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Experte: Massenvermehrung der Borkenkäfer könnte auch 2009 anhalten

  Borkenkäferbefall Im Vogtland und im Plauener Land entstanden durch Borkenkäferbefall im vergangenen Jahr über 18.000 m³ Schadholz in über 1.400 Befallsherden, Tendenz 2009 steigend. Im sächsischen Vergleich ist damit das Vogtland eine der am stärksten von der Gefahr betroffenen Gebiete.

Die trockene Witterung der zurückliegenden Jahre, die Immissionsbelastungen und fortschreitende Versauerung der Waldböden führte zu einer zunehmenden Stressbelastung der Fichtenbestände. Die geschwächten Fichten konnten vielerorts den Borkenkäfern nichts mehr entgegen setzen, da die natürlichen Abwehrkräfte der Bäume zu gering waren (z.B. Harzfluss).

Massenvermehrung der Borkenkäferarten

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Es kam zu einer Massenvermehrung der Borkenkäferarten Buchdrucker und Kupferstecher. Der Buchdrucker befällt bevorzugt ältere und der Kupferstecher jüngere Fichten bzw. die Krone und Äste von älteren Fichten. Beide Arten kommen oftmals an einem Baum vor. Die Befallsschwerpunkte konzentrieren sich vor allem im unteren Vogtland und insbesondere im Burgsteingebiet.

Die Mehrzahl der Waldbesitzer ist bestrebt, das befallene Schadholz zeitnah aufzuarbeiten, um der Gefahr der Ausbreitung entgegenzuwirken. Die Forstbehörde ihrerseits nimmt bei Feststellung von Borkenkäferbefall Kontakt mit den Waldbesitzern auf und gibt forstaufsichtliche Hinweise, damit die Befallsherde schnell saniert werden. Über die Revierleiter der Forstbezirke Adorf und Plauen können die Waldbesitzer zu Verwertung und Absatz des Holzes kostenlose Beratung erhalten.

Keine Entwarnung für 2009

Eine Entwarnung für 2009 kann nicht gegeben werden. Es besteht weiterhin eine stark erhöhte Befallsanfälligkeit der Fichtenbestände. Die Forstbehörde geht davon aus, dass trotz intensivster Bemühungen bei der Sanierung der Befallsherde aufgrund der Massenvermehrung im vergangenen Jahr eine sehr große Anzahl der Käfer im Boden überwintert.

Somit ist bei einem warmen Frühjahr bereits ab März/April mit einem erneuten Massenbefall zu rechnen, so Kay Oertel von der Forstbehörde. Die Käfer beginnen bei Tagestemperaturen von 16 Grad zu schwärmen und befallen angrenzende Fichtenbestände, um neue Käfergenerationen anzulegen. Beim Buchdrucker kann es unter günstigsten Bedingungen dazu kommen, dass aus einem Käferpaar in einem optimalen Sommer 16.000 Käfer hervorgehen. (mr/ko)

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16.02.2009, Bild: Landkreis

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