- Donnerstag, 14 November 2013, 08:52 Uhr | Lesezeit ca. 2 Min.
Vogtlandtheater spielt Jugendstück “Aussetzer”
Ab 15. November auf der Kleinen Bühne Plauen
Erwachsenwerden. Allein mit dieser Aufgabe wären Jugendliche bereits voll ausgelastet. Doch damit nicht genug: Die Schule verlangt gute Noten, die Eltern einen guten Abschluss und die Leistungsgesellschaft optimierte Absolventen, die sich schließlich für den ganzen Druck ein gefährliches Ventil suchen.
Am Theater Plauen-Zwickau setzt sich Regisseurin Alexandra Wilke in Aussetzer mit diesem Thema auseinander. Am Freitag, dem 15. November, feiert das Jugendstück von Lutz Hübner um 20 Uhr Premiere auf der Kleinen Bühne Plauen.
Die junge, engagierte Lehrerin Julika Stöhr (Ute Menzel) wird an eine Hauptschule zwangsversetzt. Als Fachlehrerin hat sie kaum eine Chance, an die desinteressierten Schüler heranzukommen. Die tollen neuen Pädagogikkonzepte fruchten hier kaum. Und im Studium hat man leider nicht gelernt, mit selbständig denkenden und handelnden Schülern umzugehen. Chris (Daniel Tille) ist einer von denen, der es ihr am Schwersten macht. Verschlossen, aggressiv und darauf bedacht, möglichst lässig rüber zu kommen.
Doch im Halbjahr merkt er, dass es so nicht weitergehen kann. Wenn er nicht ranklotzt, schafft er den Abschluss nicht. Die Eltern machen auch Stress – zumindest den Deppen-Hauptschulabschluss muss er doch schaffen. In nur einem Hauptfach eine Drei, dann kommt er durch! Vielleicht kann die Stöhr da ja was machen. Doch die Situation eskaliert und keiner von beiden weiß, wie ihm geschieht. Das gemeinsame Erlebnis verbindet und Julika sieht die Chance, doch noch einem ihrer Schüler auf den „rechten Weg“ zu verhelfen. Aber Chris hat nicht die geringste Lust, sie bei ihrem Helferding zu unterstützen.
Einfühlsam nähert sich Lutz Hübner in seinem Zweipersonenstück dem emotionsgeladenen Thema Druck in der Schule. Ohne jegliche Polemik zeichnet er respektvoll zwei Figuren, die, aus anderen Welten kommend, dennoch in derselben überleben müssen, und lässt eine Atmosphäre entstehen, die zwischen Resignation, Hoffnung, Aggression und Misstrauen hin und her pendelt. Bühnenbild und Kostüme entwirft Detlef Franke. (theater)
2013-11-14