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ratgeber
  • Freitag, 23 Mai 2025, 16:46 Uhr | Lesezeit ca. 3 Min.

Wandel der Automobilregion Südwestsachsen verlangt schlankere Berufsbilder mit mehr Technologiefokus

Zukunftstechnologien stärker in die Kernausbildung holen

Eine Analyse der IHK Chemnitz, Partner der Initiative Transformation Automobilregion Südwestsachsen (ITAS), zeigt, dass in typischen Zulieferberufen im Metall- und Elektrobereich Berufsbilder und die entsprechende Ausbildung sowohl verschlankt als auch vielseitiger werden müssen. Damit wird dem Wandel und vor allem der zunehmenden Automatisierung in den Branchen Rechnung getragen.

Aktuelle Studie: Wandel der Automobilregion Südwestsachsen verlangt schlankere Berufsbilder mit mehr Technologiefokus. Foto: Canva
Aktuelle Studie: Wandel der Automobilregion Südwestsachsen verlangt schlankere Berufsbilder mit mehr Technologiefokus. Foto: Canva

Im Rahmen der Analyse wurde eine Studie des Forschungsinstituts für Betriebliche Bildung (f-bb) beauftragt. Sie widmet sich der dualen Berufsausbildung in Zeiten des Strukturwandels und hat dabei zehn Berufsbilder, unter anderem Mechatroniker, Fachkraft für Metalltechnik sowie Maschinen- und Anlagenführer betrachtet. Um den steigenden Anforderungen, beispielsweise durch Digitalisierung in der Metall- und Elektroindustrie gerecht zu werden, ist eine strategische Neuausrichtung der Ausbildung erforderlich.

Dazu gehört es, zukunftsrelevante Technologien, Verfahren und Systeme, die bisher nur über optionale Zusatzqualifikationen vermittelt werden, direkt in die Ausbildungen zu integrieren. Bis diese Neuordnung erfolgt ist, sollte der Mehrwert von Zusatzqualifikationen stärker in der Ausbildung hervorgehoben werden, beispielsweise durch mehr Beratung und eine stärkere Fokussierung in den Bildungseinrichtungen und Betrieben. Auch eine Sensibilisierung aufseiten der Ausbilder kann dabei helfen.

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Ausbildung muss Automatisierung Rechnung tragen

Die Neuordnung der Berufsbilder im Metall-, Elektro und Mechatronikbereich bietet zudem die Möglichkeit, das vorhergesagte Automatisierungspotenzial in den Berufsfeldern zu berücksichtigen. Schlankere und zugleich vielseitige Berufsbilder tragen dazu bei, nicht nur realitätsnahe, sondern auch attraktive Berufe und eine zukunftsorientierte, nachhaltige Ausbildung zu gewährleisten.

Einerseits müssen breite Basiskompetenzen in Mechanik, Elektronik, Automatisierungstechnik und IT vermittelt und anderseits hochspezialisierte, aber immer weniger praxisrelevante Tätigkeiten beispielsweise in modulare Zusatzqualifikationen ausgelagert werden.

Studie soll Impulse für Zukunft der dualen Ausbildung liefern

Die f-bb-Studie ist Teil der Analyse des ITAS-Konsortialpartners IHK Chemnitz zum Thema „Schul- und duale Berufsausbildung in Zeiten des Strukturwandels der Automobilregion Südwestsachsen“. Ziel ist es hierbei, Reformbedarfe in der beruflichen Bildung zu identifizieren und konkrete Maßnahmen zur Fachkräftesicherung zu entwickeln.

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Die vom Forschungsinstitut für Berufsbildung erarbeitete Studie analysiert die duale Ausbildung in zehn zentralen Metall- und Elektroberufen. Mithilfe von SWOT-Analysen wurden Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken der Ausbildungsgänge untersucht. Daraus abgeleitete Handlungsempfehlungen zeigen, wie Ausbildungsinhalte an neue technologische Entwicklungen angepasst werden können. Zusätzlich wurden die aktuellen und zukünftigen Fachkräftebedarfe in der Region ermittelt.

Für weitere Erkenntnisse und Hintergründe zu der Studie finden Sie hier: https://itas-projekt.de/swot-analyse-bildung/

„ITAS“ steht für „Initiative Transformation Automobilregion Südwestsachsen“. Zu dem Zusammenschluss regionaler Akteure gehören: das Netzwerk der Automobilzulieferer Sachsen (AMZ) als Konsortialführer, die Bundesagentur für Arbeit Zwickau (BA), die IHK Chemnitz, die IG Metall Chemnitz/Zwickau und die Chemnitzer Tourismus und Marketing GmbH (CTM). ITAS möchte den Wandel der Mobilität in der Automobilregion Südwestsachsen mitgestalten und gezielt voranbringen.

Die heimische Automobil-Zulieferindustrie soll dazu mit Lehrangeboten, Vernetzung und Beratung bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäftsmodelle, Technologien und Fachkräftequalifizierung unterstützt werden. Die Initiative möchte Akteure vernetzen und gemeinsam mit ihnen ein Leitbild und eine regionale Transformationsstrategie entwickeln. Zudem werden die industriepolitischen Interessen der Branche im Dialog mit der Politik vertreten. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

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