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Plauen Nachrichten VOGTLAND TV
  • Dienstag, 24 Juni 2025, 10:17 Uhr | Lesezeit ca. 4 Min.

Lehrerin aus Plauen feiert mit „Italienisches Blut“ ihren Debütroman

Ein Jugendroman über Freundschaft, Identität und den Mut zur Veränderung

Ein Buch, das berührt: Italienisches Blut erzählt vom inneren Chaos der Jugend, von Mobbing, Selbstzweifeln und davon, wie Freundschaft Halt geben kann. Die Geschichte entstand zwischen Südtirol, Leipzig und Florenz und sie ist erst der Anfang der Autorin aus Plauen. Wir haben Carolin Oelschlegel auf eine Tasse Tee getroffen und mehr über Entstehung des Buches und folgende Romane erfahren.

Mehr dazu auch im Reel:

Zwischen Plauen und Pausa

Carolin Oelschlegel ist 27 Jahre alt, Lehrerin in Plauen und nun auch Autorin. Ihre Wurzeln liegen in Pausa, ihr Alltag heute im Klassenzimmer. Schon als Kind hat sie gerne geschrieben und gezeichnet, später kamen Gedichte und kleine Geschichten dazu.

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Den Impuls für ihr erstes Buch bekam sie mit 18, an einem ungewöhnlichen Ort: Während eines Aufenthalts in Südafrika, beim Füttern von Geparden, kam ihr die Idee für den Prolog. Die Idee ein ganzes Buch zu schreiben, bekam sie jedoch auf einer anderen Reise: „Meine Eltern und ich waren in Südtirol wandern, ohne Fernseher, mit viel Zeit und die Landschaft hat mich so berührt, dass ich einfach losgeschrieben habe“, erinnert sie sich.

Carolin Oelschlegel mit ihrem Roman "Italienisches Blut". Foto: C. Oelschlegel
Carolin Oelschlegel mit ihrem Roman „Italienisches Blut“.
Foto: C. Oelschlegel

Tatsächlich war der Ursprung des Buches noch ganz anders geplant, als klassische Hotelgeschichte. Doch im Laufe der Jahre entwickelte sich daraus eine ganz eigene Erzählung.

„Ich habe gemerkt, dass das Thema Schule viel präsenter ist im Leben Jugendlicher. Also habe ich die Handlung dahin verlegt.“

Carolin Oelschlegel

Ein realistisches Jugendbuch mit Tiefgang

Im Mittelpunkt des Romans steht Sienna, ein 14-jähriges Mädchen, das seit Jahren unter Mobbing leidet. Weder ihre Familie noch Lehrer greifen ein. Halt findet sie nur bei ihrem besten Freund Mo. „Ich wollte zeigen, dass viele Jugendliche sich fragen: Wer bin ich eigentlich? Was passt zu mir und was nicht? Und dass das auch ehrlich und lebensnah erzählt werden darf“, so die Autorin.

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Das Buch behandelt klassische Themen des Erwachsenwerdens wie Identität, Freundschaft, Familie und das ohne in Klischees zu verfallen.

„Ich habe manchmal das Gefühl, dass Jugendromane über Jugendliche hinweg geschrieben sind. Ich wollte das Gegenteil: eine Geschichte, die ihre Realität wirklich zeigt.“

Carolin Oelschlegel

Auch optisch spiegelt das Buch seine Hauptfigur wider. Das Cover, entworfen von der Autorin selbst und dann umsezt von der Illustratorin Tatjana Prez, zeigt Siennas Schreibtisch, Bücher, eine Farbpalette und ihren Lieblingsmuffin. Im Hintergrund: Leipzig und Florenz. „Die Stadtansichten symbolisieren Siennas Gegenwart und ihre mögliche Zukunft“, erklärt Oelschlegel.

Ein Buch für viele Generationen

Obwohl Italienisches Blut als Jugendroman gilt, richtet sich die Geschichte nicht nur an junge Leser. „Ich habe viel Rückmeldung bekommen, dass auch Erwachsene gerne darin lesen, besonders wegen des Reisemotivs und der kleinen Anspielungen auf Musik aus den 70ern und 80ern.“

Entstanden ist das Buch über mehrere Jahre hinweg, ein „Work in Progress“, wie die Autorin es nennt. Immer wieder überarbeitete sie einzelne Kapitel, fügte neue Eindrücke hinzu, etwa von Zugfahrten oder alltäglichen Beobachtungen.

Wie es weitergeht – Fortsetzungen in Arbeit

Wer sich in das Buch verliebt hat, darf sich freuen: Schon bald erscheint ein zweiter Band namens „Spanisches Blut“ vermutlich Anfang August. Dann auch überall erhältlich. „Einige Figuren werden wieder auftauchen“, verrät Oelschlegel. „Aber mehr möchte ich noch nicht sagen.“

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Auch das Cover der Fortsetzung ist bereits fertig, gestaltet im selben Stil wie der erste Band. Weitere Bücher sind bereits in Planung. Eines ist sicher: Carolin Oelschlegel hat ihre Stimme als Autorin gefunden und wir dürfen gespannt sein, wohin sie ihre Leserinnen und Leser als Nächstes mitnimmt.

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