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SVV Plauen erkämpft Unentschieden vor Rekordkulisse

750 wasserballverückte Fans im Stadtbad

Wasserball -eine Randsportart? Das mag mancherorts zum Leidwesen dieses aufregenden Teamsports bedauerlicherweise zutreffen, doch nicht in der Spitzenstadt Plauen! Mit einem Zuschauerrekord im ausverkauften Plauener Stadtbad, das trotz Zusatztribüne aus allen Nähten zu platzen drohte, setzten die SVV-Organisatoren nicht nur für ihre Heimatstadt neue Maßstäbe.

Ihnen gelang es ca. 750 wasserballverückte Fans von Nah und Fern zum Spitzenspiel gegen den OSC Potsdam in die Schwimmhalle zu locken, wodurch sie die wohl spektakulärste Heimspielkulisse der Liga schufen. Und die hochkarätige Partie bot den gespannten Zuschauern, was sie versprach. Als Peter Karteszi zwei Sekunden vor Abpfiff den Ausgleichstreffer zum 11:11 im Potsdamer Gehäuse versenkte, gab es auf den dicht besetzten Rängen kein Halten mehr. Zuvor lieferten sich die beiden Top-Teams einen mitreißenden Schlagabtausch, der den Ausgang der Partie bis zur letzten Sekunde offen ließ (3:3; 3:2; 3:3; 2:3).

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Die Plauener Mannschaft um Trainer Jörg Neubauer startete schwungvoll ins Spiel und setzte die Gäste aus Potsdam mit zwei Toren sogleich unter Druck. Doch auch die Havelstädter behielten im vogtländischen Hexenkessel die Nerven und sorgten noch vor der ersten Viertelpause für einen 3:3 Zwischenstand. Im folgenden Spielverlauf setzte sich dieses ebenbürtige Duell in gleicher Weise fort, die Neubauer-Jungs erkämpften sich mit größter Anstrengung die Führung, konnten sich jedoch nicht gänzlich von ihren immer wieder gleichziehenden Kontrahenten absetzten. Zwei Minuten vor Schluss gingen die Gäste sogar mit 10:11 in Führung. Von da an breitete sich noch einmal ein leises Zittern auf den zwei Tribünen, sowie auf der heimischen Mannschaftsbank aus. Schwache Nerven versagten spätestens bei der, elf Sekunden vor dem Ertönen der Schlusssirene, erkämpften Überzahl für den SVV. Die Entscheidung zwischen Unentschieden oder Niederlage lag dem Plauener Goalgetter Peter Karteszi wortwörtlich in letzter Sekunde auf der Hand. Der ungarische Torjäger nutzte den kurzen Augenblick eiskalt und verhinderte mit einem Präzisionsschuss den OSC-Sieg. Die sich bis dahin aufgestauten Emotionen des begeisterten Publikums entluden sich in minutenlangen Standing Ovations.

„Wir müssen letztendlich mit dem Ergebnis zufrieden sein, uns war klar, dass es nicht leicht werden würde, beide Mannschaften hatten es heute in der Hand“, resümiert Coach Neubauer. „Potsdam ist für mich die stärkste Mannschaft der Liga, die Neustädter hatten bis jetzt einen erheblichen Heimvorteil, auf den sie in den Rückspielen nicht mehr bauen können“, ergänzt er weiter. Neustadt führt nach wie vor die Tabelle der B-Gruppe an, gefolgt vom OSC Potsdam und dem SVV. Der Plauener Trainer zeigt sich zufrieden mit der geschlossenen Mannschaftsleistung seiner Schützlinge, allerdings sieht er auch noch etwas Luft nach oben: „Beim OSC kann man sich nicht auf eine bestimmte Position fokussieren, da geht von jedem Spieler, egal ob Center oder Rückraumschütze, eine akute Gefahr aus. Dagegen gelang es uns kaum ein richtiges Mittel zu finden, oftmals agierten wir zu schwerfällig und bewegten uns im Angriff zu harmlos.“ Daran will er in den nächsten Trainingseinheiten arbeiten.

An der Ausdauer des Teams gibt es währenddessen nichts auszusetzen: „Konditionell können wir mithalten, da gab es auf alle Fälle eine große Steigerung im Vergleich zur letzten Saison. Das heutige Ergebnis stärkt unser Selbstbewusstsein, den nächsten Spielen sehen wir mit Freude entgegen“, so der Coach weiter. Auch für Neubauer war es das erste Mal vor so einer großen Kulisse am Beckenrand zu stehen: „Das war eine Riesenveranstaltung, man bekommt automatisch Gänsehaut, wenn die Spieler begleitet von Farbeffekten und dem Jubel der Fans zur Aufstellung einlaufen. Für uns ist das eine außergewöhnliche Situation, unter der Woche trainieren wir abgeschirmt für uns allein im Bad und am Wochenende feuern einen 750 Unterstützer an. Natürlich wollen wir immer das Beste geben und den vielen Zuschauern ein tolles Spiel liefern. Letztendlich hängt alles von der Mannschaft ab, dabei ist es wichtig, dass wir den Kopf frei bekommen und uns auf das Wesentliche konzentrieren. Für einen kleinen Verein wie wir es sind, ist so eine große Veranstaltung kein Selbstläufer, ohne das aufopferungsvolle Engagement der vielen Helfer im Hintergrund wäre so etwas niemals möglich gewesen, dafür sind wir sehr dankbar.“

Die Zusatztribüne, welche von den Zuschauern freudig angenommen wurde, bleibt vorerst ein Pilotprojekt. Der organisatorische Aufwand sei derzeit zu groß, heißt es aus Vereinskreisen, da Auf- und Abbau an einem Tag erfolgen müsse, am Montag beratschlagen die Verantwortlichen die weitere Vorgehensweise. (MK)

2015-01-19

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