai 2020 der Koordinator Frank. M. Zabel. Der KPR arbeitet zielgruppen- und themenorientiert auf der Basis einer Konzeption und der Handlungsempfehlungen aus der Sicherheitsanalyse 2021. Suchtprävention ist eines der Themen. Weitere sind die Frühkindliche und Schulische Prävention, die Gemeinwesen orientierte Prävention, der Umgang mit digitalen Medien und die Stärkung demokratischer Grundwerte. Die Hauptzielgruppen sind Kinder und Jugendliche sowie Senioren.

Der KPR ist ein Netzwerk von aktuell 42 Akteuren dessen Hauptaufgabe das Koordinieren, Fördern und Initiieren eines interdisziplinären Austauschs ist. Eine Übersicht der Netzwerkpartner Suchtprävention des KPR und mehr Informationen gibt es unter www.plauen.de/praevention. Diese Maßnahme wird mitfinanziert aus Steuermitteln auf Grundlage des vom Deutschen Bundestag und Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.

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