- Donnerstag, 8 Mai 2025, 12:37 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.
Für die Jugend im Vogtland: Agentur für Arbeit, Jobcenter und Jugendhilfe bündeln Kräfte
Jugendberufsagentur Vogtland: Gemeinsam für junge Perspektiven
Ob Schulabbruch, schwierige Lebenslagen oder Orientierungslosigkeit – die Jugendberufsagentur Vogtland steht jungen Menschen im Alter von 15 bis 27 Jahren beratend zur Seite. Durch ein starkes Netzwerk möchte sie dafür sorgen, dass niemand auf dem Weg in die Zukunft verloren geht. Wie das konkret aussieht, erzählen die Verantwortlichen im Gespräch.

Ein Netzwerk für den Neustart
Im Gespräch mit den Partnern der Jugendberufsagentur Vogtland: Andreas Fleischer,Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Plauen, Martina Kober, Geschäftsführerin Jobcenter Vogtland und Dr. Axel Steinbach, Beigeordneter des Vogtlandkreises.
Herr Fleischer: Was ist die Jugendberufsagentur Vogtland und welchen Beitrag leisten die Kooperationspartner?
„Seit fast 8 Jahren gibt es die virtuelle Jugendberufsagentur Vogtland. Wir sind näher zusammengerückt, um der Jugend einen guten Start ins Berufsleben zu ermöglichen. Die Förderung der beruflichen und sozialen Integration sowie der Ausgleich sozialer Benachteiligungen von Jugendlichen sind gemeinsame Aufgaben der Jugendhilfe, der Träger der Grundsicherung und der Agentur für Arbeit. Ziel ist es, für jeden Jugendlichen eine ganzheitliche und vernetzte Betreuung anzubieten. Die Jugendberufsagentur wurde als zentraler Akteur im Rahmen der Umsetzung der Ausbildungsgarantie weiterentwickelt. Wir bündeln unsere Kompetenzen, um alle Potenziale für den regionalen Arbeits- und Ausbildungsmarkt zu erschließen und den Fachkräftebedarf für die Region zu sichern. Mit der Jugendberufsagentur setzen wir unsere seit vielen Jahren bewährte Zusammenarbeit fort. Dabei haben wir unser Ziel klar definiert: Kein junger Mensch darf am Übergang von Schule zu Beruf oder Studium verlorengehen.“
Frau Kober: Welche konkreten Angebote gibt es für welche Zielgruppen?
„Bei der Jugendberufsagentur Vogtland handelt es sich um ein Angebot, das für alle hilfesuchenden jungen Menschen im Alter von 15 bis 27 Jahren geöffnet ist. Den Schwerpunkt setzen wir seit dem vergangenen Jahr auf besonders unterstützungsbedürftige Jugendliche ohne Schul- bzw. Berufsabschluss und/oder in schwierigen Lebenslagen. Gleich, ob es Fragen zur beruflichen Orientierung, zum Einstieg ins Berufsleben oder Probleme bei Wohnung, Geld oder Familie gibt, wir stehen als Ansprechpartner und als kompetente Berater zur Verfügung. Unsere Beratung wird ganz auf die individuellen Bedürfnisse und Lebenslagen ausgelegt. Im Rahmen unserer Netzwerkarbeit beziehen wir Eltern, Familien und Fachkräfte ein. Die Netzwerkarbeit nimmt eine Schlüsselrolle in der Arbeit der Jugendberufsagentur ein. So können gemeinsame Projekte geplant und initiiert sowie Förderanträge gestellt werden. Indem wir unsere Kraft und unsere Aufgaben bündeln, wird ein schnelleres gemeinsames Handeln der Träger der Jugendberufsagentur möglich.“
Dr. Steinbach: Wie findet die Kontaktaufnahme statt und welche Vorteile gibt es für die Jugendlichen?
„Jugendliche beim Start in den Arbeitsmarkt zu begleiten und zu unterstützen, das ist das Anliegen von Landkreis, Agentur für Arbeit und Jobcenter. Gemeinsam setzen wir alles daran, um Brüche in der Bildungs- und Erwerbsbiografie zu minimieren. Der Internetauftritt unter Jugendberufsagentur Vogtland soll bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen Interesse wecken und einen unkomplizierten Zugang zu den Leistungsträgern sicherstellen. Die Jugendlichen erhalten einen Überblick über das komplette Dienstleistungsspektrum der Kooperationspartner. Ein zentraler Ansprechpartner für die Jugendberufsagentur Vogtland soll etabliert werden, der die Maßnahme begleitet und eine Lotsenfunktion übernimmt. Wir werden aber auch präventiv aktiv, indem wir regelmäßige Sprechstunden in Jugendeinrichtungen, Familienberatungsstellen, Begegnungszentren und Schulen anbieten. Weiterhin kooperieren wir mit der Mobilen Jugendarbeit im Vogtlandkreis und halten entsprechende Unterstützungsangebote vor.“