- Montag, 15 September 2025, 07:43 Uhr | Lesezeit ca. 4 Min.
Neue Linien, alte Sorgen: Wie geht es weiter mit Plauens Straßenbahn?
Ein Stück Heimat in Gefahr: Die Straßenbahn braucht jetzt unsere Stimme!
Straßenbahn Plauen: Neustart, Preisschock und Existenzangst – bleibt unser rollendes Wahrzeichen auf der Strecke? Hinter den Kullissen brodelt es derzeit gewaltig. Eine Petition zum Erhalt haben innerhalb kurzer Zeit bereits mehr als 6.800 Menschen unterschrieben.
Mehr dazu im Reel:
Unter dem Motto „Rettet die Plauener Straßenbahn – ein Stück Heimat bewahren!“ fordern engagierte Plauener: Ein tragfähiges Finanzierungskonzept. Ein klares Bekenntnis von Stadt, Landkreis und Verkehrsverbund sowie den sofortigen Stopp jeder Stilllegungs- oder Rückbau-Diskussion.
Die Straßenbahn ist das Rückgrat des städtischen Nahverkehrs in Plauen und ein echtes Stück Heimat. Gerade wurde ein neues Straßenbahn- und Stadtbusnetz mit zahlreichen Verbesserungen vorgestellt. Diese beinhalten frühere Betriebszeiten am Samstag, neue Nachtverbindungen mit Straßenbahn am Wochenende, dichtere Takte auf den Hauptstrecken und bessere Orientierung durch neue Haltestellennamen.
Zeitgleich zur Netzreform schlägt jedoch auch die nächste Tariferhöhung zu: Unter anderem kosten die Einzelfahrscheine und 5-Fahrten-Karten jetzt mehr, im Vergleich zu anderen größeren Städten aber immer noch weniger, meint Martin Strehlau von der Plauener Straßenbahn.
„Rettet die Plauener Straßenbahn – ein Stück Heimat bewahren!“

Seit über 130 Jahren ist die Straßenbahn mehr als nur ein Verkehrsmittel – sie ist Plauens rollendes Kulturgut! Ein Rückbau – wie vielerorts bereits diskutiert – wäre nicht nur ein verkehrspolitischer Rückschritt, sondern ein verheerender Verlust für Plauen und das gesamte Vogtland, heißt es in einer Mitteilung. Die Straßenbahn prägt das Stadtbild von Plauen – sie ist nicht nur ein Verkehrsmittel, sondern ein lebendiges Stück Stadtgeschichte, ein Symbol für Nachhaltigkeit und ein wichtiger Bestandteil unseres täglichen Lebens, heißt es weiter.
Bürgerinnen und Bürger fordern in einem dringlichen Appell den Oberbürgermeister von Plauen, den Landrat des Vogtlandkreises und die Geschäftsführung des ZVV auf, endlich zu handeln.
Neues Straßenbahn- und Stadtbusnetz in Plauen
Die Plauener Straßenbahn hat ihr Straßenbahn- und Stadtbusnetz neu aufgestellt. Mit dem Abschluss des nächsten Bauabschnitts an der Neuen Elsterbrücke verkehren die Straßenbahnen jetzt wieder planmäßig über das neue mittlere Teilstück in Richtung Waldfrieden, Reusa und Südvorstadt. Gleichzeitig ist damit ein übersichtlicheres und optimiertes Liniennetz in Kraft getreten.
Straßenbahnlinien im Überblick:
- Linie 1: Preißelpöhl – Albertplatz – Tunnel – Vogtland-Klinikum – Reusa
- Linie 2: Plamag – Albertplatz – Tunnel – Vogtland-Klinikum – Waldfrieden
- Linie 3: Neundorf – Tunnel – Albertplatz – Oberer Bahnhof
- Linie 4: Neundorf – Tunnel – Südvorstadt
Zwischen Tunnel und Neundorf ermöglichen Linien 3 und 4 einen attraktiven 7/8-Minuten-Takt an Schultagen. Auch zwischen Albertplatz, Tunnel, Neue Elsterbrücke, Bahnhof Mitte und Vogtland-Klinikum (Linien 1 und 2) bleibt der dichte Takt werktags tagsüber bestehen.
Erweiterter Betrieb am Samstag:
Ab sofort beginnen die Straßenbahnfahrten samstags bereits gegen 05:00 Uhr – eine halbe Stunde früher als bisher. Die Südvorstadt wird samstags erstmals durch reguläre Straßenbahnen angebunden, womit das bisherige Linientaxi der Linie C entfällt.
Stadtbuslinie A bleibt zentrale Verbindung:
Die Linie A verbindet wie bisher wichtige Stadtteile:
- Hinweg: Wartberg – Albertplatz – Tunnel – Südvorstadt – Ostvorstadt
- Rückweg: Ostvorstadt – Tunnel – Albertplatz – Stadtpark – Wartberg
Damit bleiben stark frequentierte Haltestellen wie Gartenstraße, Gösselbrücke (ehemals Böhlerstraße), Bickelstraße und Südvorstadt angebunden.
Neuer Nachtverkehr am Wochenende:
Erstmals fahren am Wochenende auch Straßenbahnen im Nachtverkehr:
- Linie 1: Preißelpöhl – Reusa
- Linie 2: Plamag – Waldfrieden
Ergänzend bedienen die Nachtbuslinien N2 (Neundorf) und N3 (Ost- & Südvorstadt) weiterhin wichtige Stadtteile, jeweils mit zentralem Anschluss am Tunnel. So verkürzen sich die Fahrzeiten deutlich. Einige Haltestellen werden im Nachtverkehr jedoch nur noch montags bis freitags bedient, darunter Schrödelstraße, Poeppigstraße, Marie-Curie-Straße und Tischendorfstraße.
Haltestellen mit neuen Namen:
- Röntgenstraße → Klinikum Eingang
- Böhlerstraße (Bus) → Gösselbrücke
- Ostvorstadt, Stöckigter Straße → Ostvorstadt (Haltestelle in der Stegerstraße entfällt)
Information und Fahrpläne:
Die neuen Fahr- und Liniennetzpläne sind an allen Haltestellen ausgehängt und online hier verfügbar.