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Ausstellung über die 80er Jahre in der DDR

Am 1. September, 17.00 Uhr wird im Foyer des Plauener Rathauses die Wanderausstellung des Martin-Luther-King-Zentrums für Gewaltfreiheit und Zivilcourage e.V. Werdau zu diesem Thema eröffnet. Bis zum 7. Oktober beleuchtet sie die Auseinandersetzung zwischen Friedensbewegung und DDR-Staat in den 80er Jahren.

 

Harald Brettschneider, damaliger Jugendpfarrer und heute Oberlandeskirchenrat i. R. aus Dresden, wird zur Eröffnung sprechen. Er hat 1980 das an ein Bibelzitat angelehnte Symbol „Schwerter zu Pflugscharen“ entworfen. Erstmals als Lesezeichen für eine Einladung zum Abschlussgottesdienst der Friedensdekade am Buß- und Bettag 1980 genutzt, wurden weitere Auflagen als Aufnäher verwendet, die viele Jugendliche an Kutten, Taschen und Mützen trugen.

 

Mit ihren Symbolen trug eine staatsunabhängige Friedensbewegung in der DDR die Botschaft der Gewaltfreiheit über Kirchenmauern hinaus in die Öffentlichkeit. Ein Staat mit außenpolitischem Frieden- und Abrüstungsanspruch bekam plötzlich Angst vor eigenen Friedenssymbolen, als diese von Bürgern aufgegriffen wurden, die sich ideologischer Reglementierung und Kontrolle entzogen. So wurde der friedfertige Mann der sowjetischen Skulptur, der die biblische Version „Schwerter zu Pflugscharen“ gegenwartsnah verbildlicht, zum „gefährlichen Schmied“, den man meinte, bekämpfen und tabuisieren zu müssen. (pl)

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2009-08-24

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