- Dienstag, 15 Juli 2025, 10:37 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.
Falsche Jobangebote im Internet nehmen zu und haben gravierende Folgen
Traumjob oder Falle im Netz
Flexible Arbeitszeiten, gutes Gehalt, Arbeit im Homeoffice – das klingt verlockend. Doch genau damit locken Betrüger im Netz immer häufiger ahnungslose Jobsuchende in die Falle. Was auf seriösen Plattformen oder sogar per Messenger angeboten wird, entpuppt sich nicht selten als raffinierter Betrug mit gefährlichen Folgen.
Verlockende Versprechen mit bitterem Nachspiel
Immer mehr Menschen suchen ihren nächsten Karriereschritt online. Jobportale boomen, doch zwischen seriösen Angeboten mischen sich zunehmend professionell gefälschte Stellenanzeigen. Die Masche ist oft dieselbe: Schneller Bewerbungsprozess, hohe Verdienstmöglichkeiten, keine besonderen Qualifikationen nötig. Doch wer sich darauf einlässt, läuft Gefahr, Opfer von Identitätsdiebstahl oder finanziellen Verlusten zu werden.
Kontaktaufnahme per Messenger
Franziska Geißler, Rechtsberaterin im Beratungszentrum Dresden, berichtet von einem aktuellen Fall: Ein Verbraucher hatte sich auf eine Anzeige beworben und wurde daraufhin ausschließlich über einen Messenger-Dienst kontaktiert. Die Aufgabe: Währungsumtausch-Transaktionen bearbeiten. Zunächst flossen vermeintliche Provisionen. Dann aber sollte der Betroffene eigenes Geld einzahlen, um an sein Guthaben zu kommen – das blieb allerdings aus. Ein klassischer Betrug.
Provisionsversprechen in Kryptowährung
Ein weiteres Modell: Verbraucher sollen Produkte testen oder Webseiten bewerten – gegen Bezahlung in Kryptowährung. Auch hier steigt das Guthaben scheinbar schnell an. Doch wer es auszahlen möchte, wird zur Kasse gebeten: VIP-Status, Kaution oder andere angebliche Gebühren werden fällig. Das Geld sehen die Betroffenen in den meisten Fällen nie wieder.
Gefährlicher Video-Ident-Trick
Besonders hinterhältig sind Betrugsfälle mit sogenannten Video-Ident-Verfahren. Bewerber sollen sich per Video ausweisen, angeblich für ein neues Gehaltskonto oder zur Identitätsprüfung. In Wahrheit eröffnen sie damit Bankkonten für Dritte – auf ihren Namen. Die Betrüger nutzen diese Daten später für weitere Straftaten wie Kreditbetrug.
Woran man Betrugsangebote erkennt
Betrügerische Jobangebote erkennt man oft an unrealistischen Versprechen. Hohe Bezahlung für wenig Arbeit, unaufgeforderte Kontaktaufnahme via Messenger oder SMS, keine klaren Unternehmensangaben und sofortige Zusagen ohne Gespräch – das alles sind Warnsignale. Wer dann auch noch persönliche Daten preisgeben oder Zahlungen leisten soll, sollte stutzig werden.
„Wenn ein Angebot zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es das meist auch. Keine Daten weitergeben, kein Geld zahlen und keine Video-Ident-Verfahren durchführen, wenn der Zweck nicht klar ist.“
Franziska Geißler, Rechtsberaterin im Beratungszentrum Dresden
Hilfe für Betroffene
Wer dennoch in eine solche Falle tappt, sollte umgehend die Polizei einschalten. Unterstützung gibt es außerdem bei der Verbraucherzentrale vor Ort. Termine lassen sich telefonisch unter 0341-696 29 29 oder online vereinbaren.